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Lila Black 02 - Unter Strom

Lila Black 02 - Unter Strom

Titel: Lila Black 02 - Unter Strom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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Blütenblatt über den unteren Eckzähnen lag. Sie streckte ihm eine Hand hin, und ihre klauenbewehrten Finger bedeuteten ihm, sich festzuhalten. Er hatte den Eindruck, sie lächele.
    Die Kobolde kreischten auf, beschimpften sie und führten Scheinangriffe gegen sie. Sie ignorierte sie vollständig.
    »Ich bin Adai«, sagte sie mit einer heiseren, knurrigen Stimme. »Komm, Pilger, nimm meine Hand. Hab keine Angst, dass du den Toren zur Hölle nah bist.« Sie verstummte, und ihr Grinsen wuchs zu einem Lachen. »Du bist jetzt im Land der Freiheit, wo sogar der Abschaum eine Chance hat.«
    Er lag zu ihren Füßen und erbrach Laichkraut, während die Kobolde sie anschrien, bis sie einen von ihnen mit einem Schnappen ihrer Kiefer totbiss.
    Die anderen Dämonen waren besorgt, dass er an seinen Wunden sterben könnte, darum erlaubten sie ihm, den Weg durch die Hölle zu beschleunigen, indem sie ihn zu einer Hoodoo-Frau brachten, die ihm eine Traumvision verschaffte; sie sandte seinen Geist in eine parallele Dimension, in der er fähiger war, mehr Glück hatte, einfach besser in allem war, was er erreichen wollte.
    Zal stimmte zu, weil er dachte, dass dann alles schneller vorbei wäre.
    Er war einhundertundachtzig Jahre in dieser anderen Welt.
    Nach einem Monat dachte er, sie hätten ihn zu ihrem Vergnügen dort ausgesetzt. Nach einem Jahr versuchte er nicht mehr hinauszukommen. Er war ein Reisender in seinem eigenen Kopf, ein stummer Beobachter einer besseren Version seiner selbst. Er konnte nur zusehen und zuhören, während Suhanathir Taliesetra in die Welt der Lichten zurückkehrte und auf angemessene Weise Macht in Alfheim sammelte, stets in der Absicht, die auf diese Weise erlangte Macht für den großen guten Zweck einzusetzen.
    Der Zal im Nichts erinnerte sich an diese Hoodoo-Frau. Sie war eine uralte Kreation aus mit Seegrasseilen zusammengebundenem Treibholz gewesen, die gekrächzt hatte: »Ich schicke ihn dahin, wo all seine Träume wahr werden!«
     
    Und das hatte sie getan. Suhanathir Taliesetra stieg an die Spitze Alfheims auf und wurde Oberster Lord, herrschte über alle lichten Clans und Völker. Auf dem Weg an die Spitze musste er nicht allzu viele seiner Überzeugungen verraten, denn immerhin brachte es ihn weiter dorthin, wo er sein musste, wenn er vorgab, die bestehende Struktur zu unterstützen, und dabei wichtige Leute mit sich nach oben zog. Die Details waren in diesen Jahren nicht wichtig. Die Weiße Blume war eine Rose, die spät blühen würde.
    Als sie es schließlich tat, machten seine Reformen das Exil oder die Entsorgung seiner Gegner nötig. Er hatte aufrichtig geglaubt, dass sie alle seine Ansicht teilen würden. Sie war so logisch und so wahr. Er wandte magische Überzeugung an, die er von seinen Freunden gelernt hatte: Man hatte die ätherische Verführung des Geistes immer dazu benutzt, verlorene Schafe wieder zur Herde zu bringen. Es wäre besser für sie, frei und in Harmonie zu leben, darum fiel eine leichte Manipulation nicht ins Gewicht. Sie beschleunigte nur das Unausweichliche.
    Aber wie er mit wachsendem Unverständnis bemerkte, gab es immer Leute, die anderer Meinung waren, welche, die wieder zur starken Hierarchie der Hohen Lichten zurückkehren wollten. Um die Auswirkungen seiner Veränderungen auf die sozialen Gesetze aufrechtzuerhalten, durch die das Leben in diesem Reich geregelt wurde, war er gezwungen, die Struktur der Kontrolle aufrechtzuerhalten, die so viele seiner Gefährten als Quelle allen Übels ansahen. Also schloss er Kompromisse, um das Ruder in der Hand zu behalten. Er hielt an der Hierarchie fest, um an der Macht zu bleiben. Die Blume begann ihn zu kritisieren: Wo blieb das versprochene Land der Freiheit? Er zeigte ihnen, betrübt die Wahrheit erkennend, dass völlige Freiheit und Gleichheit nur wieder eine neue Ordnung hervorbringen würden, denn die Elfen verstanden nur die Ordnung. Sie wollten sie. Es gab keine Einschränkungen für jemanden, der das tun wollte, was sie tun wollten, aber um die vorhandene Freiheit zu bewahren, musste natürlich er an der Spitze der Truppen bleiben, die es noch gab, als Wohltäter natürlich, als guter Geist der Gerechtigkeit. Es war besser, wenn die an der Macht waren, die keine Ordnung als die natürliche Seelenfreundschaft haben wollten.
    Man forcierte einen Bürgerkrieg.
    Er verhinderte ihn mit einem stillen Feldzug, bestehend aus Attentaten und Bestechungen. Jeden Tag unterschrieb er Haftbefehle, erließ

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