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Lockruf Der Nacht

Lockruf Der Nacht

Titel: Lockruf Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht viel.
    »Kommt er auch? Ich meine, hier auf die Party?«
    »Vielleicht. Er ist kein großer Partyfreund.«
    Das höre ich gerne, beziehungsweise nicht gerne. Somit schwinden die Chancen, ihn heute Abend noch kennenzulernen, gewaltig. »Ah ja.« Ich versuche gleichgültig zu klingen. Verdammt, mir fällt keine gute Frage ein, um mehr aus ihm herauszukitzeln, ohne dass es schräg rüberkommt. Außerdem habe ich das Gefühl, als ob ich ein Thema angeschnitten habe, über das er nicht gerne reden möchte. Ich überlege gerade, was ich ihn noch fragen könnte, als ein hübsches junges Mädchen mit langen schwarzen Haaren unseren Weg kreuzt. Sie bleibt stehen, geht drei Schritte zurück und reißt dramatisch ihre hellgrauen Augen auf. »Yven?!« Dabei wirft sie sich um seinen Hals und bleibt an Ort und Stelle hängen.
    Ich tue so, als müsste ich mal für kleine Mädchen und lasse die beiden allein. Lilith und Payton sind nirgendwo zu sehen. Weder im Haus noch draußen.
    Die Leute langweilen mich zu Tode. Da wir über Nacht bleiben, gehe ich jetzt entweder direkt ins Bett oder ich statte dem Meer noch einen kleinen Besuch ab. Vielleicht werden die Kopfschmerzen dann weniger, die mich die ganze Zeit unterschwellig plagen. Ich entscheide mich für Letzteres und hole mir noch zwei Margaritas ab, bevor ich mich in den kalten Sand setze, weit ab von der feiernden Meute.
    Eine dumpfe Traurigkeit überkommt mich plötzlich. Ich beneide Lilith für den Blick, den ihr Payton zugeworfen hat. Darin lag Bewunderung, Leidenschaft und ein ` ich will Dich´ . Außerdem ist er real und zum Anfassen. Wahrscheinlich liegt sie oben mit ihm in dem Zimmer, das Yven uns zur Verfügung gestellt hat, und zerwühlen das Bett. Lilith lässt sich in Sachen Sex nie lange bitten.
    Jetzt, da ich durch nichts und niemanden mehr abgelenkt bin, werden die Kopfschmerzen immer schlimmer. Ich hole die Tablette aus meiner Tasche, die Lilith mir gegeben hat, und schlucke sie mit einer Margarita runter. Eine Weile sitze ich noch im Sand und stelle mir vor, wie es sein könnte, mit Mo über das tiefschwarze Wasser zu fliegen, als plötzlich die Nacht um mich herum noch dunkler wird und sich wie ein Schatten auf meine Augen legt.
     
    Mein Körper fühlt sich eiskalt und nass an. Ich höre, wie jemand meinen Namen sagt. Es klingt wie … Sag ihn noch einmal, fordere ich ihn im Stillen auf.
    »Leia?! Was hast du gemacht?« Ja, es klingt nach Mo. Plötzlich merke ich wie eine Übelkeitswelle über mich kommt. Mein Gott ist mir schlecht. Am liebsten möchte ich sterben.
    Starke Arme halten mich fest und geben mir das schönste Gefühl: Beschützt zu sein.
    Stimmen … Schatten. Jemand hebt mich hoch und trägt mich. Der andere Körper ist warm. Ich spüre seinen Atem, sogar sein Herz kann ich schlagen hören. Ruhig und beständig.
    »Keine Angst, Leia. Es wird alles wieder gut.«
    Ich bleibe in der Dunkelheit. Hier fühle ich mich gerade sicher.
     

19.
    »Leia?! Leia?! Ein Glück, sie ist wach.«
    Nur mit Mühe bekomme ich die Augen auf und sehe Lilith und Yven, die mit besorgten Gesichtern neben meinem Bett stehen. Ich setze mich unbeholfen auf und fühle nur eins: meinen Kopf, der sich anfühlt als würde eine Tonne Steine mein Gehirn ersetzt haben. »Oh Gott«, stöhne ich auf.
    Lilith hält mir ein Glas mit trübem Wasser hin.
    »Was ist das?«
    »Gegen den dicken Kopf.«
    Yven lacht und lässt uns allein.
    »Was ist nur mit dir los, Leia?« Lilith klingt vorwurfsvoll.
    »Was meinst du damit, was mit mir los ist?«
    »Man hat dich am Meer unten gefunden, als wärst du angespült worden. Klitschenass.«
    Erst jetzt wird mir bewusst, dass ich nur meine Unterwäsche trage. Meine geniale Großmutter fällt mir ein und ich lächle.
    »Da gibt es weiß Gott nichts zu lachen. Du solltest mal zum Arzt gehen und dich endlich auf Schlafwandeln untersuchen lassen, Leia. Das nächste Mal springst du von deinem Dach oder schmeißt dich vors Auto. Das ist unverantwortlich.«
    Ich versuche, mich an etwas zu erinnern. Ich bin an den Strand runtergegangen. Die höllischen Kopfschmerzen … Liliths Pille. Blackout. »Ich habe nur die Kopfschmerztablette genommen, die du mir gegeben hast und die Margaritas getrunken. Mehr nicht.«
    Lilith sieht mich an und stutzt. »Was für eine Kopfschmerztablette?«
    »Na die Tablette, die du mir gegeben hast.«
    »Merk dir eins, man nimmt nie Tabletten mit Alkohol ein, Leia. Das weiß doch jedes Kind.«
    »Ich nehme so gut wie nie

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