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Loderne Glut

Titel: Loderne Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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wäre sie fast unter den Tisch gefallen; aber Sams starker Arm stützte sie, und sie lächelte ihn an, als hätte er soeben ihr Leben gerettet. Sie war sehr glücklich, in seinen Augen einen Ausdruck zu sehen, den sie schon ein paarmal bei Dr. Montgomery beobachtet hatte. Sie wollte nicht daran denken, wie Taylor sie angesehen hatte. Seine Zurückweisung hatte sie tiefer verletzt, als sie zugeben wollte.
    »Vielen Dank«, murmelte sie und hielt sich an ihm fest, und die Wärme in seinen Augen nahm noch zu. Sie fühlte sich in seiner Gesellschaft sehr wohl. Sie klammerte sich an seinen Arm, als wäre sie gehbehindert, während er sie zur Saaltür führte.
    Der Tango war zu Ende, und Hank drehte sich wieder der Stelle zu, an der er Amanda zurückgelassen hatte. Der Tisch war bis auf die Champagnerflaschen und drei Gläser leer. Wie gehetzt ging sein Blick nun durch den Saal, bis er Amanda in der Nähe der Saaltür erspähte, wo sie sich an den Arm eines großen, athletisch aussehenden Burschen klammerte und zu ihm mit schmachtenden Augen und flatternden Lidern aufblickte. Es dauerte einen Moment, ehe Hank darauf zu reagieren vermochte; dann verließ er die Tanzfläche und ließ Reva einfach stehen. Amanda und der lange Bursche, der sie begleitete, waren bereits auf der Vortreppe.
    »Wo zum Teufel wollen Sie jetzt hingehen?« forschte er und hielt Amanda am Arm.
    »Moment mal, Mister!« empörte sich Sam.
    »Du hast dich ja schon immer gern mit jedem angelegt, nicht wahr, Amanda?« rief Reva von der obersten Treppenstufe herunter.
    Amanda lächelte sie alle an und beschloß, bis zum Ende ihres Lebens jeden Tag Champagner zu trinken.
    Hank blickte Sam in die Augen. Sie waren gleich groß; aber Sam war etwas kräftiger gebaut, und sein Gesicht spiegelte nicht diese Intelligenz wider, die Hanks Züge prägten. »Die Frau steht unter meinem Schutz«, erklärte Hank, als spräche er mit einem seiner dümmeren Studenten. »Ich kann nicht erlauben, daß sie mit irgendeinem . . .«
    »Moment mal!« unterbrach ihn Sam. »Ich kenne Amanda schon von kleinauf, und ich dachte, Sie wären mit Reva verabredet.«
    »Das dachte ich auch«, warf Reva ein.
    »Sie ist es«, bestätigte Amanda lächelnd.
    »Sie sind betrunken«, sagte Hank verärgert und zog Amanda zu sich heran. »Ich werde Sie nach Hause bringen.«
    Sie riß sich von ihm los. »Ich möchte betrunken sein. Ich möchte mit Sam weggehen. Ist das nicht Ihre erklärte Absicht gewesen, Dr. Montgomery? Mich dazu zu bringen, das zu tun, was ich will ?«
    »Ja; aber ich hatte nicht damit gemeint, daß Sie sich betrinken sollten.«
    Sam schickte sich an, sie wieder zu sich herüberzuziehen; aber Amanda hob die Hand. »Sie wollten doch nur erreichen, daß ich tue, was Sie wollten, nicht wahr?« Rasch wirbelte sie herum und pflanzte ihre Lippen auf Sams Mund. Sie empfand dabei nichts anderes als Wut, und als Sams Hände sie um die Taille faßten, schob sie ihn von sich weg und blickte auf Hank zurück.
    »Da! Das war etwas, was ich tun wollte. Jetzt werden Sam und ich zum Essen gehen.«
    Reva packte Hanks Arm. »Das ist großartig. Denn wir beide wollen jetzt wieder auf die Tanzfläche gehen.« Reva zog an seinem Arm; aber Hank bewegte sich nicht von der Stelle, während er Sam und Amanda nachsah, die die Straße hinuntergingen.
    »Ich glaube, ich habe jetzt auch Hunger«, sagte Hank und bewegte sich in die gleiche Richtung, in die Sam und Amanda gegangen waren.
    Zähneknirschend folgte ihm Reva. »Haben Sie vorhin nicht gesagt, daß Amanda Ihnen nichts bedeutet?«
    »Sie ist nur eine Verpflichtung«, bestätigte Hank und steuerte mit ihr das gleiche Lokal an, in dem Amanda und Sam verschwunden waren. »Haben Sie etwas dagegen, wenn wir uns zu Ihnen setzen?« fragte er, als er sich mit Reva auf der anderen Seite des Tisches niederließ, den Sam und Amanda sich gerade ausgesucht hatten.
    »Könnte mir mal jemand verraten, was hier eigentlich los ist?« rief Sam. »Wer ist dieser Kerl?«
    »Ich würde auch liebend gern die Antwort auf diese Frage wissen«, sagte Amanda. »Was sind Sie nur für ein Mensch, Dr. Montgomery? Warum haben Sie mich eigentlich mitgenommen?«
    »Eine gute Frage«, mischte sich Reva ein.
    Hank nahm eine Speisenkarte vom Tisch und vertiefte sich darin. »Was kann man hier Gutes essen? Nicht, daß das für Amanda von Belang wäre. Sie verschlingt alles, was man ihr vorsetzt.«
    Es blieb einen Moment still am Tisch, und die drei anderen starrten Hank an, der jedoch

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