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Lila Black 02 - Unter Strom

Lila Black 02 - Unter Strom

Titel: Lila Black 02 - Unter Strom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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eine solche Kreatur zu gut, vor allem, weil seine Attentatsversuche so kläglich waren.«
    »Ich werde sie nicht töten.« Sie gab einen kurzen Abriss darüber, wie sie an ihre Gefangene gelangt war.
    »Du könntest sie zum Beispiel vor der Dame foltern und befragen, auf deren Party du das Glück hattest, angegriffen zu werden. Eine solche Geste würde dir ihr Wohlwollen und das ihres Haushalts einbringen und ließe den Sohn, der dir die Elfe übergeben hat, ziemlich gut aussehen. Du würdest deine Position in der Dämonengesellschaft verbessern, weil du so höflich bist, und deine Skrupellosigkeit und der Wille weiterzukommen würden sich überall gut machen, denke ich. Aber da du ein Mensch bist und so massive Defizite an Vernunft und Stilbewusstsein aufweist, wirst du so etwas natürlich nicht tun. Darum ist der einzige Ausweg – der auch in der Gesellschaft durchgeht, der außerdem verhindert, dass deine Gastfamilie ihr Gesicht verliert, und Dankbarkeit für so ein Geschenk ausdrückt –, einen Zauber zu kaufen, der das schreckliche Ding für eine angemessene Zeit in deine Dienste zwingt. Sagen wir, nicht mehr als hundert Jahre.«
    »Sklaverei«, sagte Lila, und ein schreckliches Gewicht senkte, sich langsam auf ihre Schultern.
    »Das ist die einzige zivilisierte und annehmbare Option für jemanden wie dich«, erklärte der Kobold mit einem Nicken. »Denn ich vermute mal, dass du sie nicht gewinnbringend verkaufen willst.«
    »Kann ich sie nicht einfach für alle Ewigkeit aus Dämonia verbannen?«
    »Die Lösung eines Feiglings«, sagte der Kobold angewidert. »Dadurch würdest du nur schwach aussehen, und sobald das passiert, wird dich jeder als Freiwild ansehen. Ich glaube nicht, dass deine Gastfamilie dich retten könnte, selbst wenn sie wollte.« Sein Ton sagte aus, dass er es nicht für sehr wahrscheinlich hielt, dass sie das wollte. »Wenn du es dir leichter machen willst, sieh es doch einfach so: Du bekommst ein neues Familienmitglied. So wie mich, zum Beispiel. Sie könnte wie deine Schwester sein, und ich könnte …«
    »Du bist eine Nervensäge«, sagte Lila entschieden, denn diese Idee erfüllte sie mit blankem Entsetzen. Bedauerlicherweise deckte sich seine Idee hinsichtlich der Elfe mit ihren Daten über die Dämonenkultur. Sie hatte es vermutet, aber nun, wo es sicher war, wurde sie wütend. Die Elfe dachte wahrscheinlich das Gleiche und würde zu jeder Gelegenheit versuchen, den Tod zu finden. Es wäre Lilas Ehrenschuld, sie zu retten. Die Elfe, die Lila tot sehen wollte, wäre hingegen durch die Kräfte der ätherischen Bindung gezwungen, sie zu schützen. Es wäre alles ganz, ganz toll. Und da Lila nicht damit rechnete, hundert Jahre zu leben, würde es für immer so sein.
    »Du kannst dir den ganzen Ärger sparen, indem du sie einfach deiner Gastfamilie übergibst«, stellte der Kobold gut gelaunt fest, schaute auf seine kleinen Krallen und polierte sie an Lilas Kragen. »Locker flockig, ein echter Kinderteller.«
    »Und wer stellt dann was mit ihr an?«, fragte Lila, wider besseres Wissen hoffend, dass es nichts Schlimmes wäre.
    »Vielleicht ziehen sie deine Menschlichkeit in Betracht und essen sie einfach nur auf.«
    »Scheiße«, sagte Lila.
    »Das kommt danach«, seufzte der Kobold. »Nun, meine Heldin, wie viel Geld oder Tauschgüter hast du bei dir? Was können wir anbieten und was steht außer Diskussion? Womit können wir hier arbeiten?«
    »Finden wir einfach, was wir brauchen«, sagte Lila grimmig. Sie sah keine gute Lösung für ihr Problem. »Du versteckst dich. Ich übernehme das Reden.«
    »Wenn ich da …«, setzte der Kobold an, offensichtlich, um dem Plan zu widersprechen.
    Lila aktivierte ihren Handschuh und legte einige Teile ihrer Finger frei, die als Leitungen dienten. Blitze zuckten über die Fingerspitzen, als sich die Spannung aufbaute. Langsam führte sie die Hand zur Schulter.
    »Natürlich«, sagte der Kobold gehorsam. Erneut zuckte ein stechender Schmerz durch ihr Ohr, und dann gab es keinen Kobold mehr, nur noch einen blutroten Stein, der leise und nagend direkt in ihr Hirn sprach. Die gleiche Methode, wie sie Tath benutzt, dachte sie und verstummte dann, wartete, ob der Kobold ihre Gedanken über den Nekromanten gehört hatte. Aber es gab keine Reaktion, und sie glaubte nicht, dass die Kreatur dazu schweigen würde, also riskierte sie zu glauben, dass er Telepathie nur in eine Richtung beherrschte. Eine weitere Sache, die sie in der KI speichern würde, damit es

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