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Lockruf Der Nacht

Lockruf Der Nacht

Titel: Lockruf Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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einzigen Fluchtweg: Der Treppe.
    »Bitte nicht noch einmal …«, sage ich und verberge das Gesicht in meinen Händen. Wenn ich nicht hinsehe verschwindet er vielleicht wieder oder ich wache auf.
    »Leia.« Seine ruhige Stimme erfüllt den ganzen Raum.
    Nur langsam lasse ich die Hände sinken, weil ich nicht einmal mehr meinem Gehör traue. »Mo?«
    »Ja.« Er steht jetzt direkt neben mir und lässt sich auf der Bettkante nieder. Er ist gekommen. Stürmisch falle ich ihm um den Hals und lasse meinen Tränen freien Lauf. In ihnen liegen all die Sorgen, Ängste und der Kummer der letzten Zeit, aber auch das Glück ihn wieder zu haben. Er hält mich fest, ohne ein Wort zu sagen. Erst als ich mich beruhigt habe, hebt er mein Kinn und sieht mich besorgt an. »Was ist passiert?«
    Ich wundere mich, dass er nichts davon weiß. Er weiß doch sonst alles, oder ist das unsichtbare Band, das zwischen uns war, zerrissen? »Ich dachte, du weißt immer alles.«
    »Nicht immer Leia. Ich habe auch meine Macken.«
    Ich erzähle ihm von diesem schrecklichen Albtraum, den Klauen und dem Schlag auf den Kopf. Während ich von dem Traum berichte, fallen mir immer mehr Details dazu ein. Da war ein Verlies. Es roch nach Tod, Exkrementen und Verwesung. »Ich sah diese Frau … oh mein Gott, sie sah aus wie ein Geist. Dünn, nackt und bleich hing sie da und sah mich aus halb toten Augen an. Ihr Mund öffnete sich, als wollte sie etwas sagen, aber es kam nur ein Schwall Schwärze aus ihr heraus.« Allein die Erinnerung an diese arme Frau treibt mir die Tränen in die Augen. Aber da war noch etwas. Jemand flüsterte mir etwas zu. »Dann hörte ich seine Worte in meinem Kopf. Er sagte zu mir … das und noch Schlimmeres würde mich erwarten, wenn ich dich mir nicht aus dem Kopf schlage. Mo?!« Ich sehe in Mos unbewegtes Gesicht und spüre seine Anspannung. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Das war nur ein Traum, Leia.« Er streicht mir beruhigend über den Kopf, aber sein sorgenvoller Blick sagt mir etwas anderes.
    »Ein Traum? So wie die anderen? Ist das jetzt auch ein Traum?« Mein Ton ist gereizt. Ich habe diesen Schwebezustand satt.
    »Nein.«
    »Mo, ich habe das Gefühl verrückt zu werden. Manchmal bist du so real, dann wieder nicht. Was ist das?«
    »Es ist der Dämon in mir, der dich glauben machen lässt, dass du schläfst und es doch nicht tust.«
    Das klingt nach höherer Mathematik und ich war immer schlecht in Mathe. »Was?«
    »Wo warst du gestern Nacht?«
    »Lilith hat mich ins Krankenhaus gebracht, nachdem ich den ganzen Tag gespuckt habe. Sie haben dort eine schwere Gehirnerschütterung festgestellt und meinten, dass ich in ein Schlaflabor gehen sollte, weil ich wohl schlafwandle. Eine andere Erklärung hatten sie nicht dafür, wie ich im Schlaf zu so einem Schlag auf den Kopf gekommen bin.«
    Mo sagt nichts, sieht nur stumm auf den Boden.
    »Wer oder was war hier, Mo? Du weißt es doch, oder?«
    »Liebst du mich, Leia?«
    »Ja.« Darüber muss ich nicht zwei Mal nachdenken. »Mo?! Warum kann es nicht immer so sein wie auf der Party, auf dem Schiff … gut, das war nun nicht das beste Beispiel. So soll es natürlich nicht immer sein.« Gott behüte mich vor dem Wasser.
    Ich nehme sein Gesicht in meine Hände und sehe ihm in die Augen. »Ich will bei dir sein. So wie Lilith bei Payton ist, so wie andere Paare auch zusammen sind.«
    »Du vertraust mir doch, oder?«
    »Ja.« Warum zweifelt er nur ständig daran?
    »Verdammt.« Mo ist aufgebracht. Mit irgendetwas scheint er nicht herausrücken zu wollen. »Wenn du mich wirklich liebst, dann muss ich dich um etwas bitten.« Er macht eine Pause und reibt sich über sein Kinn. »Nimm die nächste Einladung von Yven an.«
    Habe ich richtig gehört? Schon wieder fällt der Name Yven. »Was? Warum? Ich will Yven nicht. Ich will dich.« Ich bin wütend. »Versteht mich denn keiner?« Ich rücke von ihm weg und sehe ihn fragend an.
    »Leia ich muss gehen. Das mit uns war alles ein großer Fehler.« Er sieht mich traurig an und Panik steigt in mir auf. Wo kommt dieser plötzliche Sinneswandel jetzt wieder her? »Nein, Mo. Das kannst du nicht noch einmal tun. Ich dachte du liebst mich. Hast du das nicht gesagt? Hast du mich die ganze Zeit verarscht? Du hast gesagt, dass ich dir vertrauen soll.« Die Worte sprudeln über meine Lippen. Ich weiß nicht, ob ich traurig oder wütend sein soll. Ich bin doch kein Spielball.
    »Gerade weil ich dich liebe, muss ich gehen, Leia.«
    »Mo!« Ich schnelle

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