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Loch

Loch

Titel: Loch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Laymon
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Schluss?
    Auf keinen Fall.
    Duke und Boots plauderten ein paar Minuten mit Norman. Sie untersuchten sein Gesicht. Sie versicherten ihm, es werde ihm bald wieder gut gehen.
    Dann öffnete Duke eine Dose Cola, nahm einen Schluck und reichte sie Boots. Boots trank ebenfalls und gab sie an Norman weiter.
    Bäh.
    Warm.
    »Wir haben noch drei davon übrig«, sagte Duke und nickte zu der Dose in Normans Hand.
    »Ich würde jetzt hundert Dollar für ein kaltes Bier geben.«
    Duke lachte schallend. »Geht mir genauso, Kumpel.«
    Norman schirmte seine Augen vor der sengenden Sonne ab. Unter dem klaren Himmel verschwammen die Dünen im Hitzeschleier. Weiter in der Ferne spiegelte die heiße Luft ihnen blaue Pfützen auf der Straße vor.
    »Keine besonders gute Straße«, wagte Norman vorzubringen.
    »Nein, Sir.«
    »Wenigstens ist nichts los hier«, fügte Boots hinzu.
    »Sieht nicht aus wie ein normaler Wüstenhighway.«
    »Stimmt. Der Asphalt ist überall aufgebrochen«, sagte Duke.
    Norman hatte die Erfahrung gemacht, dass es ziemlich unangenehme Nebeneffekte haben konnte, wenn man Duke widersprach oder seine Entscheidungen infrage stellte, deshalb sagte er vorsichtig: »Boots meinte, wir wären in der Nähe von Furnace Creek. Ist das der Highway 190?«
    »Verdammt, nein, Kumpel. Wo Highways sind, sind auch Bullen.«
    »Dann sind wir also vom Highway abgebogen?«
    »Genau.«
    »Verstehe.« Er atmete tief durch, ehe er es wagte, Duke auf das Offensichtliche hinzuweisen. »Es ist nur so, als ich das letzte Mal hier in der Mojave-Wüste war, hat man uns ermahnt, auf den Hauptstraßen zu bleiben.« Norman zuckte mit den Achseln, als gäbe er nur die Meinung eines anderen wieder. »Manche Leute sagen, es sei gefährlich, in der Wüste die Hauptstraßen zu verlassen.«
    Boots hielt sich die Hände über den Kopf, damit ihr Gesicht ein wenig Schatten bekam. »Schlappschwänze sagen ständig solche Sachen, stimmt’s, Duke?«
    »An Schlappschwänzen besteht kein Mangel, Baby. Es mangelt an richtigen Männern wie mir und Norman.«
    »Ganz genau«, sagte Norman.
    Es entstand eine Pause. Duke blickte auf einen unbestimmten Punkt in den Dünen. Boots stand mit den Händen über dem Kopf da und lächelte Norman an.
    Norman musste eine weitere naheliegende Frage stellen, besonders, da er gerade gesehen hatte, wie eine Klapperschlange ihren Kopf aus einem Loch am Straßenrand gestreckt hatte.
    Kein gutes Zeichen, wenn die Tierwelt beginnt, sich für einen zu interessieren. Norman sah nach oben.
    Schwarze Punkte kreisten am Himmel. Die Vogelpopulation riskierte ebenfalls schon einen Blick.
    Jetzt fehlt nur noch ein Rudel Kojoten und dazu ihre Freunde, die Rotluchse, dann ist alles vom Feinsten.
    Nachdem Boots und Duke sich eine Weile nicht gerührt hatten, stellte Norman die Frage.
    Hoffentlich ist Duke nicht beleidigt. Eine weitere Tracht Prügel ist das Letzte, was ich jetzt gebrauchen kann.
    »Duke?«
    »Was?«
    »Wie sieht’s aus mit dem kalten Bier?«
    »Ich glaube nicht, dass es hier draußen welches gibt, Kumpel.«
    »Nein. Ich dachte, wir könnten weiterfahren … Vielleicht ein Geschäft suchen?«
    »Das geht nicht.«
    »Oh?«
    Duke nickte zu dem Pick-up. »Der Motor ist kaputt.«
    »Heißt das, wie stecken hier fest? In der Wüste? «
    »Das verdammte Ding ist einfach unter der Haube geplatzt.«
    Duke sah Boots an. »Hast du Norm nicht erzählt, dass wir eine Panne haben?«
    »Hoppla. Muss ich vergessen haben. Tut mir leid, Normy.«
    »Kann passieren«, sagte Norman.
    Am liebsten hätte er die beiden angeschrien. Doch wozu sollte er weitere Schläge riskieren?
    »Ja, kann passieren«, stimmte Boots zu.
    Norman sah zu den kreisenden Vögeln auf.
    Geier. Jetzt weiß ich, warum sie sich so für uns interessieren. Vergiss das Rinder-Dörrfleisch. In der Hitze dehydrieren wir so schnell, dass wir bald menschliches Dörrfleisch sind.
    Den Wüstenviechern wird in allernächster Zukunft ein leckerer Imbiss serviert.
    Wieder musste Norman die Tatsachen aussprechen. »Genau genommen sitzen wir also in der Wüste fest.«
    Duke nickte. »Genau genommen könnte man es wohl so sagen.«
    »Wir haben noch ein paar Dosen Cola«, sagte Boots optimistisch.
    »Drei.« Norman nickte und versuchte, sich mit ihrer Lage abzufinden. »Ich frage mich bloß … hat jemand eine Idee, was wir jetzt machen sollen?«

32
    Pamela durchquerte mit nichts als einem Glas Wasser und einem kleinen Brot die Wüste; das Wasser würde kaum für eine Stunde reichen. Das

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