Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lilienzucht (German Edition)

Lilienzucht (German Edition)

Titel: Lilienzucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Röbke
Vom Netzwerk:
Tisch und setzt es an ihre Lippen, um ihr ein wenig Champagner einzuflößen. Widerstandslos nimmt Josie ein paar Schlucke, dann greift Victor nachdrücklich nach der anderen Hand und setzt dort sein angenehmes Tun fort. „Es gehört schließlich zu meinen Aufgaben, dafür zu sorgen, dass dein Körper in einem möglichst guten Zustand ist für die Dinge, die ich mit ihm anstellen möchte.“ Beinahe schon feierlich haucht er einen flüchtigen Kuss auf ihre Hand.
    „Oh!“, macht Josie nur und läuft rosa an. „Ähm, ... hätte ich die Anrede benutzten sollen?“, fragt sie dann vorsichtig nach.
    „Nein“, gibt Victor lächelnd zurück. „jetzt nicht. Es war schon alles in Ordnung.“ Amüsiert registriert er, wie ein verhaltenes Aufatmen durch Josies ganzen Körper fährt. „Erstens ist das hier kein erotisches Spiel und zweitens sollst du dich entspannen.“, erläutert er. „Und wenn ich mir – als Freund sozusagen – noch eine Bemerkung erlauben darf, Josie, du solltest so was das nächste Mal etwas langsamer angehen. Es hätte völlig ausgereicht, heute Abend mit der Arbeit fertig zu werden. – Selbst bei den wirklich wichtigen Briefen.“
    Josie zuckt verlegen mit den Achseln. „Ich konnte ja vorher nicht wissen, wie lange ich brauchen würde.“, versucht sie, sich zu rechtfertigen. „Außerdem hatte ich nicht wirklich eine Wahl... Sowohl Mister Steward als auch seine Vorzimmerdame, gehören nicht unbedingt zu den geduldigsten Menschen.“
    Victor sieht sie ernst an. „Du hast immer eine Wahl, Josie.“, sagt er nachdrücklich. „Auch bei unseren Spielen. Ich möchte, dass du das weißt.“
    „Aber...“
    „Kein ‚Aber’, Josie, du trägst jederzeit selbst die Verantwortung für dich; auch wenn du sie zeitweise vertrauensvoll in meine Hände legst. Es ist dein Köper und dein Leben ... und du musst für dich immer wieder überprüfen, ob du mir – oder wem auch immer – Macht über dich gibst. Das letzte Wort hast immer du.“
    Josie braucht ein paar Sekunden, bis das Gesagte vollständig zu ihr durchgedrungen ist. So ganz scheint sie nicht überzeugt, allerdings ist sie auch im Moment nicht in der Verfassung, darüber eingehend nachzudenken. Der Alkohol entfaltet nämlich langsam, aber sicher seine Wirkung.
    „Ich hätte mehr essen sollen...“, geht ihr still durch den Kopf.
    Victor ist inzwischen auch mit dem anderen Arm fertig und dreht Josie nun mit sanfter Gewalt herum und widmet sich ihren ebenso verspannten Schultern.
    „Bisher hatte ich noch keinen Anlass, dir zu misstrauen, auch wenn mich manches Überwindung gekostet hat.“, meint Josie schließlich nachdenklich.
    „Worauf ich durchaus ein bisschen stolz bin.“, merkt Victor mit einem leisen Grinsen an. „Und ich bin sehr dankbar dafür, dass du dich auf das Abenteuer einlässt, dich von mir führen zu lassen. Ich weiß das sehr zu schätzen.“ Zärtlich schiebt er den Kragen ihres Poloshirts beiseite und küsst sie in den Nacken.
    Wohlige Schauer jagen durch Josies Körper und ein seliges Lächeln huscht über ihr Gesicht.
    „Wieso hast du eigentlich nicht schon längst eine feste Beziehung?“, schnurrt sie.
    „Vermutlich weil meine Ansprüche diesbezüglich sehr hoch sind.“, entgegnet Victor mit einem leisen Lachen. „Wenn es hochkam, hat es entweder nur sexuell gepasst oder nur zwischenmenschlich. Beides zusammen habe ich bisher noch nicht erlebt.“
    „Hmm“, überlegt Josie laut, „kann ich nachvollziehen.  Seit ein paar Tagen bin ich sogar der Meinung, dass – genau genommen – keins von beidem in meinen Beziehungen je richtig gestimmt hat...“ Seufzend zuckt sie mit den Achseln.
    „Frustriert deswegen?“, fragt Victor leise.
    „Nein, eigentlich nicht.“, gibt Josie lächelnd zurück. „Ich hab es ja quasi auch gerade erst gemerkt. Außerdem lasse ich mir den Glauben an die wahre Liebe nicht so leicht nehmen. – Klingt furchtbar kitschig, ich weiß.“ Mit fröhlich zusammengekniffenen Augen dreht sie ihren Kopf zu Victor herum, ein paar winzige Lachfältchen auf dem Nasenrücken. „Aber ich habe gesehen, wie sehr meine Eltern sich geliebt haben. Das prägt.“
    „Ich kann gar nichts Kitschiges daran finden, solange es kein inszeniertes Schauspiel ist.“, meint Victor lächelnd. „Leider ist es das aber heutzutage oft. Manchmal hab ich sogar den Eindruck, dass es da draußen so eine Art Wettbewerb gibt, wer am glücklichsten aussieht.“
    Josie kichert leise. „Stimmt“, meint sie, „manche

Weitere Kostenlose Bücher