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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
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sagte Kane, nahm die CD - ROM entgegen und reichte sie Phelps. Dann sah er sie streng an. »Ich dachte, ich hätte Sie gebeten, beim Senator zu bleiben?«
    »Er ist sediert«, sagte sie zu ihrer Rechtfertigung. »Außerdem ist ein Polizist bei ihm. Er meldet sich, sobald der Senator zu sich kommt. Ich dachte, ich häng mich besser wieder an die Geldgeschichte ran.«
    Bevor Kane etwas erwidern konnte, hatte sie den Konferenzbereich verlassen und sich an einen freien Computer gesetzt.
    Kanes Handy klingelte. Während er es aufklappte, deutete er auf die DVD in Phelps’ Händen. »Mickey, zeig ihm sämtliche Haupt- und Nebeneingänge zur Lodge.«
    Hennessy nickte. »Was du willst, Willis. Was du willst.«
    Er und Phelps beugten sich über einen Computer neben Cheyenne und legten die CD - ROM ein. Nach mehreren Augenblicken erschien ein virtuelles Modell von der Außenansicht der Lodge. Sie blickten vom Sessellift aus auf Atrium und Tanzsaal. Hennessy bewegte den Cursor zum rechten Flügel und klickte die Mauer an. Die vier Stockwerke samt Keller bauten sich auf dem Monitor auf. Er führte den Cursor an der Küche vorbei.
    »Zuerst sehen wir uns den Weinkeller an«, sagte er zum Kommandanten des Einsatzteams.
    Bevor Hennessy dazu kam, klappte Kane sein Handy zu und rief: »Das war die Abteilung Internet-Kriminalität in Quantico. Sie sagen, die Website der Dritten Front sei auf einen gewissen Gil Tran Tepp registriert, der in Kuala Lumpur ein Postschließfach gemietet habe. Die Behörden in Indonesien seien ihm schon auf der Spur. Die Website selbst scheint von clubinternen Servern gehostet zu werden. Sie haben die Dateien mitgebracht.«
    Pritoni nahm seinen Kopfhörer ab. »Können die Server abgeschaltet werden?«
    »Nicht von außerhalb«, antwortete Hennessy. »Sie werden von speziellen Firewalls geschützt und sind angeblich bombensicher.«
    »Tja, ihre Geld-Transfer-Methoden waren es jedenfalls nicht«, sagte Cheyenne triumphierend und tippte auf den Bildschirm. »Mein Partner konnte einen Teil des Geldes aufspüren, und zwar auf Konten in Macau, der Isle of Man, der Isle of Wight, Liechtenstein und Dublin – alles bekanntlich Steuerparadiese.«
    »Wessen Konten sind das?«, fragte Kane und schaute ihr über die Schulter.
    »Sie sind auf Briefkastenfirmen eingetragen«, sagte sie. »Aber keine Sorge, Ikeda ist ein Experte im Aufdröseln vertrackter Informationen.«
    Hennessy und Phelps beugten sich wieder über den dreidimensionalen Plan des Clubgebäudes. Hennessy zwang sich dazu, wie ein Einbrecher zu denken, und deutete auf die wenigen Zugänge, durch die ein Gegenangriff denkbar wäre. Aus den Fernsehgeräten an der Decke tönten die Nachrichten mit aktuellen Stellungnahmen zum Überfall auf den Jefferson Club und zum Prozess von Senator Stonington, und man äußerte Spekulationen darüber, welcher Geisel wohl als Nächstes der Prozess gemacht würde.
    Eine hölzerne Tribüne war über Nacht entstanden im stetig wachsenden Medienlager vor der Toreinfahrt. Trotz der bitteren Kälte tummelten sich hier doppelt so viele Reporter und Kameraleute wie noch am Abend zuvor. Nach dem Feiertag waren sie gleichsam in Schwärmen über das noch nachhallende Nachrichtenloch hergefallen.
    Kane schüttelte den Kopf. »Ich kapier’s nicht. Warum haben sie den Prozess auf 7 : 30  Uhr gelegt? Ich meine, wer hat an einem Werktag Zeit, sich das anzuschauen? Und an der Ostküste ist es 9 : 30  Uhr. Da sind die Leute schon bei der Arbeit. Warum nehmen sie nicht wieder die Hauptsendezeit, so wie gestern?«
    Cheyenne kam ein erschreckender Gedanke. »Die New Yorker Aktienbörse öffnet um 9 : 30  Uhr Ostküstenzeit. Ebenso die NASDAQ und noch ein paar andere.«
    Kane blickte auf. »Sie glauben, es hängt mit den Börsen zusammen?«
    »Gibt es einen besseren Weg, die Sache der Globalisierungsgegner voranzutreiben, als den Versuch, auf den Dow Jones Einfluss zu nehmen? Sie sollten den Direktor anrufen, ihn informieren.«
    »Nichts für ungut, Agent O’Neil«, sagte Kane gereizt, »aber Sie müssen mir schon konkretere Fakten auf den Tisch legen, bevor ich dort die Pferde scheu mache. Was
genau
wird passieren?«
    »
Genau
weiß ich das auch nicht, SAC «, sagte sie, genervt von seiner Einstellung. »Ich glaube nur nicht, dass die Aktienmärkte es mögen, wenn einer ihrer Champions in einem Schauprozess verurteilt wird. Auf gar keinen Fall.«
     
    Es dämmerte. Durch den Schleier der Schneeflocken, der das Clubgebäude einhüllte,

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