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Lions - Hitze der Nacht

Lions - Hitze der Nacht

Titel: Lions - Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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während Rachel in die Wasserflasche prustete, die sie gerade an den Mund gesetzt hatte.
    »Was macht ihr alle hier?«
    »Wir sind vorbeigekommen, um dich zu fragen, ob du mit uns Weihnachtseinkäufe machst. Wir wissen, wie schlecht du darin bist«, bot Rachel an.
    »Aber wir haben Mace ganz allein hier vorgefunden, wie er die Lebensmittel hereintrug«, fügte Lonnie hinzu. »Und du warst nirgends zu sehen.«
    Mace biss in das Sandwich, und als er genießerisch die Augen verdrehte, strahlte ihre Mutter. »Iss nur, iss, lieber Junge. Ein Mann von deiner Größe braucht Essen.«
    »Weißt du, als du mich wegen Missy angerufen hast, hatte ich keine Ahnung, dass du den guten alten Mace aus der Highschool wiedergetroffen hast.«
    Dez konnte es einfach nicht fassen. Diese Schlampen! Saßen in ihrer Küche, als könnten sie kein Wässerchen trüben. Während Missy und Maces andere Schwestern ihr mit deutlichen Worten klargemacht hatten, dass sie nicht gut genug für ihren Bruder sei, hatten ihre eigenen Schwestern Mace schlechtgemacht: Er sieht komisch aus. Er ist klein. Er ist seltsam.
    Jetzt taten sie so, als sei ihr lange verloren geglaubter Bruder wieder vor ihrer Tür aufgetaucht.
    Diese Schlampen.
    Bevor Dez sich richtig aufregen konnte, kam ihre Mutter und umarmte sie zur Begrüßung. »Wie geht es meinem kleinen Mädchen?«
    »Hallo, Mum.«
    »Du siehst so hübsch aus heute Morgen.« Dann flüsterte sie nah an ihrem Ohr: »Wenn man ihnen nichts zu essen gibt, gehen sie.«
    Dez ignorierte ihre Mutter und formte stattdessen ein »Verpisst euch!« mit den Lippen zu ihren Schwestern hinüber. Diese erwiderten die liebevolle Geste mit ausgestreckten Mittelfingern und dem mit den Lippen geformten Wort Schlampe . Das ging gute fünfzehn Sekunden so, bis ihre Mutter sich in ihren Armen ganz steif machte.
    »Hört sofort auf damit, ihr drei!«
    Die drei Frauen erstarrten. Schwer zu glauben, dass Lonnie eine der gefürchtetsten Staatsanwältinnen des Landes war und Rachel wahrscheinlich erst gestern jemandes Schädeldecke abgenommen hatte, um an sein Gehirn heranzukommen. Und Dez war natürlich ein gut bewaffneter Cop und ehemaliger Marine mit einem Gestaltwandler im Haus. Zum Henker, erst vor ein paar Stunden hatte sie ihn auch noch zwischen ihren Beinen gehabt.
    Aber ein Wort von ihrer Mutter ließ sie trotzdem erzittern.
    »Entschuldige, Ma«, murmelten sie alle drei, während die winzige Frau sich von ihrer viel größeren Tochter löste. Dez kam fast nur nach ihrem Vater. Im Gegensatz zu ihren Schwestern war an ihr nichts Zierliches oder Graziles. Natürlich schien das Mace nicht allzu sehr zu stören.
    »Also, wir lassen euch beide mal wieder allein.« Ihre Mutter hob eine Augenbraue, und Dez hätte sich am liebsten in ein Mauseloch verkrochen. »Und wir sehen uns an Weihnachten, Mace.«
    »Ja, Ma’am.«
    Dez riss den Kopf hoch und sah Mace eindringlich in die Augen. »Ich dachte, du hättest andere Pläne.« Auf keinen Fall. Auf gar keinen Fall würde sie Mace so viel Zeit mit ihren Schwestern verbringen lassen. Wenn es um den schlimmsten Abschaum des Planeten ging, behielt Dez immer die totale Kontrolle. Aber ihre Familie war ein ganz anderes Thema. Fünf Minuten mit ihnen, und sie würden ihn komplett gegen sie aufbringen.
    »Nein.«
    »Was ist mit deinen Schwestern? Solltest du sie an den Feiertagen nicht besuchen?« Sie wusste, diese Familiensache würde bei ihrer Mutter ankommen. Natürlich enttäuschte sie sie nicht.
    »Oh, Mace. Wir können dich nicht von deiner Familie fernhalten!«
    »Das tun Sie nicht, Mrs. MacDermot. Meine Schwestern erwarten mich nicht. Abgesehen davon …« Die goldenen Augen richteten sich wieder auf Dez. »… haben Dez und ich schon geplant, den Tag zusammen zu verbringen. Nicht wahr, Baby?«
    Sie hätte gerne gesagt: »Nein, haben wir nicht«, doch darauf warteten ihre Schwestern nur. Das wäre Wasser auf ihren Mühlen gewesen. Mace wusste das auch. Er hatte selbst Schwestern – er wusste genau, was er tat. Also schön. Er wollte Zeit mit ihrer Familie verbringen – nur zu.
    »Wie konnte ich das vergessen?« Sie strich ihrer Mutter über den Rücken. »Wir werden da sein, Ma.«
    »Gut, gut. Vergiss den Kuchen nicht.«
    Die Frauen gingen zur Tür, und Mace widmete sich seinem Sandwich, als sei es seine erste Mahlzeit nach sechs Monaten.
    Als sie an der Tür standen, beugte sich ihre Mutter konspirativ zu ihr vor. »Ich mag ihn immer noch. Er ist zu einem sehr netten jungen Mann

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