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Little Bee

Little Bee

Titel: Little Bee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Cleave
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ohne Namen nicht zu stören, die in irgendeiner Sprache verrücktes Zeug vor sich hin redete.
    »Guck uns an, Käfer. Was soll jetzt mit uns werden?«
    »Ich weiß es nicht. Glaubst du wirklich, die haben uns freigelassen, weil du das mit dem Mann von der Einwanderungsbehörde gemacht hast?«
    »Ich weiß genau, Käfer. Mann hat sogar Datum gesagt.«
    »Aber er hat dir deine Papiere nicht gegeben?«
    »Keine Papiere. Er sagt, sein Macht hat auch Grenzen, du verstehst? Er macht Kreuz in kleine Kasten in Computer, damit Beamte uns freilassen, dann kann sagen, Hand ist ausgerutscht. Aber Asylantrag genehmigen? Ist was anderes.«
    »Also bist du jetzt illegal?«
    Yevette nickte. »Du und ich, Käfer. Du und ich und die zwei hier. Sie lassen uns vier frei wegen dem, was ich mit Einwanderungsmann gemacht hab.«
    »Warum wir vier, Yevette ?«
    »Er sagt, sieht verdächtig aus, wenn nur mich laufen lässt.«
    »Wie hat er uns andere ausgewählt?« Yevette zuckte mit den Schultern. »Vielleicht macht Augen zu und piekt Nadel in Liste, weiß nicht.« Ich sah kopfschüttelnd zu Boden.
    »Was?«, fragte Yevette. »Gefällt dir nicht, Käfer? Ihr Mädchen sollten dankbar sein, was ich getan habe.«
    »Wir können ohne Papiere aber nichts anfangen, Yevette. Verstehst du das nicht? Wenn wir geblieben wären, wenn wir das richtige Verfahren mitgemacht hätten, hätten sie uns vielleicht mit Papieren entlassen.«
    »Nein-nein, Käfer, nein-nein. So läuft nicht. Nicht für Leute aus Jamaika und auch nicht für Leute aus Niiegeeeria. Kapier doch, Süße: gibt nur ein Ort, wo richtige Verfahren endet, ist De-por-ta-zjoon.«
    Bei jeder Silbe klopfte sie mir mit der Handfläche gegen die Stirn und lächelte dann.
    »Wenn uns deportieren, wir getötet werden zu Hause. Richtig? Aber so wir haben zumindest Chance, Süße, glaub mir.«
    »Aber wir können nicht arbeiten, wenn wir illegal hier sind, Yevette. Wir können kein Geld verdienen. Wir können nicht leben.«
    Yevette zuckte mit den Schultern. »Wenn tot bist, kannst auch nicht leben. Bist wohl zu schlau, um zu kapieren.«
    Ich seufzte und schüttelte den Kopf. Yevette grinste.
    »So ist gut«, sagte sie. »Junges Ding wie du muss reallisstisch sein. Hör zu. Meinst du, diese englische Leute die du kennst können uns helfen?«
    Ich betrachtete den Führerschein. »Ich weiß es nicht.«
    »Aber kennst sonst keine, was?«
    »Nein.«
    »Und was machen wir, wenn da sind, wenn ich mitkomme ?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht könnten wir eine Arbeit finden, bei der sie uns nicht nach den Papieren fragen.«
    »Leicht für dich. Bist klug, redest schön. Viele Arbeit für Mädchen wie du.«
    »Du redest doch auch schön, Yevette.«
    »Ich rede wie ein Frau, die verschluckt hat ein Frau, die schön redet. Bin dumm, weißt du.«
    »Du bist nicht dumm, Yevette. Alle, die so weit gekommen sind wie wir, die überlebt haben - wie könnten wir dumm sein? Dumme kommen nicht so weit, das kannst du mir glauben.«
    Yevette beugte sich zu mir und flüsterte: »Was ? Hast nicht gesehen, wie Sarimädchen über Taxi kichert?«
    »Na schön. Vielleicht ist Sarimädchen nicht so schlau. Aber sie ist hübscher als wir alle.«
    Yevette machte ihre großen Augen und drückte die durchsichtige Plastiktüte enger an sich. »Das tut weh, Käfer. Wie du kannst sagen, ist Hübscheste? Wollte Ananasscheibe mit dir teilen. Aber Pech gehabt, Süße.«
    Ich kicherte, und Yevette lächelte und rubbelte mir über den Kopf.
    Dann drehten wir uns ganz plötzlich um, weil das Mädchen ohne Namen einen Schrei ausstieß. Sie stand auf ihrem Bett und hielt die Tüte mit den Dokumenten mit beiden Händen an die Brust gedrückt und fing wieder an zu schreien.
    »Macht, dass sie weggehen! Sie bringen uns alle um, versteht ihr Mädchen das denn nicht!«
    Yevette stand auf und ging zu ihr. Sie schaute zu dem Mädchen ohne Namen hoch. Die Hühner pickten und gackerten um Yevettes Flipflops.
    »Hör zu, Süße, ich dir schon gesagt, kommen keine Männer dich zu töten. Sind nur Hühner. Haben mehr Angst vor uns als wir vor ihnen. Guck mal!«
    Yevette lief mit gesenktem Kopf in eine Gruppe Hennen, die mit flatternden Flügeln und fliegenden Federn auseinanderstob, und die Hennen sprangen auf die Matratzen, und das Mädchen ohne Namen schrie und schrie und trat mit den Turnschuhen nach den Hühnern. Plötzlich hörte sie auf zu schreien und zeigte mit dem Finger. Ich konnte nicht sehen, wohin sie zeigte, weil überall Hühnerfedern

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