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Lilith Parker

Lilith Parker

Titel: Lilith Parker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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verschränkte fröstelnd die Arme vor der Brust. Aber wie war das möglich? Im Gegensatz zu dem Mord an Amaro war sie sich dieses Mal sicher, nichts damit zu tun zu haben. Sie war unschuldig! Was gleichzeitig auch bedeutete, dass sie nicht im Begriff war, den Verstand zu verlieren, und nicht länger an sich zweifeln musste. Doch wer hatte den Vampir dann getötet?
    Â»Oh scheiße!«
    Mit einem Mal wurde ihr klar, in welch einer Situation sie sich befand. Johnson war von einer Banshee ermordet worden und sie, Lilith, stand direkt neben seiner Leiche! Hastig warf sie einen Blick nach rechts und links. Weit und breit war niemand zu sehen. Trotzdem steckte sie in der Klemme. Wenn sie hier jemand entdeckte, wäre das fatal.
    Fieberhaft überlegte sie, wie sie nun am besten reagieren sollte. Die aufgebrachten Dorfbewohner würden jeden Moment das Waldstück erreichen, aber wenn sie keine Zeit mehr verlor, konnte sie sich noch rechtzeitig aus dem Staub machen.
    Erneut knirschten Schritte im Schnee, doch dieses Mal waren sie direkt hinter ihr. »Lilith, wie schön, dich zu sehen.«
    Der Schrei, der in ihrer Kehle saß, wollte nicht entweichen. Diese Stimme hätte sie überall wiedererkannt. Es war Belial, der Erzdämon.
    Sie wollte herumfahren, doch mitten in der Bewegung streifte ein harter Schlag ihre Schläfe und die Welt um sie herum versank in Dunkelheit.
    Lilith öffnete mühsam die Augenlider und sah in Madame Sabatiers Gesicht, die sich stirnrunzelnd über sie gebeugt hatte. Doch das warmherzige Funkeln, das sich sonst immer bei Liliths Anblick in ihre Augen schlich, suchte sie heute vergebens.
    Wie lange war sie wohl ohnmächtig gewesen? Der Abendhimmel hatte sich noch nicht vollständig geschwärzt, es konnte nicht allzu viel Zeit vergangen sein. Lilith drehteden Kopf zur Seite und fuhr mit ekelverzerrter Miene zurück. Sie lag direkt neben Johnsons Leiche!
    Â»Ich … ich war das nicht«, stammelte sie, kämpfte sich taumelnd in die Höhe und fasste sich an ihren schmerzenden Kopf. »Er war schon tot, als ich ihn gefunden habe. Bitte, Sie müssen mir glauben!«
    Verzweifelt suchte sie Madame Sabatiers Blick, doch diese wandte sich wortlos ab und trat einige Schritte zurück. Alle, die auf der Jagd nach dem Vampir gewesen waren, schienen sich um sie versammelt zu haben. Mit Fackeln in den Händen standen sie um Lilith herum und das Schweigen, das von ihnen ausging, machte ihr mehr Angst als alles andere.
    Â»Ich weiß, dass es so aussieht, als hätte ich ihn ermordet, doch ich schwöre bei allem, was mir heilig ist, dass ich es nicht war«, beteuerte sie. »Eigentlich war ich nur hier, weil ich meinen Freund Matt warnen wollte. Als ich dann vor Johnsons Leiche stand, wurde ich von Belial niedergeschlagen. Er muss der Mörder sein, er hat Johnson irgendwie …« Sie brach ab, da sie erkannte, dass ihre Worte völlig wirkungslos blieben. In der Masse der Gesichter entdeckte sie keines, das ihr wohlgesonnen oder in dem wenigstens die Spur eines Zweifels zu finden war. Was sollte sie nur tun? Wie konnte sie die anderen von ihrer Unschuld überzeugen? Hilflos rang sie die Hände und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Am liebsten wäre sie weggerannt, doch sie saß in der Falle.
    Â»Ich habe euch gewarnt«, erhob sich nun Scropes Stimme. Er trat aus dem Kreis heraus und kam auf Lilith zu, jedoch nur, um sich an die Anwesenden zu wenden. »Ichhabe euch gesagt, dass sie ihre Kräfte nicht mehr unter Kontrolle hat und ein Seelenvampir geworden ist. Zuerst war es nur eine Hydra, nun hat sie schon einen Vampir getötet. Sie ist unberechenbar und mit jedem Augenblick, den wir sie länger in unserer Mitte dulden, begeben wir uns in Gefahr. Wen wird sich Lilith Parker als Nächstes holen? Die Seelen eurer Kinder?« Er drehte sich zu Lilith um, seine Augen zu Schlitzen verengt, und sagte nur ein Wort: »Mörderin!«
    Es war, als hätte er damit ein geheimes Kommando gegeben. Plötzlich kam Bewegung in die Masse der Umherstehenden, Fäuste wurden geballt und Fackeln wütend in die Höhe gerissen.
    Â»Nimm ihr das Amulett ab!«, rief ein Mann aus den hinteren Reihen.
    Â»Genau«, schrien andere. Immer mehr Leute meldeten sich zu Wort, wie Schüsse feuerten sie ihre Forderungen ab.
    Lilith wich ängstlich zurück, stieß an Johnsons Leiche und verlor dabei fast das

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