Lilienzucht (German Edition)
angefangen.“
Josie presst unwillkürlich die Lippen zusammen in dem Versuch, ihre Hormone unter Kontrolle zu bekommen.
„Keine Sorge.“, beruhigt Victor sie weich; seine Stimme ist um einige Töne tiefer geworden und hat einen geradezu samtigen Klang bekommen. „Der Druck wird nachlassen, deine Arbeit sollte dich gerade genug ablenken, dass du mein Werk die ganze Zeit spüren wirst, ohne dass es dich quälen wird.“
Mit geradezu kindlicher Vorfreude in den Augen greift er nach seiner Aktentasche, aus der er ein offenbar ziemlich langes, ordentlich zusammengelegtes Hanfseil holt. Es ist blau eingefärbt.
Josies Augen werden groß.
Victor streicht lächelnd ihre Haare hinter die Schultern und sie muss sich schwer beherrschen, um nicht hingerissen aufzustöhnen.
„Keine Angst.“, erklärt er leise und rückt auf die vordere Kante des Sitzpolsters, um besser an sie heranzukommen. „Das wird dich in keiner Weise in deiner Bewegungsfreiheit einschränken, Kleines. Aber du wirst das Seil den ganzen Tag auf deiner nackten Haut spüren, genau wie die ganze Sorgfalt, die ich jetzt in diese Schnürung legen werde.“
Sachte lässt er das Knäuel über Josies Haut gleiten und beobachtet vergnügt, wie sie zunächst genüsslich die Augen schließt, nur um sie gleich darauf verblüfft wieder aufzureißen.
„Das ist ja ganz weich!“, entfährt es ihr. Gerade noch rechtzeitig fällt ihr die Anrede ein. „...Mylord.“, setzt sie rasch hinzu.
Victor grinst breit. „Richtig.“, erläutert er. „Es war sehr aufwändig, es so weich zu bekommen, das Einfärben war dagegen nur eine unbedeutende Nebensache. Die Farbe ist übrigens kochecht.“
Victor entrollt das Seil und nun kann Josie erkennen, dass es doppelt gelegt und in regelmäßigen Abständen schon verknotet ist.
„Dann lass mich mal sehen, ob ich richtig geschätzt habe.“, sagt er und legt Josie die lose Schlinge, die durch den ersten Knoten nahe der Mitte des Seils entstanden ist, um den Hals, so dass vor ihrem Oberkörper nun vier Knoten in gleichen Abständen vor dem Brustbein, knapp unterhalb der Brust, vor dem Bauchnabel und am Schambein liegen.
„Genau richtig.“, brummt Victor zufrieden und legt das Seil zwischen den Beinen durch die Pofalte nach hinten. „Vielleicht solltest du besser eine Vierteldrehung nach Rechts machen.“, überlegt er laut.
„Ja, Mylord.“, macht Josie und dreht sich ohne Umschweife um 45 Grad, sodass sie nun mit dem Gesicht zur Bordbar kniet, während ihr Herz wild in ihrem Brustkorb hüpft.
„Ja, so ist es besser. Spreiz die Beine etwas mehr!“ Nachdrücklich, aber nicht zu fest zieht er die beiden Seilstränge nun das Rückrat entlang nach oben, wo er sie im Nacken vorsichtig durch die Schlinge am Hals zieht.
Fasziniert spürt Josie jedem seiner routinierten Handgriffe nach. Nach wie vor hämmert ihr Herz aufgeregt gegen ihre Rippen. Atemlos zuckt sie zusammen, als Victor die beiden Stränge teilt, unter den Armen hindurch nach vorn führt und ihr dabei einen flüchtigen Kuss in den Nacken haucht.
„Entspann dich ein bisschen, Kleines.“, flüstert er in ihr Ohr und löst damit einen Sturm heißer Schauer auf Josies Haut aus. „Das hier dient schließlich in erster Linie deinem Vergnügen.“
Josie atmet tief durch und schafft es tatsächlich, ein wenig lockerer zu werden, ... was allerdings zur Folge hat, dass sie leise aufstöhnt, als Victor nun mit geübten Griffen das Seil durch die Schlinge zwischen dem obersten und dem zweiten Knoten zieht. Sachte führt er dann die Seilstränge unter der Brust an den Seiten entlang auf den Rücken, um auch dort die Stränge zwischen dem ersten und zweiten Knoten hindurch zu führen.
Josie genießt es sichtlich, immer weiter von ihm eingeschnürt zu werden, als er die Stränge wieder nach vorn führt, um sie nun zwischen dem zweiten und dritten Knoten hindurch zu ziehen. Unwillkürlich schließt sie die Augen und fühlt seine warmen Hände abwechselnd vor und hinter ihrem Körper ihr Werk verrichten.
Als sie kurz darauf die Augen leise seufzend wieder öffnet, weil Victor die Seilenden auf dem Rücken verknotet und offenbar fertig ist, kommt sie sich vor wie eine kunstvolle Makramee-Arbeit.
„Ich hoffe, es ist nicht zu fest.“, sagt Victor. „Beweg dich ein bisschen!“
Gehorsam kommt Josie seiner Aufforderung nach.
„Nein“, antwortet sie dann leise. „Ich denke, es ist in Ordnung, Mylord.“
„Schade, dass man dich so nicht auf die Straße lassen
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