Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lions - Hitze der Nacht

Lions - Hitze der Nacht

Titel: Lions - Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
Vom Netzwerk:
antworten, als ihr Kopf auf den Tisch knallte, weil sie ohnmächtig wurde.
    »Yup«, stimmte Marty zu. »Zeit zu gehen.«
    Sie nahmen zwei Taxis zurück zum Hotel, und entweder hatten sie den Fahrern zehn Dollar zu wenig oder tausend zu viel bezahlt. Leider waren sie sich nicht ganz sicher, wie es war, aber die Fahrer wirkten zufrieden, und Marty kicherte die ganze Zeit.
    Einander umarmend, stolperten sie zurück ins Kingston Arms, ein schickes, von Gestaltwandlern betriebenes Hotel. Im Gegensatz zu ein paar Ferienorten, die der Familie gehörten, konnte die Meute hier nicht in ihrer Tiergestalt herumlaufen, weil auch Vollmenschen im Hotel abstiegen. Sie konnten sie nicht fernhalten. Doch Gestaltwandler bekamen das Beste von allem zu sehr günstigen Preisen.
    »Oooh. Eine Bar.« Sissy Mae taumelte in die schicke Hotelbar, aber Ronnie und Marty holten sie ein.
    »Oh nein, das wirst du nicht tun. Rauf mit dir!«, schalt Marty. »Sie wird das so was von bereuen, wenn sie morgen aufwacht.«
    »Ich bin mir relativ sicher, dass es uns allen so gehen wird.« Gemeinsam stolperten sie zum Aufzug, und während sie warteten, warf Ronnie einen Blick zurück und merkte, dass Marty eine große Glasvitrine neben einer der Bars studierte. Ronnie hatte sie die vielen Male, die sie daran vorbeigekommen war, kaum beachtet. Sie sah aus wie eine typische Trophäenvitrine mit wichtigen Auszeichnungen des Hotels oder so etwas. »Was schaust’n da an?«
    »Ich lese den Artikel über die Hotelbesitzer.«
    »Faszinierend.« Ronnie sah Sissy an, und sie verdrehten beide die Augen.
    »Oh, das ist es«, schwärmte Marty. »Hier. Ich les euch ein Stück vor …«
    »Bitte nicht«, murmelte Sissy in Ronnies Ohr.
    Marty räusperte sich und begann zu lesen: »›Das Kingston Hotel im Zentrum von New York stand nur wenige Tage vor dem Abriss, als die Unternehmer Alden, Brendon und Marissa Shaw das alte Hotel kauften und umbauten. Seit damals ist das immer noch in Familienbesitz befindliche Kingston Arms Hotel zu einer exklusiven Oase für die sehr Wohlhabenden geworden und hat Niederlassungen auf der ganzen Welt. Shaw senior fühlt sich an allen Standorten wie zu Hause.‹« Sie holte tief Luft und versuchte nicht einmal, ihr Lächeln und Lachen zu unterdrücken, als sie endete: »›Nur Sohn Brendon wohnt immer noch im Kingston Arms New York.‹«
    Ronnie starrte die ältere Frau an. »Nie-mals!«
    »Tut mir leid, Schätzchen. Sieht aus, als würdest du ihn wiedersehen, ob du willst oder nicht.«
    »Weißt du, du könntest das Ganze ein kleines bisschen weniger genießen.«
    »Das könnte ich schon.« Marty betrat den Aufzug und hielt die Tür für die restlichen Wölfinnen auf. »Aber ich habe vor, es im vollen Ausmaß meiner Möglichkeiten auszukosten.«
    »Ich hasse dich«, murmelte Ronnie, als sie ihre Cousine in den Aufzug schob.
    »Oh, ich weiß, das würdest du gern, Schätzchen. Das würdest du gern.«
    Brendon warf einen finsteren Blick hinunter auf den Kopf seiner Schwester. »Weinst du?«
    »Nein«, murmelte sie, während sie heimlich versuchte, sich die Tränen abzuwischen.
    »Doch, tust du«, sagte er anklagend und schob sie von seinem Arm weg, an den sie sich gelehnt hatte. »Du weinst bei Die Löwin Elsa !«
    »Na ja, es ist einfach so traurig.«
    »Du weinst über einen Film, aber nicht wegen deines Bruders?«
    »Warum sollte ich seinetwegen weinen?«
    Brendon richtete den Blick wieder auf den Fernseher. Er wusste, dass er ins Hotel hätte zurückgehen sollen, aber um ehrlich zu sein, war er nicht recht in der Stimmung, allein zu sein. Also saß er hier, sah sich Die Löwin Elsa an und hörte seiner Schwester beim Weinen zu. Nicht gerade das, was er als einen wilden Abend bezeichnete.
    Er hätte ausgehen können. Wahrscheinlich hätte er auch Gesellschaft gefunden. Aber das wollte er nicht. Brendon wollte nicht neben einem namenlosen One-Night-Stand aufwachen, mit dem er am nächsten Morgen nicht reden wollte. Mit dreiundzwanzig hatte er an nichts anderes denken können. Mit dreiunddreißig wurde es langsam ein bisschen gruselig.
    »Du denkst schon wieder an sie, oder?«
    Erwischt . »Was meinst du?«
    »Verschaukel mich nicht, Bren. Du denkst an Benji.«
    »Nenn sie nicht so.«
    Jetzt, wo der Film aus war, nahm Marissa die Fernbedienung und schaltete weiter zu Resident Evil . Nicht ganz Citizen Kane , aber besser als Die Löwin Elsa . Zumindest würde sie nicht weinen.
    »Was kümmert es dich, wie ich sie nenne? Seit wann

Weitere Kostenlose Bücher