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Lily und der Major

Lily und der Major

Titel: Lily und der Major Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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zufrieden auf die
Kissen sinken. »Du warst sehr anstrengend gestern nacht«, beklagte sie sich bei
Caleb. »Ich habe das Gefühl, als könnte ich eine ganze Woche schlafen.«
    Caleb grinste. »Du kannst nur
schlafen, bis ich ins Bett zurückkomme«, berichtigte er sie. »Und das wird in
genau sechs Stunden sein.«
    Lily maß ihn mit einem strafenden
Blick. »Dann bin ich längst fort«, erwiderte sie. »Du brauchst nicht zu denken,
du könntest mich benutzen, wann es dir beliebt – als wäre ich eine
Haremssklavin!«
    Caleb lachte und zeigte auf die Tür.
»Geh ruhig, Lily. Keiner hält dich auf.«
    Sie gähnte nur. Sie fühlte sich viel
zu wohl im Bett, um aufzustehen. Außerdem hatte sie überhaupt kein Verlangen
danach, das Haus zu verlassen und mit den mißbilligenden Gesichtern der
Bewohner von Fort Deveraux konfrontiert zu werden.
    Als Caleb nach Hause kam, lag Lily
immer noch im Bett. Sie empfing ihn zärtlich, und er versetzte sie mit seinen
sinnlichen Liebkosungen in einen Rauschzustand, der erst lange nach Mitternacht
endete, als beide, von ihren leidenschaftlichen Umarmungen ermüdet, erschöpft
und glücklich einschliefen.

15

    Einige Stunden später erwachte Lily abrupt aus ihrem tiefen
Schlaf. Erschrocken öffnete sie die Augen und sah, daß Caleb über sie gebeugt
stand und sie mit beiden Händen festhielt.
    »Wer war
es?« knurrte er.
    Lily sah ein, daß sie ihm nicht
länger verschweigen konnte, wer sie angegriffen hatte. »Judd Ingram«, flüsterte
sie, noch heiser vom Schlaf.
    Caleb fluchte leise. Ein
mörderischer Blick erschien in seinen Augen.
    »Er hat mich nicht verletzt, Caleb«,
sagte Lily beschwörend und umklammerte seinen Arm, als könnte sie ihn damit
zurückhalten.
    »Warum verteidigst du den Schurken?«
    Lily seufzte. »Er kann von mir aus
in der Hölle schmoren, Caleb. Ich mache mir nur Sorgen um dich.«
    Er entspannte sich ein wenig und
legte seine Stirn an ihre. »Ich würde ihn am liebsten töten«, flüsterte er.
»Ich möchte ihn ausnehmen wie eine Forelle und seine Eingeweide den Krähen zum
Fraß vorwerfen.«
    »Ich weiß«, sagte Lily sanft und
massierte seine verkrampften Schultern. »Aber du darfst das Gesetz nicht in
deine Hände nehmen. Wir haben auch so schon Schwierigkeiten genug, Caleb, ohne
daß du gehängt wirst oder den Rest deines Lebens in einem Gefängnis verbringen
mußt.«
    Er küßte sie auf den Mund. »Du hast
recht«, stimmte er ihr seufzend zu.
    »Könntest du nicht veranlassen, daß
Judd aus der Armee entlassen wird?«
    Caleb nickte grimmig. »Ja. Aber dann
würde er vielleicht in dieser Gegend bleiben und könnte dir gefährlich werden,
wenn du auf deiner Farm lebst.«
    Lilys Miene verdüsterte sich bei
dieser Aussicht.
    »Nein«, fuhr Caleb fort, »ich lasse
ihn versetzen. Nach Fort Yuma, in die Wüste. Bei all den anderen Skorpionen,
die er dort zur Gesellschaft hat, wird er sich schon wohl fühlen.«
    Lily seufzte. »Und wenn er dort eine
Frau angreift, Caleb?«
    Caleb lächelte beruhigend. »Ich
werde dafür sorgen, daß Ingrams Kommandant Bescheid weiß. Mach dir keine
Sorgen, Lily.« Als dieses Thema erledigt war, fiel Lily plötzlich ein, daß sie
überhaupt nichts anzuziehen hatte, aber Caleb versprach, ihr etwas zu
beschaffen.
    »Vielleicht hat Mrs. Tibbet noch ein
altes Kleid von Sandra im Haus«, sagte Lily, bevor Caleb hinausging.
    »Möglich«, erwiderte er knapp.
    Eine halbe Stunde später legte er
einen großen Karton auf Lilys Bett. »Da ist alles, was du brauchst«, sagte er
lächelnd. »Zieh dich jetzt an. Ich mache uns in der Zwischenzeit etwas zu
essen.«
    Das Blut schoß Lily in die Wangen,
als sie sah, was Caleb alles für sie eingekauft hatte: ein hübsches Kleid aus
blauem Kattun mit passenden Unterröcken, Unterwäsche, Strümpfe und sogar ein
Päckchen Haarnadeln! Jetzt zweifelte bestimmt niemand mehr daran, daß sie bei
Caleb übernachtet hatte ...
    Hastig zog sie sich an und steckte
ihre Haare auf. Als sie hinunterging, wartete er schon in der Küche und rührte
in einem Topf. Es duftete ganz köstlich.
    »Ich habe noch nie einen Mann
gekannt, der so gut kochen kann«, bemerkte Lily anerkennend.
    Caleb zuckte die Schultern. »Ich
esse nicht gern in der Offizierskantine«, entgegnete er und sah Lily
bewundernd an. »Setz dich.«
    Nach den ersten Löffeln der
schmackhaften Suppe, die er zubereitet hatte, hörte Lily zu essen auf und sah
Caleb fragend an. »Was soll ich jetzt tun? Wo soll ich leben?«
    Auch er legte seinen

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