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Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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beweise es mir. Gib mir seine Kräfte!«
    Er konnte die Unentschlossenheit in Kats Augen sehen und sie in ihr fühlen, als sie zum Bett ging und seinen Arm berührte. In dem Moment, als sie ihn berührte, hatte sein Zorn und seine Wut sie versengt, und sie hatte den Arm augenblicklich wieder losgelassen. »Er will dich tot sehen.«
    »Das habe ich dir doch gesagt! Wenn er erwacht und immer noch ein Gott ist, dann werde ich nicht mehr hier sein, um dich beschützen zu können.«
    Kat hatte Angst. Ihre Mutter bedeutete ihr alles. Allein der Gedanke daran, sie zu verlieren … sie konnte nicht damit fertigwerden. »Ich werde nicht zulassen, dass irgendjemand dich verletzt, Matisera , das verspreche ich dir.« Kat hatte geschaudert, seinen Arm erneut ergriffen und dann die Hand nach ihrer Mutter ausgestreckt.
    Artemis trat zu ihr ans Bett und nahm ihre Hand. Kat legte Sin die Handfläche auf die Brust und schloss die Augen.
    Sin hatte nach Luft geschnappt, als er spürte, wie seine Kräfte aus seinem Körper wichen und durch Kat zu Artemis flossen. Und mit jedem einzelnen Herzschlag wurde er schwächer, während Artemis an Stärke gewann …
    Ihn packte die Wut, als er die Wahrheit über diesen Verrat begriff. Nicht Artemis hatte ihm seine Kräfte genommen.
    Kat war es gewesen!
    Sie war diejenige gewesen, die ihn in das diktyon gewickelt hatte, sodass ihre Mutter sich irgendwo seines Körpers entledigen konnte.
    Er konnte es nicht länger ertragen. Sogar nach all den Jahrhunderten war der Schmerz noch zu roh und die Demütigung zu schwer. Verdammt sollten sie alle beide sein!
    Er konnte nicht mehr atmen, öffnete die Augen und sah, dass Kat noch immer von ihm trank. Er fluchte und stieß sie von sich.
    Kat war wie betäubt, als sie zu Sin hochschaute und den Zorn auf seinem Gesicht sah. Es war ihr egal. Ihre Gier nach Blut wurde zu mehr.
    Ihr ganzer Körper brannte. Sie brauchte ihn. Sie musste ihn haben.
    Sofort!
    Sie erhob sich von der Couch.
    »Fass mich nicht an«, knurrte er und hielt sie auf Abstand.
    Kat war von seiner Wut verblüfft, schlang die Arme um ihn und versuchte, ihn an ihre Lippen zu ziehen »Ich brauche dich, Sin.«
    Er entzog sich ihrem Griff und legte einen halben Meter Abstand zwischen sie. »Du hast mich verraten.«
    Sie kam noch näher zu ihm heran, sodass sie ihr Gesicht an seinem Hals verbergen und seinen Geruch einatmen konnte … und sein Blut. »Sin«, flüsterte sie gegen seine Haut, als sie ihre Zunge dort entlanggleiten ließ, wo sie zubeißen wollte.
    Er stieß sie weg. »Du hast mich verraten. Warum hast du mir nicht gesagt, dass du es warst, die mir meine Kräfte genommen hat?«
    Sie versuchte, seinen Worten zu folgen, aber es war sinnlos. Sie konnte das Blut riechen … es schmecken, und dieses Verlangen überstieg alles andere.
    Sin versuchte fortzugehen, dann fluchte er, als er merkte, dass er nicht die Kraft besaß, den Olymp zu verlassen. »Erlöse mich, Katra. Sofort.«
    Noch immer verfolgte sie ihn.
    Er packte sie an den Schultern, um sie von sich fernzuhalten. Er hatte ihr vertraut, so wie er seit Jahrhunderten niemandem mehr vertraut hatte. In ihrer Nähe hatte er seine Wachsamkeit vergessen – und wofür? Nur um zu erfahren, dass sie ein großes Geheimnis vor ihm verborgen gehalten hatte. Dass sie ihn betrogen und ihm gestattet hatte, ihre Mutter für etwas verantwortlich zu machen, das Artemis nie getan hatte.
    Wie oft hatte Kat ihm gesagt, dass sie ihm seine Kräfte nicht zurückgeben konnte, obwohl sie es gekonnt hätte?
    In der Hölle sollte sie schmoren!
    Er fühlte sich wie der letzte Idiot. »Ich will nicht, dass du mich jetzt berührst. Kapierst du das? Du hast mein ganzes Leben ruiniert, und dann hast du noch nicht einmal den Anstand besessen, mir zu sagen, dass du es gewesen warst, obwohl du gewusst hast, dass ich Artemis dafür verantwortlich mache.«
    »Es tut mir leid.«
    »Es tut dir leid?« Er konnte nicht glauben, dass das ihre ganze Erwiderung darauf war. »Ist das alles, was du dazu zu sagen hast? ›Es tut mir leid‹ ist nicht mal ansatzweise ein Anfang, um das wiedergutzumachen, was du zerstört hast. Deinetwegen ist meine ganze Familie tot – bis auf meinen Zwillingsbruder, der Jahrhunderte in der Gewalt von Dämonen gefangen war, die ihn gefoltert haben. Und jetzt ist er einer von ihnen. Ich habe dir mein Vertrauen geschenkt … bin ins Haus meiner Feindin gekommen, um dein Leben zu retten, und wofür? Um herauszufinden, dass du genauso eine

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