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Lockende Flammen

Lockende Flammen

Titel: Lockende Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY JORDAN
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zu ihr auf die obere Plattform der Gangway. In diesem Moment glitt eine glänzende Limousine heran, die der Fahrer exakt auf einer Linie mit der Beifahrertür zur Gangway zum Stehen brachte. Gleich darauf stieg ein uniformierter Chauffeur aus und öffnete die Tür zum hinteren Teil des Wagens, aus dem ein hochgewachsener dunkelhaariger Mann stieg. Die Ähnlichkeit mit Alessandro war ebenso unübersehbar wie die Aura von Autorität, in die er eingehüllt war.
    Verunsichert drehte Leonora sich zu Alessandro um. Sie sah, dass er sehr bewusst ganz tief durchatmete, bevor er schroff sagte: „Offenbar betrachtet es Falcon als seine vornehmste Pflicht, uns persönlich in Empfang zu nehmen.“
    Falcon. Falke . Der Name sagte alles. Die Aura von Macht, in die er eingehüllt schien, war gepaart mit perfekter Selbstkontrolle. Gleichzeitig war da etwas, das einen warnte, ihn zu provozieren. Falcon sah gut aus, sehr gut sogar, und doch begann Leonoras Herz bei seinem Anblick nicht schneller zu klopfen … anders als bei Alessandro.
    Plötzlich verspürte Leonora ein deutliches Widerstreben, die Gangway hinunterzugehen. Weil sie nicht freiwillig hier war? Oder weil sie befürchtete, dass der Mann da unten ihr Täuschungsmanöver durchschauen könnte?
    Unbewusst wich sie einen Schritt zurück. Dabei prallte sie mit Alessandro zusammen, der sie festhielt, bis sie ihr Gleichgewicht wiedergefunden hatte. Dann legte er ihr von hinten einen Arm um die Taille und zog sie ganz eng an sich, wobei sich sein hartes Bein zwischen ihre Schenkel zwängte.
    Leonora stockte der Atem, einen Moment später fing sie an zu zittern. Wie konnte er bloß … so eine intime Berührung … Sie wollte sich losreißen und gleichzeitig – wie schockierend! – die Gelegenheit nutzen und sich noch enger an ihn pressen, um so der eindringlichen Musterung des Mannes zu entgehen, der da unten auf der Landebahn stand.
    Von Panik überschwemmt, flüsterte sie: „Ich … ich kann das nicht. Er … dein Bruder merkt bestimmt etwas. Ich …“
    Statt einer Antwort umschlang Alessandro sie nur noch fester.
    Eigentlich sollte Alessandro die Wirkung, die Falcon auf Frauen ausübte, seit langem bekannt sein. Deshalb gab es nicht den geringsten Anlass für die Welle primitiver männlicher Besitzgier, von der er überschwemmt wurde. Leonora interessierte ihn nicht, er wollte nichts von ihr, im Übrigen wäre es ziemlich töricht, wenn sie mit Falcon flirtete, weil sie damit die Entlassung ihres Bruders riskierte.
    „Falcon ist kein Hellseher, sondern ein ganz normaler Mensch. Er kann weder in Köpfe noch in Herzen schauen, auch wenn er manchmal so tut als ob. Genau wie alle anderen wird auch er einfach nur glauben, was er sieht … und das ist das.“
    Er zog sie noch enger an sich und beugte den Kopf. Als sie den Blick hob und ihn anschaute, las er die Bitte in ihren Augen. Sie wollte , dass er sie küsste? Alessandro schirmte ihr Gesicht mit einer Hand ab … vor der Sonne oder vor Falcons Blicken? Er wusste es nicht. Und sobald sein Mund auf ihrem lag, war es ihm auch egal.
    Das war kein echter Kuss, sondern nur Theater … natürlich, was sonst? Es gehörte zum Spiel dazu. Daran versuchte Leonora sich nachdrücklich zu erinnern, aber ihr Körper reagierte blind auf Alessandros vorgetäuschte Leidenschaft. Alessandro begehrte sie nicht. Sie musste sich gegen seinen Kuss zur Wehr setzen, und vor allem durfte sie es nicht zulassen, dass ihr Mund unter seinen Lippen weich und anschmiegsam wurde und ihr Körper fast mit seinem verschmolz. Sie durfte sich keinesfalls in eine Situation bringen, in der sie gedemütigt und verletzt werden konnte.
    Verletzt?
    Erst als er spürte, dass Leonora zitternd und mit aller Kraft versuchte, ihn von sich wegzuschieben, kam Alessandro zur Besinnung und gab sie frei.
    Sobald er sie losließ, wandte Leonora sich eilig ab, zutiefst schockiert von der Erkenntnis, dass Alessandro sie verletzen konnte. Wie war das möglich? Wie um alles in der Welt konnte sie etwas für einen Mann empfinden, den sie noch keine vierundzwanzig Stunden kannte? Sie konnte diese Frage nicht beantworten, sie wusste nur, dass er ihr in jeder Beziehung näherstand als jeder andere Mann.
    In Gedanken immer noch bei ihrer fatalen Entdeckung, hatte Leonora ganz vergessen, dass sie hohe Absätze trug. Daran erinnerte sie sich erst wieder, als sie auf der letzten Stufe der Gangway mit einem Absatz hängen blieb und das Gleichgewicht verlor. Doch bevor sie fallen konnte,

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