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Loge der Lust

Loge der Lust

Titel: Loge der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henke Sandra
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konnte. Wenn er wirklich so barbarisch war, wie Matthew behauptete, befand sie sich in großer Gefahr.
    „Je mehr Fragen du stellst, desto unmöglicher wird es für mich, dich gehen zu lassen. Spitzel sind äußerst unbeliebt bei uns.“ Seine Hand auf dem Lack glitt langsam tiefer und suchte den Rocksaum.
    Er versuchte ihn hochzuschieben, aber Teena hielt sein Handgelenk fest. Vielleicht konnte sie doch das ein oder andere aus ihm herauskitzeln. Sie hoffte, dass die Kollegen sie holen kämen, wenn sie länger nichts von ihr hörten.
    Daher riss sie sich zusammen und stichelte: „Ich bin nicht mehr Spion als die Prostituierten, die ihre Gäste aushorchen.“
    „Nennt man das jetzt so?“, fragte er sarkastisch und lachte. „Wir sind alle Huren. Wir leben unsere Passion …“
    „Und nehmt dabei die Kundschaft aus.“ Sie konnte nicht verhindern, dass seine Finger sich unter ihren Rock schoben und ihren Slip ertasteten.
    „Umsonst ist nicht einmal der Tod“, hauchte er und kam ihr so nah, dass sie das Ebenholz an ihren Lippen spürte. „Wir geben den Gästen nur das, was sie brauchen. Du brauchst es genauso. Warum unterdrückst du deine Sehnsüchte?“
    Er wurde persönlich. Teena war auf der Hut. Sie würde sich nicht von ihm um den Finger wickeln lassen!
    „Hier geht es doch nicht um Leidenschaft – sondern ums Geschäft.“
    „Wer das behauptet, ist ein Lügner! Wir bereichern uns nicht an den Partys.“ Blitzschnell befreite er sein Handgelenk aus ihrem Griff. Er drang von hinten unter ihren Rock, fasste ihr Höschen und riss es entzwei.
    Teenas Herz blieb beinah stehen. Sie bekam eine Gänsehaut, war hin- und hergerissen zwischen Fassungslosigkeit und dem Wunsch, ebenso zügellos zu sein wie die Anwesenden. Der Maskierte wollte persönlich werden. Nun gut, das konnte er haben. „Woher kennen Sie meinen Namen?“
    „Möchtest du nicht eigentlich wissen, seit wann ich deinen Namen kenne?“ Mit dem Finger drang er in ihre Pofalte.
    Abwehrend spannte sie den Hintern an. Das ließ sie jedoch seinen Finger intensiver spüren. Sie biss sich auf die Unterlippe, um die Lust zu verscheuchen. Ein klarer Kopf war nun wichtiger als alles andere.
    Eigentlich wollte sie ihre Frage noch genauer formulieren, denn sie brannte darauf zu erfahren, ob er schon bei ihrem ersten Treffen gewusst hatte, dass sie nicht die Frau war, die er in den Keller bestellt hatte. Aber sie wagte es nicht, weil sie sich vor der Antwort fürchtete.
    „Ich weiß alles über dich, auch dass du vernünftig genug sein wirst, meinen Anweisungen zu folgen, um deinen Hals zu retten.“ Er zog die Hand unter ihrem Rock hervor und stützte sich rechts und links von ihr an der Wand ab. Eindringlich sah er sie an. „Was glaubst du, was das Rudel macht, wenn sie erfahren, dass sich eine Polizistin unter ihnen befindet? Eine, die herumspioniert, nicht eine von uns, denn Polizisten gehören ebenso wie Rechtsanwälte und Richter schon lange zu unserem erlauchten Kreis.“
    Ein Kreis. Zwei „L“. Teena wandte das Gesicht ab und bemerkte den Siegelring an der rechten Hand des Mannes. Diesmal hatte er ihn nicht abgestreift, bevor er sich zu dem Lusttreffen begeben hatte. War er einer der drei Musketiere? Sie fragte sich, ob er nicht befürchtete, durch diesen Hinweis seine Identität preiszugeben. Die Masken waren nicht nur dazu da, die Gäste zu schützen, sondern auch die Organisatoren. Wenn der sanfte Ganove der Anführer der Bande war, würde der Siegelring die Chance erhöhen, ihn dingfest zu machen.
    „Werden sie mich ausliefern?“
    „Oh, du wirst die Attraktion dieser Nacht sein“, säuselte er.
    Verzweifelt suchte sie nach Argumenten, damit er sie schonte, aber Angst blockierte ihre Gedanken. Sie legte die Hände an seinen Brustkorb. „Bitte, tun Sie das nicht. Ich habe nichts gesehen, nichts gehört, was Aufschluss über Ihr kriminelles Handeln geben könnte.“
    „Kriminell?“ Er schien nachzudenken. „Wenn das Ausleben von Neigungen ein Verbrechen ist, bekenne ich mich schuldig. Aber ich werde dir zeigen, wie erfüllend es ist, sich hinzugeben, bis man glaubt, den Verstand zu verlieren. Bei Morgengrauen wirst du deine Meinung über uns längst revidiert haben.“
    Mit diesen Worten griff er ihren Oberarm und zog sie durch den Mittelgang, vorbei an Röhrengeflecht und Kesseln. In den unbeleuchteten Nischen vergnügten sich die Gäste. Teena spürte den Luftzug an ihrer entblößten Spalte und versuchte sich loszureißen, unauffällig,

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