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Lockende Flammen

Lockende Flammen

Titel: Lockende Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY JORDAN
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Umland ein „Muss“ war. Dazu kamen noch ein paar sündhaft teure T-Shirts sowie ein zinngrauer Seidenparka, der toll zu ihrem neuen „legeren“ Outfit passte.
    Natürlich hatte Cristina für die beiden eleganten Kleider auch die passenden Handtaschen und Schuhe ausgesucht, hinzu kam noch eine große Umhängetasche aus weichem Leder für tagsüber. Und eine weitere Neuerung: Die Visagistin hatte Leonora praktische Schminktipps mit auf den Weg gegeben.
    Nachdem Cristina sie in der Ankleidekabine alleingelassen hatte, versuchte Leonora unbewusst den Moment hinauszuzögern, in dem sie das Kleid ausziehen musste. Sie stand immer noch vor dem Spiegel und betrachtete ungläubig die Verwandlung, die mit ihr vorgegangen war. Zum ersten Mal sah sie die Frau, die sie sein könnte, die Frau, die zu sein sie sich insgeheim schon so lange wünschte. Es war die Verwandlung von der unscheinbaren Raupe zum wunderschönen Schmetterling – oder genauer von einem Wildfang zu einer selbstbewussten jungen Frau.
    Einer jungen Frau, die wusste, dass Stärke nicht gleichbedeutend war mit Unverletzlichkeit, sondern dass sie ein Recht darauf hatte, verletzlich zu sein. Und die ebenso wusste, dass sie ihre Weiblichkeit nicht aufgeben musste, um erfolgreich zu sein.
    Alessandro hatte sich von einer der hübschen jungen Assistentinnen sagen lassen, wo er Leonora finden konnte. Als er den Umkleideraum betrat, verschluckte der weiche graue Teppichboden das Geräusch seiner Schritte. Unbemerkt von Leonora blieb er in einem toten Winkel stehen und beobachtete sie einen Moment, dann zog er irritiert die Augenbrauen zusammen.
    Der Spiegel warf das Bild einer atemberaubend schönen jungen Frau in einem eleganten Kleid zurück, das die Perfektion ihrer Figur noch unterstrich. Aber es war nicht Leonoras Erscheinung, sondern ihr Gesichtsausdruck, der dieses Stirnrunzeln bei ihm auslöste. Alessandro fühlte sich plötzlich wie ein Eindringling, der etwas sah, was nicht für seine Augen bestimmt war. Obwohl er sich heftig dagegen wehrte, hatte die Situation etwas so Intimes und Bewegendes, das ihn tief berührte. Er konnte es nicht verhindern, dass Mitgefühl in ihm aufstieg, vermischt mit einer untrüglichen Ahnung dessen, was sie gerade durchmachte.
    In Leonoras Augen brannten Tränen, die sich nicht wegblinzeln ließen. Als ihr klar wurde, dass sie es nicht schaffen würde sie abzuwischen, ohne ihr neues Make-up zu ruinieren, musste sie fast lachen. In diesem Moment fiel ihr ein, dass sie draußen im Vorraum auf dem Tisch eine Schachtel mit Kosmetiktüchern gesehen hatte. Ihr Kleid, das hinten offen stand, mit beiden Händen festhaltend, machte sie kehrt, um den Umkleideraum zu verlassen – und blieb wie erstarrt stehen, als ihr Blick auf Alessandros Gestalt in einem Seitenspiegel fiel.
    Wie lange mochte er schon da stehen? Er konnte … er durfte nicht Zeuge ihrer Verwandlung geworden sein. Niemand durfte das, aber er am allerwenigsten. Sofort ging sie in Abwehrstellung, ihre Wangen begannen vor Verlegenheit zu brennen.
    Alessandro, dem man normalerweise nicht nachsagen konnte, dass er allzu viel Rücksicht auf die Gefühle anderer nahm, überraschte sich selbst, indem er sich fast sanft sagen hörte: „Oh, entschuldige, ich dachte, du bist fertig.“ Nach diesen Worten zog er sich eilig wieder in den Vorraum zurück.
    Leonora wurde fast schwindlig vor Erleichterung. Gott sei Dank … Er hatte mit Sicherheit nichts mitbekommen, sonst hätte er garantiert eine zynische Bemerkung gemacht. In diesem Moment kam Cristina zurück. Sie gab einen Laut der Genugtuung von sich, als sie sah, dass Leonora das Kleid immer noch anhatte.

6. KAPITEL
    Waren wirklich noch keine vierundzwanzig Stunden vergangen, seit sie dieses Flugzeug, in das sie gleich einsteigen würde, zum ersten Mal verlassen hatte? Leonora konnte es kaum fassen. Was ist seitdem nicht alles passiert, dachte sie, während Alessandro einen Schritt beiseite ging, um ihr den Vortritt zu lassen.
    Nur dass sie diesmal keine Pilotenuniform trug, sondern ihre neue hautenge Designerjeans, dazu hochhackige Sandaletten und ein schlichtes weißes T-Shirt, das ein Vermögen gekostet hatte. Weil es ihrer Meinung nach zu eng an ihren Brüsten klebte, hatte sie sich trotz der Hitze eine butterweiche Lederjacke übergeworfen. Ergänzt wurde ihr Outfit durch eine elegante große Sonnenbrille sowie die neue lässige Umhängetasche.
    Als sie nach unten schaute, sah sie, dass gerade ihr ebenfalls neues und

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