Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lila Black 02 - Unter Strom

Lila Black 02 - Unter Strom

Titel: Lila Black 02 - Unter Strom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
Vom Netzwerk:
Problemen und deinem Fall. Dafür hilfst du uns dabei, etwas Besseres zu bekommen als diese improvisierte Einrichtung, ohne übernommen zu werden.«
    Er bemerkte, dass plötzlich alle im Raum ihre Aufmerksamkeit auf ihn verlagert hatten. Natürlich reagierte der Äther auf so starke Aufmerksamkeit… was könnte sich der Forderung so umfangreichen zielgerichteten Willens widersetzen? Er war ätherisch, und die Reaktion war stark, aber er war trainiert und löste sich von dem Drang nachzugeben.
    »Und wenn ich nicht liefern kann? Ich bin kein hohes Tier, und die Beweise … es kommt darauf an, wie gut sie sind.«
    Jones blickte zu ihren Kollegen, las die Reaktionen ab. Sie schaute wieder ihn an. »Wir besorgen dir deine Beweise.«
    Er genoss das Gefühl ihrer Entschlossenheit, und er folgte stets seinem Instinkt. »Einverstanden!«
     
    »Also«, sagte der Kobold neben Lilas Ohr, als sie den Eingang zum Suk erreichten. »Wo würdest du nach den besten Magiern suchen?«
    Lila war erstarrt. Der Suk lag in einem besonders schönen Teil von Bathshebat, im alten Stadtkern, um den die große Stadt gewachsen war. Dämonenarchitektur war wie alles andere, was sie anstellten, verschwenderisch und, wie sie immer wieder überrascht erkennen musste, ausgezeichnet. Dieser alte Stil stammte aus einer Kunstperiode von großer Vielfalt und großem Einfallsreichtum, hatte aber auch einen beinahe spartanischen Ansatz in Sachen Material und Technik.
    Vor tausend Jahren hatte man andere Ansichten zu magischen und stofflichen Wissenschaften gehegt als in der modernen Zeit. Heute erfanden und forschten junge Dämonen freudig in beiden Bereichen, wie sie Lust hatten, aber damals wurden diese beiden Arten, die Welt zu verändern und zu erforschen, getrennt gehalten und von Leuten verfolgt, die für die andere Art kein Interesse aufbrachten. Ihre Häuser waren das Ergebnis stofflicher Technik. In den ältesten Teilen des Suks waren dies heimische Substanzen, die man in der Gegend zutage fördern konnte – versteinertes Holz, Ebenholz, Magmagestein und vor Ort hergestellter Beton in wunderschönen Farben. Später, so erzählte der Kobold stolz, hatte man Stein, Holz und Metalle aus allen Orten der Welt geholt und daraus die unglaublichen Gebäude geschaffen, zwischen denen sie nun stand, auf ihre eigene Weise so prunkvoll wie ein Haus voller Reichtümer.
    »Der Suk ist der Schatzhort Dämonias«, flüsterte der Kobold ehrfürchtig. »Das Ergebnis einer vergangenen Epoche, aber einer Zeit gewaltiger ätherischer Kräfte und spiritueller Integrität.«
    Lila starrte die wunderschönen Gebäude an, die sie an Wälder, Tiere und natürliche Dinge erinnerten, auch wenn sie geometrisch so errichtet worden waren, dass sie dem Auge schmeichelten. Dämonenhäuser waren Symphonien für das Auge. »Das erinnert mich an etwas, einen otopischen Designer …«
    »Antoni Gaudi«, sagte der Kobold liebevoll. »Natürlich haben wir ihm ins Ohr geflüstert, genauso wie vielen anderen eurer Rasse.«
    »Das habt ihr getan?« Sie drehte den Kopf, versuchte in das hässliche kleine Gesicht des Kobolds zu schauen, und er lächelte mit glückseliger Zufriedenheit.
    »O ja, wir und die anderen.«
    »Welche anderen?«
    »Andere der anderen Rassen, meine ich«, sagte er hastig. »Also, vor dir siehst du nun den Palast der sieben Jahreszeiten, und dort drin findest du die besten Magier, denn es ist augenscheinlich der beste Ort. Hier ist es nicht wie in Alfheim, wo die Besten immer versuchen, sich hinter vorgeblicher Bescheidenheit zu verstecken, Sackleinen und Klöster und so was. Das ist doch nur ein massiver Egotrip in demütiger Kleidung.
    Nein, in Dämonia ist jeder, der mächtig, skrupellos und wild wirkt, auch wirklich so, denn wir verstellen uns in unserer Erscheinung nicht. Wir spielen fair.«
    »Was man sieht, das kriegt man auch«, sagte Lila. Tath murmelte düster und unverständlich etwas über Abfall und Oberflächlichkeit. Er war viel zu nervös, um sich auch nur für einen klaren Satz weit genug auszudehnen, und darüber war sie seltsamerweise froh. Aber sie versuchte, es nicht zu zeigen, denn sonst wäre er sicher gekränkt und würde ihr nur wieder auf die Nerven fallen.
    »Genau«, sagte der Kobold. »Mit Ausnahme von mir natürlich.«
    »Natürlich«, stimmte Lila zu, ohne es auch nur für eine Sekunde zu glauben. »Also, ich muss irgendwas mit diesem Dunkelelf anstellen, bevor ich zur Hölle fahre. Was würdest du vorschlagen?«
    »Der Tod ist für

Weitere Kostenlose Bücher