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Lockruf Der Nacht

Lockruf Der Nacht

Titel: Lockruf Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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du ja, hab dich überall gesucht.«
    »Ich bin nicht weit, wie du siehst.«
    Lilith sieht schmachtend ihrem Payton zu, wie er hinter dem Ball herhetzt, ihn Mo zuspielt und dieser ein Tor schießt. Alle klatschen und wir mit.
    »Komm lass uns weiter nach vorne gehen, da können wir besser sehen.«
    Schwerfällig erhebe ich mich aus dem gemütlichen Sessel, in dem ich eine hervorragende Aussichtsposition hatte und trete neben Lilith an den Rand der Terrasse. Mo sieht so verdammt sexy aus in seinem rot-schwarzen Polooutfit, dass ich nicht genug davon bekomme ihn anzusehen.
    »Yven macht sich gut auf dem Pferd, findest du nicht?«
    Ich murmle eine Bestätigung, als die Menge plötzlich jubelt.
    »Sie haben gewonnen.«
    »Wer?«
    »Na, die drei Brüder, du Dummerchen.«
    Alle Spieler steigen von den Pferden, klopfen sich kumpelhaft gegenseitig auf die Schulter, während die Gäste und Zuschauer über den Rasen gehen und die herausgeschlagenen Rasenstücke eintreten. Auch heute ist das Bild unverändert schön. Frauen und Männer tragen helle Kleider, Hüte oder sogar Sonnenschirme aus der Zeit des Charleston.
    »Ich wollte Bogenschießen, aber diese kleine Gemeinschaft hat kein großes Interesse andere mit einzubeziehen. Da bin ich wieder gegangen.«
    Da haben wir es. Lilith bestätigt meinen Gedanken. Diese Leute hier sind eigenartig oder sie haben keine gute Kinderstube genossen und können sich einfach nicht benehmen.
    Payton, Yven und Mo vorweg kommen Richtung Terrasse. Neben mir höre ich Lilith leise aufseufzen. »Sieh ihn dir an, Leia.«
    Ich nehme die Sonnenbrille ab und sehe Mo direkt in die Augen, als er an mir vorbeigeht. Er erwidert meinen Blick und ich bilde mir sogar ein, dass ein kleines Lächeln seinen Mund umspielt. Bevor er mit seiner Frau ins Haus geht, wirft er mir noch einen letzten Blick zu. Wolke sieben steht für mich am Himmel.
    Yven strahlt über das ganze Gesicht, als er mich sieht. Er begrüßt mich mit einem Küsschen auf die Wange und gibt mir ein Kompliment für mein gutes Aussehen an diesem Morgen. »Ich hoffe, du konntest bei dem Lärm schlafen, den wir hier unten veranstaltet haben. Euer Zimmer ist ja direkt hier oben.« Er zeigt auf ein Fenster über uns.
    »Ja, danke. Ging schon.« Wenn er wüßte.
    Lilith ist zum Glück mit Payton beschäftigt, sonst wäre ihr sicherlich jetzt aufgefallen, dass ich nicht die Nacht mit Yven verbracht habe.
    »Kannst du Segeln?«
    »Keinen blassen Schimmer.«
    »Ich dachte, wir könnten am späten Nachmittag, wenn es nicht mehr so heiß ist, raus aufs Meer fahren. Hast du Lust?«
    Das fehlte mir noch, mit Yven allein auf einem Boot auf dem offenen Meer zu sitzen.
    »Was meinst du, Payton?« Yven ruft seinem Bruder zu. »Wollen wir mit Mo und den Frauen rausfahren?«
    »Ja, warum nicht«, antwortet Payton und sieht mich dabei abschätzig an. »Wenn den Damen nicht schlecht wird.«
    Mir wird immer schlecht, sobald sich der Boden unter meinen Füßen bewegt, aber als ich den Namen Mo höre, sind sämtliche vergangene Seekrankheiten vergessen und deshalb stimme ich mutig zu.
    Yven entschuldigt sich, weil er sich frisch machen möchte, Lilith begleitet Payton auf sein Zimmer und ich bleibe auf der Terrasse allein zurück. Ich werde ein wenig zum Wasser runtergehen und Steinchen reinschmeißen, wie ich es als kleines Kind schon gemacht habe.
    Der Wind hier unten ist warm und angenehm. Es sind einige Boote auf dem Meer zu sehen. Schnellboote, Jachten und Segelboote. Die See ist für meinen Geschmack etwas unruhig, aber vielleicht legt sich das zu späterer Stunde wieder.
    Ich erinnere mich an einen Bootsausflug in Kalifornien, als ich mit einer Gruppe von Freunden unterwegs war. Sie mussten mich festbinden, damit ich nicht von Bord springe. Mir war so elend schlecht, dass ich sterben wollte. Heute lache ich darüber, wenn ich das Foto sehe, auf dem ich, wie Käpt´n Ahab auf Moby Dick, auf dem Deck liege.
    Ab morgen ist alles wieder vorbei. Ich werde in meinem Loft sitzen und jede Nacht hoffen, dass Mo zu mir kommt. Die Vorstellung, dass es nicht so sein könnte, ist unerträglich.
    Irgendwie fühle ich mich beobachtet und als ich mich zum Haus umdrehe, sehe ich jemand oben am Fenster stehen. Es ist Mo. Was würde ich nicht alles geben, um jetzt bei ihm zu sein. Neben Mo taucht eine andere Gestalt am Fenster auf. Christine. Sie sieht neben diesem vor Gesundheit und Kraft strotzendem Mann, wie ein Gespenst aus. Ich gehe langsam zurück zum Haus und muss mich

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