Lily und der Major
stürmte aus dem Haus.
Lily ging in die Küche und wusch das
Geschirr ab. Dann trug sie die Schüssel mit dem schmutzigen Wasser zu Calebs
Grundstück hinüber und schüttete sie dort aus.
Da er draußen war und sein Pferd sattelte,
konnte er es sehen. Aber er warf Lily nur einen ärgerlichen Blick zu, bestieg
sein Pferd und lenkte es in die Richtung, in der sich Fort Deveraux befand.
Jetzt wird er sich wohl wieder zur
Armee melden, dachte Lily verächtlich. Denn eins war klar – wenn der Major
niemanden zum Herumkommandieren hatte, war er nicht glücklich.
Gegen Mittag erschien ein
schwerbeladener Planwagen, der alles brachte, was Caleb in Spokane gekauft
hatte. Ohne Calebs Grundstück zu betreten, erklärte Lily den Männern, wo sie
die Sachen hinstellen sollten.
Als Caleb Stunden später aus dem
Fort zurückkam, brachte er einen Sack mit, in dem es wieder verdächtig
zappelte, und schleppte ihn zum Holzblock.
Um nicht mit ansehen zu müssen, was
nun folgte, ging Lily ins Haus und begann die Stoffe zurechtzuschneiden, aus
denen sie sich neue Kleider nähen wollte. Mit einem Mal erklang ein lautes
Klappern aus dem Nebenhaus. Lily nahm an, daß Caleb seinen neuen Herd
aufstellte, und wurde fast ein bißchen neidisch, als sie an das Wasserreservoir
dachte, das zu diesem neumodischen Herd gehörte. Wer einen solchen Herd
besaß, konnte baden, wann er wollte, es war immer heißes Wasser da ...
Irgendwann hörte das Klopfen auf,
und wieder einige Zeit später drang der köstliche Duft nach Hühnersuppe in
Lilys Küche.
Sie legte den Stoff beiseite und
schloß die Tür zu ihrem Schlafzimmer. Aber auch das half nichts, es roch
inzwischen schon im ganzen Haus nach Hühnersuppe.
Es war später Nachmittag, und Lily
hatte großen Hunger. Während sie überlegte, was sie sich zu essen machen
sollte, sah sie Caleb mit der Angelrute zum Bach hinuntergehen.
Ihr Magen knurrte laut, und
plötzlich wurde ihr klar, daß ihre Chance gekommen war, sich unbemerkt in
Calebs Haus zu schleichen.
Schnell, bevor er zurückkommen konnte,
kletterte Lily über die Kommode, die den Zugang zu seinem Haus versperrte, und
betrat das feindliche Terrain.
Weiche Teppiche bedeckten den Boden,
und auf dem wunderbaren neuen Herd stand ein großer Topf mit brodelnder
Hühnersuppe.
Lily hob den Deckel des
Heißwasserreservoirs und schaute sehnsüchtig hinein. Es war voller dampfend
heißem Wasser. Seufzend dachte sie an das luxuriöse Bad, das sie sich damit
hätte erlauben können.
Aus dem Geschirr, das die Regale von
Calebs gut organisierter Küche füllte, nahm Lily sich einen Teller, füllte ihn
mit Hühnerstückchen und heißer Brühe und setzte sich ganz ungeniert an Calebs
Tisch. Mit dem erregenden Gefühl, etwas Verbotenes zu tun, begann sie zu essen.
Sie verzehrte zwei Teller von der
Suppe und ließ das schmutzige Geschirr dann einfach stehen. Caleb sollte ruhig
wissen, daß sie die Grenzlinie überschritten hatte ...
Sie hatte schon ein Knie auf der
Kommode, als sie spürte, wie sich zwei große Hände um ihre Taille legten.
»Betreten verboten«, sagte Caleb
lächelnd. »Du wirst doch sicher wissen, daß eine Strafe auf unbefugtes Betreten
steht, oder?«
Ohne ihn einer Antwort zu würdigen,
versuchte Lily weiter, über die Kommode zu kriechen.
»Na schön, wenn du es unbedingt so
haben willst«, erklärte Caleb, und er drückte sie so herunter, daß ihr Po sich
ihm entgegenreckte.
»Laß mich sofort los, Caleb!«
zeterte Lily.
Doch er hob schon ihre Röcke hoch.
»Ich bestrafe das Eindringen in meinen persönlichen Bereich sehr schwer«,
bemerkte er im Plauderton. »Du weißt ja, wie es ist – man reicht jemandem den
kleinen Finger, und schon nimmt er die ganze Hand.«
Lily spürte, wie ihre langen
Unterhosen herunterglitten. Sie zappelte und wehrte sich, aber Calebs Schenkel
umschlossen sie wie Schraubstöcke. »Caleb«, sagte sie, »ich finde das gar nicht
lustig.«
Er berührte sie leicht mit einem
Finger und lachte leise, als sie laut aufstöhnte. Dann streichelte und reizte
er sie, bis sie ganz heiß und feucht wurde. Angesichts der Tatsache, daß er sie
heute schon einmal gehabt hatte, empfand Lily die leidenschaftliche Reaktion
ihres Körpers als doppelt demütigend.
»Du weißt«, bemerkte er, »daß
Hühnerdiebe an vielen Orten gehängt werden. Ich glaube, bei Hühnersuppe ist die
Strafe noch viel höher.«
»Ich hasse dich!« keuchte Lily und
versuchte sich wieder frei zu machen.
Mit einer raschen Bewegung
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