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Lola Bensky

Lola Bensky

Titel: Lola Bensky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lily Brett
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natürlichen Geräusche.«
    »Warum haben wir es dann gekauft?«, schrie Pimp.
    »Schreij nicht so«, sagte Schlomo. »Wir haben es gekauft,
weil ich dachte, es geht für Stimmen. Aber es geht überhaupt gar nicht allzu gut mit Stimmen.«
    »Sprichst du mit deiner Frau zu Hause eigentlich Englisch?«, fragte Pimp.
    »Natürlich sprechen wir Englisch«, sagte Schlomo. »Jetzt bist du verletzend.«
    »Wenn, dann ist was ich sage verletzend«, sagte Pimp.
    Schlomo zuckte die Schultern. »Ich brauche ein Bionic Ear mit Booster Kit«, sagte er. »Ich habe den Mann verfolgt, dessen Frau behauptet, er hat kein Interesse mehr an Sex mit ihr, und von der Art, wie er die Frau angesehen hat, mit der er sich getroffen hat, kann ich dir sagen, dass er sich immer noch sehr für Sex interessiert. Aber ich habe kein Wort verstanden, was er gesagt hat. Wenn ich hören will, was die Leute sagen, muss ich ihnen so auf die Pelle rücken, dass sie mich riechen können.«
    »Du riechst?«, fragte Pimp.
    »Jeder riecht«, sagte Schlomo.
    »Du hast all diese Gerätschaften, die du nie benutzt«, sagte Pimp zu Schlomo. »Was ist aus dem Kugelschreiber mit integriertem Diktiergerät geworden?«
    »Ich dachte, ich könnte so tun, als würde ich schreiben, während ich einen Verdächtigen aufnehme, aber das hat nicht funktioniert«, sagte Schlomo.
    Lola hatte Mitleid mit Pimp. Schlomo hatte ein ganzes Arsenal technischer Spielereien, das er offenbar nie benutzte. Er hatte sich den Kugelschreiber mit Stimmrecorder bestellt und dann gemerkt, dass er sich blöd vorkam, wenn er jemandem, der vor ihm stand, mit einem Stift unter der Nase herumfuchtelte. Er hatte ein ultrafeines Mikrofon bestellt, das durch jede feste Wand hindurch selbst schwache Geräusche wahrnehmen konnte, ehe er feststellte, dass sich zwi
schen ihm und den Verfolgten nur selten eine Wand befand.
    Harry fand, dass Schlomo, was Geräte anging, ein hoffnungsloser Fall war. »Schlomo hat den Peilsender an seinem eigenen Auto angebracht«, bemerkte Harry, als sie das letzte Mal zu dritt zusammensaßen.
    »Ich kann auf deine Hilfe verzichten, Harry«, sagte Schlomo.
    »Auf seine vielleicht, Schlomo. Auf Hilfe nicht«, sagte Pimp.
    Lola musste Pimp bei der Lösung des Problems mit Schlomo und dem Sabbat helfen. Schlomo beachtete den Sabbat. Er hörte am frühen Freitagnachmittag auf zu arbeiten und war bis zum Samstag nach Sonnenuntergang nicht zu erreichen. Schlomo ließ alles stehen und liegen, womit er freitagnachmittags beschäftigt war, um vor Sonnenuntergang zu Hause zu sein. Letzten Freitag war er kurz davor, die Identität eines Unbekannten zu ermitteln, der den Chef der New Yorker Restaurantkette Best Ever Burger erpresste. Es hätte nur noch ein paar Minuten gedauert, aber Schlomo packte seine Sachen und eilte nach Hause.
    »Wäre Gott nicht glücklicher gewesen, wenn wir den Erpresser erwischt hätten?«, fragte Pimp.
    »Nein«, sagte Schlomo sehr entschieden. Es war der erste Erpressungsfall des ultraprivaten Detektivbüros. Der Besitzer von Best Ever Burger war einer ihrer reichsten Klienten. Lola fragte sich, ob es Pimp gelingen würde, einen Privatdetektiv zu finden, der sporadisch am Freitagabend und Samstag einspringen konnte.
    Lola war in ihrem Arbeitszimmer. Sie sah sich die letzte Seite an, die sie geschrieben hatte. Schlomo hatte sich entschlossen, mit Yoga anzufangen. O nein, dachte Lola. Wann
war denn das passiert? Dann erinnerte sie sich. Es war um sieben Uhr an diesem Morgen passiert. Jetzt war es zu spät, es noch zu ändern. Schlomo hatte sich bereits in der Yogaschule um die Ecke von Lolas Loft angemeldet.

 
    6  Als Lola Bensky zwanzig war, machte kein Mensch Yoga. Nicht einmal die frisch geschlüpften Hippies auf dem Monterey International Pop Festival. Den ersten Menschen, den Lola sah, als sie den Monterey County Fairground betrat, war Jimi Hendrix. Er saß auf einem Klappstuhl vor dem Bürogebäude, das dem dreitägigen Festival, das als ein Wochenende der Musik, der Liebe und der Blumen angekündigt war, als Verwaltungszentrum diente. Drinnen saß Michelle Phillips von The Mamas and the Papas, schrieb hektisch Schreibmaschine und beantwortete die Telefonanrufe, während ihr Mann John Phillips mit seinem grauem Pelzhut, den er trotz der Hitze niemals abzulegen schien, immer noch den Programmablauf änderte.
    Jimi Hendrix stellte irgendetwas mit seinen Gitarrensaiten an. Er trug einen schwarzen Hut mit diversen Silberbroschen und Buttons auf der

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