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Lieblingsmomente: Roman

Lieblingsmomente: Roman

Titel: Lieblingsmomente: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Popescu
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geht nicht anders. Es geht nicht mehr.«
    »Was …«
    Und dann küsst er mich. Einfach so. Als wäre es das Normalste der Welt, als wäre dieser Kuss die Antwort auf alle Fragen. Als müsste es so sein. Und als sich unsere Lippen berühren, scheint die Welt für einen Moment den Atem anzuhalten. Er schmeckt so gut, nach mehr, und endlich küsse ich Tristan zurück – als gäbe es kein Morgen und auch kein Heute mehr, als wäre dieser Moment alles, was mir bleibt, und sofort stürmen Tausende Schmetterlinge mein Herz. Er zieht mich näher zu sich, und ich gebe mich diesem Kuss hin, lasse los, lasse ihn endlich zu. Ich nehme sein Gesicht in meine Hände und will ihn nie wieder loslassen. Ich kann ihn nie wieder loslassen. Mein Herz durchschlägt gleich meinen Brustkorb, und ich weiß, so sollte es sich immer anfühlen. So müssen sich Küsse anfühlen. So und nicht anders.
    »Layla! Hör auf! Was zum Henker soll der Scheiß?!«
    Sofort löse ich mich von Tristan, denn es fühlt sich an, als hätte mich meine Mutter mit fünfzehn beim Knutschen erwischt. Ich blicke erschrocken die Treppe nach unten. Beccie steht wie erstarrt vor uns. Meine Kamera und ihre Handtasche in der Hand. Ihr Blick tut weh, weil er pure Enttäuschung widerspiegelt. Tristan bringt Abstand zwischen uns und sieht beschämt auf den Boden.
    »Beccie … ich kann …«
    Sie stürmt auf mich zu, packt mich am Arm und zerrt mich davon, bevor ich die Chance habe, ihr zu erklären, was gerade passiert ist, was vor vier Tagen passiert ist und wieso Oliver nicht hier ist. Sie zerrt mich einfach weg. Ich werfe noch einen Blick zu Tristan zurück, der sich mit jedem Schritt weiter entfernt. Er lächelt ein kleines bisschen, auch wenn mir die Traurigkeit in seinem Blick wehtut.
    »Tut mir leid.«
    Das will ich nicht hören.
    »Das muss es nicht! Nicht mehr!«
    Das Letzte, was ich sehe, ist sein überraschter Gesichtsausdruck.

Nach zwei Minuten Gezerre reicht es mir. Ich bin völlig außer Atem und weiß nicht, ob es an dem kurzen Sprint liegt oder an Tristans Kuss. Alles dreht sich, ich bin etwas aus der Bahn geraten. Etwas sehr. Alles ist jetzt anders.
    »Beccie! Bleib stehen. Ich kann nicht mehr.«
    Sie bleibt tatsächlich stehen, dreht sich zu mir um und sieht mich wütend an. Ich halte besser etwas Abstand.
    »Was war das gerade?«
    »Ich …«
    »Ach was, Layla! Ich will das eigentlich nicht hören. Ich weiß, was das gerade … Sag mal, spinnst du?!«
    »Aber es ist …«
    »Was?! Es ist nicht so, wie es aussieht? Es ist alles ganz anders? Mensch, Layla!!!«
    Sie schreit mich an, und unter anderen Umständen hätte sie damit auch wirklich recht. Dann hätte ich es verdient. Aber jetzt muss ich es klären, bevor es zu spät ist. Nur leider lässt sich Beccie nicht so schnell unterbrechen, schon gar nicht, wenn sie meint, dass sie etwas zu sagen hat.
    »Weißt du, du warst immer die Gute! Ich habe immer zu dir aufgesehen und gewusst, du bist da. Du bist anständig. Du machst keinen Blödsinn, und immer wenn ich kurz davor bin, welchen zu machen, dann stelle ich mir nur kurz dein Gesicht vor, wie du mich ansiehst und mir sagst, dass ich gleich einen Fehler machen werde. Und schon weiß ich, was zu tun ist. Deswegen habe ich nicht so viel Blödsinn gemacht.«
    Ich kann nur zuhören und versuchen, nicht wieder zu weinen.
    »Und jetzt das. Oliver ist ein echt feiner Kerl, und du kannst dich glücklich schätzen, ihn zu haben. Er behandelt dich gut, er ist dir treu und er liebt dich! Tristan ist doch nur … keine Ahnung, irgendein dahergelaufener Kerl, der in engen T-Shirts gut aussieht!«
    Das ist nicht wahr, aber woher soll sie das wissen? Ich habe mit ihr nie wirklich über Tristan gesprochen. Nicht darüber, was ich empfinde, wenn ich in seiner Nähe bin, was zwischen uns passiert ist und wie nahe wir uns gekommen sind.
    »Beccie, es ist viel passiert.«
    »Du hast ihn geküsst, verdammt noch mal! Was meinst du, was Oli dazu sagen wird?«
    Sie wedelt mit ihrem Handy vor meiner Nase, als wäre es ein Revolver und mein ganzes Leben würde von einer SMS abhängen. Ich lasse die Schultern hängen.
    »Gar nichts.«
    »Was?«
    Spätestens jetzt bemerke ich, wie müde ich bin. Nicht von heute Nacht. Nicht vom heutigen Tag. Von meinem Leben und der plötzlichen Wendung, die es genommen hat. Und zwar damals, als ich gesehen habe, wie Tristan ein fremder Ellenbogen ins Gesicht geflogen kam. Von diesem Moment an ist alles anders geworden. Mein ganzes Leben,

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