Lodernde Begierde
ausbreitete, jenes Lächeln, das sie meist unterdrückte, weil es andere erstaunte und sie dazu brachte, sie so merkwürdig anzusehen. Graham gegenüber konnte sie sich offenbaren. Graham gegenüber brauchte sie keine Angst zu haben. Vor nichts.
Graham spürte, wie ihm beim Anblick ihres Lächelns der Atem stockte. Sie strahlte, während er sie nackt an die Tür drückte. Ihr wundervolles Haar schmückte ihre Blöße wie ein Segen. Seine atemberaubende, herrliche Sophie.
Seine.
Langsam, als fürchte er, einen Zauberbann zu brechen, näherte er sich ihr. Knie berührte Knie. Schenkel presste sich an Schenkel. Seine steife Männlichkeit schmiegte sich in die schlanke Weichheit ihres Unterleibs, als fände sie endlich ein Heim. Ihre hohen Brüste drückten sich an seinen harten Brustkorb, weich nachgebend und doch fest. Und endlich trafen sich ihre Lippen.
Es war weniger ein Kuss als ein Versprechen.
Für immer.
Für immer war es. Für immer sollte es sein. Unendliche Liebe.
Seine Finger lösten sich von ihren Handgelenken. Er ließ seine Hände über ihre Arme hinabgleiten, über ihre Schultern, ihren Hals, umschloss den zierlichen Bogen ihres Kiefers, während er ihren Kuss vertiefte.
Hatte je ein Kuss ihn so erfüllt? Hatte der Mund einer anderen Frau je mehr in ihm befriedigt als oberflächliche Lust?
Er konnte sich nicht erinnern. Er konnte sich nicht einmal erinnern, jener Mann gewesen zu sein, der die Frauen abzählte, die er in einem Jahr erobert hatte, um zu entscheiden, ob es ein gutes Jahr gewesen war. Dieser Kerl war nicht mehr als eine wässrige Spiegelung, verzerrt und verschwommen, hinweggewaschen von der Liebe der ehrlichsten und aufrichtigsten Frau, der er jemals begegnet war.
Dann ließ sie ihre kühlen Finger über ihn wandern, über seine Schultern, seinen Rücken hinunter, und umschloss seine festen Pobacken mit gierigen Händen.
Sein Verlangen, das sich nie abgekühlt hatte, sondern immer noch heiß war, brodelte.
In diesem Augenblick erkannte Graham den Unterschied.
Leidenschaft beschränkte sich auf den Körper, auf die Sinne, die Haut und das wallende Blut. Liebe war etwas Schwierigeres, etwas viel weniger Leichtes. Liebe bedeutete, jemanden genau so zu sehen, wie er war – mit seinen Stärken und seinen Schwächen, mit seiner Furchtlosigkeit und Verletzlichkeit – und zu wissen, dass die Summe von dem Ganzen, die Gesamtheit der Person mehr wert war als alle Leidenschaft der Welt. Die Wahrheit über jemanden zu erkennen und zuzulassen, dass er die Wahrheit von einem selbst erkannte – das war kostbarer und schöner als jede einfache Affäre.
Leidenschaft machte die ganze Angelegenheit nur noch aufregender.
Mit einer einzigen Bewegung hob er sie hoch und warf sie und sich gemeinsam aufs Bett, nackt, ineinander verschlungen und laut lachend.
Er stützte sich auf einen Ellenbogen und fand ihr Gesicht in dem ganzen Haar, strich ihr die wilden Strähnen aus der Stirn und schaute tief in diese unendlichen rauchgrauen Augen. »Morgen heirate ich dich.«
Sie zog eine Augenbraue hoch. »Wieso nicht heute Nacht?«
Er schüttelte verwundert den Kopf. »Du musst immer das letzte Wort haben, nicht wahr?«
Sie grinste. »Nicht immer. Ich verspreche, dass ich es dich einmal im Jahr haben lasse.«
Er senkte den Kopf und kuschelte sich mit der Nase in ihre Halsbeuge, bis sie lachte. »Schon recht. Solange ich den letzten Kuss bekomme.«
Sie fuhr ihm mit den Fingern durchs Haar. »Ich bin mit diesen Bedingungen einverstanden, Euer Gnaden.«
Doch dann schwand ihre Albernheit. Er küsste langsam diesen langen, edlen Hals hinab, folgte seinem Bogen zu ihrem Brustbein und presste seine Lippen auf das Herz, das so nah schlug. Ihre Brüste waren klein, aber voll, ihre Brustknospen richteten sich erregt auf, als er seine Lippen einmal, zweimal, dreimal darüberfahren ließ.
Sie wand sich, war so hilflos empfänglich, dass er sich entschloss, die zuckenden Hüften mit seinen Händen an ihren Hüftknochen festzuhalten, während er seinen Mund weiterwandern ließ, die Einbuchtungen zwischen den Bögen ihrer Rippen kostete, seine Zunge in ihren Bauchnabel tauchte, seine Lippen sich seinen Weg über die weibliche Rundung ihres festen Bauches suchten, bis sie rastlos ihre Beine hin und her warf.
Er löste das Problem, indem er sich zwischen sie schob und sich ihre Waden über die Schultern warf. Der Duft ihrer Erregung stieg ihm süß und aufregend entgegen. Er senkte den Kopf und kostete
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