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Lilith Parker

Lilith Parker

Titel: Lilith Parker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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dem Gremium zählt seine Aussage nicht. Und selbst wenn Joseph dazu bereit wäre, nach Bonesdale zu kommen, um deine Version zu bestätigen, so wäre dies doch nur das Wort eines …« Sie stockte.
    Â»Socors«, beendete Lilith bitter ihren Satz. »Und das Wort eines Socors ist wertlos.«
    Mildred nickte. »Deswegen werden wir sobald wie möglich das Tor zu Nightfallcastle öffnen, dann muss Scrope in Frührente gehen und alles kann anders werden.«
    Â»So einfach ist es leider nicht. Ich war nämlich schon mit Matt und Emma vor dem Tor …«
    Â»Was?«, unterbrach Mildred sie. »Aber warum weiß ich denn davon nichts?«
    Â»Da du dir wegen der Reparatur des Daches so viele Sorgen gemacht hast, dachte ich, dass ich mich mal nach einem neuen Zuhause umsehen könnte. Aber die Wächter haben mich nicht reingelassen.«
    Mildred blinzelte verwirrt und ihr Mund öffnete sich mehrmals, ohne dass sie ein Wort hervorbrachte.
    Â»Nicht? Aber … Das verstehe ich nicht. Du stammst von den Nephelius ab, laut der Weissagung …« Sie hielt ratlos inne.
    Â»Dann hast du auch keine Erklärung dafür?«
    Â»Nein, tut mir leid. Hätte ich nur die kleinste Befürchtung gehabt, dass du das Tor nicht öffnen kannst, wäre ich niemals so bereitwillig auf Scropes Ultimatum eingegangen.«
    Liliths Schultern sanken herab. Sie hatte so gehofft, dass Mildred vielleicht die Lösung für dieses mysteriöse Rätsel wusste oder wenigstens etwas Licht ins Dunkel bringen konnte.
    Schon allein beim Gedanken daran, dass das Amulett ihrer Mutter sich in Zukunft in den Händen von Zachary Scrope befinden würde, krampfte sich ihr Magen zusammen.
    Â»Aber bestimmt kann uns Sir Elliot weiterhelfen«, meinte Mildred aufmunternd. Anscheinend war ihr Liliths Enttäuschung nicht entgangen. »In einem seiner Bücher steht sicherlich etwas über den Zauber des Tores. Bis zur Wintersonnenwende sind es noch gut vier Wochen und du wirst sehen, dass wir bis dahin eine Lösung finden werden. Gemeinsam schaffen wir das, du darfst jetzt nur nicht den Mut verlieren, okay?«
    Lilith brachte ein schiefes Lächeln zustande. »Okay, ich werde es versuchen, auch wenn es wahrscheinlich nicht ganz einfach wird. Die Banshee-Albträume, die Gerichtsverhandlungund nun das Ultimatum – nimmt das denn nie ein Ende?«
    Â»Hattest du etwa schon wieder eine Todesvision?«
    Â»Nein, in den letzten Tagen nicht«, gab sie zu. »Aber im Grunde habe ich keine Ahnung, wie ich mit meiner Gabe umgehen soll und sie nutzen kann. Meinst du, dass mir Christina aus dem Gremium weiterhelfen könnte? Als Nekromantin besitzt sie doch ähnliche Kräfte.«
    Immerhin hatte Christina den Mut gehabt, sich für ihren Vorschlag auszusprechen, und Lilith hätte sich gefreut, das Mädchen näher kennenzulernen.
    Zu ihrem Bedauern schüttelte Mildred den Kopf. »Die Nekromanten besitzen die Macht, eine tote Seele aus dem Jenseits zu rufen und mit ihnen zu kommunizieren. Du bist jedoch mit dem Tod verbunden, kannst die Angst und den Schrecken wahrnehmen, den die gequälten Seelen im Moment ihres Todes erlebt haben. Sie nehmen mit dir Kontakt auf, bei den Nekromanten ist es umgekehrt.«
    Â»Na super, hat hier eigentlich jeder eine bessere Fähigkeit als ich?«, murmelte Lilith.
    Mildred tippte sich mit dem Zeigefinger nachdenklich an die Lippen. »Aber wir könnten tatsächlich jemanden um Hilfe bitten. Ich erinnere mich an eine Banshee-Familie, mit der deine Großeltern befreundet waren. Leider wohnen die Norwichs nicht in der Nähe, aber wir könnten ihnen schreiben und sie bitten, dir einige Tipps zu geben.«
    Â»Norwich? Heißt so nicht diese Möchtegern-Banshee Imogen?«
    Â»Ja, und das ist kein Zufall. Imogen Norwich wurde mitdreizehn Jahren von ihrer Familie verstoßen, weil sie keine Bansheekräfte erhalten hat. So etwas kommt leider immer wieder vor, und glaube mir, ich finde das auch abscheulich! Eltern sollten ihre Kinder lieben, auch dann, wenn sie sich als Socor entpuppen«, empörte sich Mildred. »Imogen wurde von ihrer Familie in ein Heim gesteckt, doch Baron Nephelius hat sie schließlich bei sich aufgenommen und nach ihrem Schulabschluss wurde sie die Haushälterin von Nightfallcastle.«
    Â»Mein Großvater hat sie bei sich aufgenommen?«, fragte Lilith völlig perplex. Nach

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