Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Loch

Loch

Titel: Loch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Laymon
Vom Netzwerk:
Kombination von süßen und herzhaften Geschmäckern füllte ihren Mund.
    Stöhnend vor Genuss begann sie zu kauen.

13
    Als Boots in ihren Hamburger biss, lief roter Saft an ihrem Kinn herab.
    »Bist du sicher, dass das Ding durch ist?«, fragte Norman.
    Kauend drehte sie den Burger um und zeigte ihn Norman. Das Innere der Frikadelle sah aus wie eine offene blutige Wunde. Norman ekelte sich davor.
    »Du solltest es noch mal auf den Grill legen lassen«, sagte er. »Sonst holst du dir noch eine Krankheit oder so.«
    »Ich mag es aber genau so«, entgegnete Boots mit gedämpfter Stimme. Dabei öffnete sie den Mund weit. Er war voller breiiger, zum Teil zerkauter Burgerstücke.
    Norman sah weg.
    Boots lachte. »Du bist witzig«, sagte sie. Sie wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen. Als sie die Hand sinken ließ, glänzte ihr Kinn.
    Sie ist so widerwärtig, dachte Norman.
    Stimmt. Aber trotzdem bin ich hier.
    Vor einigen Stunden, achtzig Kilometer nördlich von dort, wo sie nun saßen und zu Abend aßen, hatte er auf dem Strandparkplatz die perfekte Gelegenheit gehabt, ihr und Duke zu entkommen. Er hätte einfach wegfahren können und keinen der beiden jemals wiedergesehen. Aber was hatte er getan? Er hatte den Motor ausgeschaltet, war zum Kofferraum gegangen und hatte in seinem Gepäck gewühlt, bis er die Badehose fand.
    Auf dem Rücksitz, wo Boots ihren winzigen Strickbikini angezogen hatte, streifte er Shorts und Unterhose ab und schlüpfte in die Badehose. Dann eilte er zurück zu Boots und Duke auf ihren Handtüchern.
    »Wir dachten schon, du würdest den Abgang machen«, sagte Duke grinsend.
    »Ich habe daran gedacht. Aber ich konnte einfach nicht wegfahren und euch hier zurücklassen. Das wäre ein mieser Trick gewesen.«
    »Als ob wir nicht wüssten , warum du zurückgekommen bist«, sagte Boots. Ihre Zunge ragte zwischen den Lippen hervor, und sie schaffte es irgendwie, ihre Brüste in dem fadenscheinigen Bikini auf und ab hüpfen zu lassen, ohne den Rest ihres Körpers zu bewegen.
    »Das ist nicht der Grund.«
    »Wer’s glaubt.«
    »Ich bin froh, dass du wieder da bist, Kumpel«, sagte Duke. »Es spielt keine Rolle, warum du geblieben bist; Hauptsache, du hast das Richtige getan.«
    Das Richtige, dass ich nicht lache.
    Die einzige Gewissheit, die Norman hatte, als er sich auf sein Handtuch setzte und sein Bier nahm, war, dass es nicht das Richtige gewesen war, bei den beiden zu bleiben. Es war wahrscheinlich das am wenigsten Richtige, was er jemals getan hatte. Er hätte unbedingt wegfahren sollen.
    Er war nur wegen Boots zurückgekommen, wegen ihres Strickbikinis, wegen dessen, was er durch die Löcher darin hatte sehen können.
    Und weil er dabei sein wollte, wenn die Zeit kam, das Sonnenöl in ihre aufgeheizte Haut zu massieren.
    Als er ihr jetzt beim Abendessen gegenübersaß, rutschte er bei der Erinnerung unruhig herum.
    Kurz nachdem er zum Strand zurückgekehrt war, hatte sich Boots das Kokosöl in die Hand gespritzt und es auf der Vorderseite ihres Körpers verteilt. Es verströmte einen starken, süßlichen Geruch. Ihre Hände glitten unter den Bikini – sowohl oben als auch unten –, und Norman konnte sie durch die Maschen des schwarzen Garns sehen. Beobachten, wie sie ihre Haut mit dem glänzenden Öl einrieb. Wie die Hände unter dem Bikini verweilten und die Fingerspitzen umherwanderten, während sie mit ihren trägen leeren Augen von Norman zu Duke blickte.
    Als sie fertig war, legte sie sich auf den Rücken. Die Beine gespreizt. Die Hände hinter dem Kopf verschränkt.
    Im Sonnenlicht glänzte sie von Kopf bis Fuß. Er war sich sicher, dass er sehen konnte …
    »Was ist?«, fragte Boots und ließ ihren Hamburger sinken.
    »Nichts.«
    »Sag.« Sie lächelte freudlos. »Du denkst an mich, oder?«
    »Ja, schon. Am Strand.«
    »Ich wusste es.« Sie nahm noch einen Bissen von ihrem Hamburger. Nachdem sie ein paarmal gekaut hatte, sagte sie: »Wahrscheinlich hast du dir die Augen verdorben, so angestrengt, wie du mich angestarrt hast.«
    »Tja …«
    »Ich wollte dich meinen Rücken einreiben lassen, aber dann bist du weggegangen. Warum eigentlich?«
    Ich war kurz davor, zu explodieren, deshalb. »Ich hatte einfach Lust auf einen Spaziergang«, sagte er.
    »Duke war ziemlich grob. Er hat mir wehgetan. Hoffentlich hat er mir keine blauen Flecke gemacht.«
    »Hm …«
    »Irgendwie mag ich es, wenn es wehtut. Aber blaue Flecke mag ich nicht. Ich hab eine echt empfindliche Haut, falls dir

Weitere Kostenlose Bücher