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Liebst du ihn noch immer

Titel: Liebst du ihn noch immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Clark
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Erklärung gefunden.
    Zum anderen war sie nicht vollends beruhigt, weil die Gestalt, wenn sie kein Geist gewesen war, eine reale Person gewesen sein mußte, die nicht zum Haus gehörte. Die Tatsache, daß das Haustürschloß geöffnet worden war, bedeutete, daß sich die Person jederzeit wieder einschleichen konnte. Und das nächste Mal, wenn sie sich Eintritt verschaffte, war sie vielleicht allein im Haus, oder, schlimmer noch, mit Shanna zusammen. Vielleicht sollte sie Dougs Pistole aus dem Schrank holen und lernen, sie zu gebrauchen. Oder sie konnte sich auch einen großen, scharfen. Hund anschaffen.
    Rusty bewegte sich und zog sie mit einem Arm enger an sich, obgleich er noch schlief. Das Beste wäre, dachte Kate, wenn ich die Beziehung zu Rusty vertiefen würde. In seiner Nähe fühlte sie sich wunderbar geborgen und sehr glücklich.
    Die Erklärung für den schrecklichen Traum fand sie in ihrem schlechten Gewissen Doug gegenüber, weil sie sich so bald einem anderen Mann zu­ gewandt hatte. Außerdem quälte es sie immer noch, daß Dougs Leiche nie gefunden worden war. Ihr war elend bei der Vorstellung, daß er so allein da draußen im Meer von Haien gefressen worden war.
    Rebell, der neben dem Bett geschlafen hatte, stand auf. Kate hörte, wie er sich reckte und schüttelte und dann zu Rustys Bettseite ging und ihm die kalte Nase gegen den Hals drückte. ,,Geh weg, Köter", murmelte Rusty. Er hob den Arm, um den Hund wegzuschieben, doch der Schaden war angerichtet, und eine Minute später schob Rusty Kates zerzauste Mähne beiseite und wiederholte Rebells Weckbehandlung an Kates Hals, wobei er statt' der Nase die Lippen benutzte.
    Kate rollte sich zu ihm herum und lächelte ihn an. „Guten Morgen", flüsterte sie.
    „Dir einen guten Morgen, schöne Frau." Seine verschlafene Stimme war unglaublich verführerisch. „Sieht aus, als hätten wir letzte Nacht alle Stürme gut überstanden."
    „Es war hart, aber wir haben überlebt." Sie strich ihm über das stoppelige Kinn. „Danke. Du warst wunderbar."
    Er zwinkerte mit den Augen. „Schätzchen, noch hast du von nichts was gesehen. Sollten wir je ein nettes, normales Rendezvous haben, werde ich dich mit meinem Charme einwickeln." „Einwickeln? 0, wie schade."
    In seinen Augen glomm ein Feuer auf. „Für dieses Thema befinden wir uns in einer riskanten Lage. Wenn es hier drin nicht so heiß wäre und wenn wir nicht gerade einen Hurrikan überstanden hätten, würde ich es mir an­ gelegen sein lassen, dir eine ausführliche Demonstration zugeben." Widerstrebend rollte er von ihr weg und setzte sich auf. „In diesem Zimmer sind bestimmt fünfzig Grad. Der Strom ist wohl noch weg, und der Ventilator arbeitet nicht." Er öffnete beide Fenster, doch draußen war es genauso stickig. „Rebell muß ausgeführt werden, und wir sollten wohl die Schäden besichtigen."
    Er zog sein T-Shirt glatt und schob es in die Jeans. Kate lag da mit schlafroten Wangen und Augen von dunklem Türkis, das dichte Haar um das Gesicht ausgebreitet. Wenn er sich nicht schnell aus dem Schlafzimmer davonmachte, würde er in ernste Schwierigkeiten geraten. Neben ihr zu schlafen, auch wenn sie beide angezogen waren, wäre selbst für einen Heiligen eine arge Prüfung gewesen, und Rusty hatte nie den Wunsch gehabt, ein Heiliger zu sein.
    Er schlief nicht mit jeder Frau, die er anziehend fand. Andererseits jedoch hatte er nie Zurückhaltung geübt, wenn er eine Frau traf, die ihn wirklich erregte, so wie Kate es tat. Sein Körper reagierte auf sie mit heftigem Begehren. „Siehst du morgens immer so aus?" fragte er.
    Erschrocken tastete sie nach ihrem Haar, um es zu glätten. „Seh ich so schlimm aus?"
    „Nein, Katie, so gut siehst du aus. Wenn du nur ahntest, wie beunruhigend du bist..." Er zog seine Jeans zurecht und seufzte tief. „Ich weiß nicht, ob es die Hitze draußen ist oder die Hitze hier drinnen, aber mein Blut ist auf dem Siedepunkt."
    Hastig verließ Rusty den Raum und pfiff dem Hund, damit er ihm folge. Er nahm sich Zeit bei der Besichtigung des Gartens. Draußen war es wie in einer Sauna, und dabei hatte er gehofft, die Luft würde ihn abkühlen. Die Nässe, die der Regen gebracht hatte, und die brennende Sonne erzeugten eine unerträglich hohe Luftfeuchtigkeit.
    Der Himmel war von klarem Blau, als habe es nie einen Hurrikan gegeben, doch unter Rustys Schritten knackten Zweige und Äste, die wie ein dichter Teppich den Boden bedeckten. Im Nachbargarten war ein Baum

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