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London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

Titel: London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Harris
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Dollar.«
    »Perfekt.«
    »Schön. Sonst noch was? Wir können Ihnen für fünfundneunzig Pfund eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausstellen. Ein virtuelles Büro in einer Stadt Ihrer Wahl als Postadresse und ein Anrufservice kosten etwa siebzig im Monat. Für fünfundzwanzig Pfund können wir Ihnen auch einen Gummistempel liefern.«
    »Wofür ist der gut?«
    »Das ist ein Stempel aus Gummi mit Ihrem Firmennamen.«
    »Den nehme ich.«
    »Okay.«
    »Wie funktioniert dieser Anrufservice?«
    »Wie Sie wollen. Wenn jemand Ihre Firma anruft, geht jemand ran und sagt, hier ist die und die Firma, der und der ist gerade in einer Sitzung, lässt sich die Nachricht geben, und dann werden Sie benachrichtigt. Oder nicht. Die warten auch auf Ihren Anruf, wenn Sie das wollen, oder geben Ihnen die Nachrichten einmal pro Woche durch. Wenn Sie wollen, bringen die dem Anrufer ein Happy-Birthday-Ständchen. Ist Ihr Anruf, Sie können damit machen, was Sie wollen.« Er grinste.
    »Verstehe. Ich habe auf einem österreichischen Bankkonto eine große Summe, die ich transferieren will. Wie mache ich das am besten?«
    »Das läuft wunderbar über Niue. Wir eröffnen über eine von den IBCs ein Konto auf der Insel. Die gesetzlich vorgeschriebene Adresse vor Ort ist dabei. Zusätzlich bekommen Sie von uns ein virtuelles Adressenpaket, mit dem Sie von jedem Ort der Welt ohne unerwünschte Bürokratie Zugriff haben.«
    »Sehr gut.«
    »Sie sagen es.«
    Belsey nippte an seinem Kaffee. Zum ersten Mal verspürte er ein Gefühl, das jeder Berufsverbrecher wahrscheinlich mindestens einmal verspürt und dann nie wieder vergisst: das Gefühl, dass man davonkommen könnte. Weil man um die Grenzen der polizeilichen Möglichkeiten und der internatio nalen Zusammenarbeit weiß und um die Freiheit jenseits davon. Er schaute aus dem Fenster und dachte an tropische Meere. Wasche mich , dass ich schneeweiß werde hieß es in dem Psalm. Reinige mich von meinen Sünden .
    »Was macht das insgesamt?«, fragte Belsey.
    »Eine Adresse, zwei Offshore-IBCs und ein Bankkonto, das macht etwa sechstausend, höchstens. Eher fünf acht.«
    »Das Geld habe ich jetzt nicht bei mir.«
    »Kein Problem. Kommen Sie vorbei, wenn Sie es haben. Es liegt dann alles für Sie bereit.« Der junge Mann schaute von seinem Bildschirm auf und lächelte.
    Belsey nahm den Strafzettel von der Windschutzscheibe des Porsches, warf ihn weg und fuhr zu einem Reisebüro in der Hampstead High Street. Alle Angestellten waren beschäftigt. Er setzte sich auf einen Stuhl und dachte an das letzte Mal, als er außer Landes gewesen war. Ein spontaner Entschluss. Er war übers Wochenende nach Palermo geflogen, mit einer blonden Immobilienmaklerin, die Zeugin bei einer Kneipenschießerei gewesen war. Sie waren vom Old Bailey direkt zum Flughafen gefahren. Das war im letzten Mai gewesen, sein einziger Urlaub in fünf Jahren. Er erinnerte sich an die fiebrige Verheißung jener Tage und Orte, als ihm London wie ein langer dunkler Traum erschienen war. An solche Orte wollte er wieder .
    Auf die Rückseite eines Prospekts kritzelte er die Namen der Länder, die kein Auslieferungsabkommen mit dem Verei nigten Königreich hatten. Er wusste, mit welchen Polizei apparaten eine Zusammenarbeit fast unmöglich war. Schon mehrmals hatten sie versucht, mit der libyschen Polizei zu kooperieren. Es war unmöglich gewesen. Niemand hatte Englisch gesprochen, niemand zurückgerufen. Nach Libyen und dann weiter … weiter weg. Ausbildung an der Waffe kriegst du von uns. Du spielst ein bisschen Squash, hältst dich in Form …
    »Wie kann ich Ihnen helfen?« Eine junge Frau bat ihn zu ihrem Schreibtisch.
    »Wie viel kostet ein Flug nach Libyen?«, fragte Belsey.
    Die Frau schaute in ihrem Computer nach.
    »Die günstigsten Flüge kommen im Moment auf zweihundertzwanzig, einfach, nach Tripolis.« Sie drehte den Schirm zu ihm.
    »Inklusive Steuern?«
    »Nein.«
    »Was ist der günstigste Flug, den Sie haben?«
    Diesmal dauerte es etwas länger.
    »Dublin«, sagte sie.
    »Ich brauche etwas, was weiter weg ist.«
    »Wie wär’s mit Bremen? Das ist in Deutschland.«
    »Wie viel kostet der?«
    »Vier Pfund, plus Steuern. Inklusive etwa achtundzwanzig.«
    »Und der geht von Stansted, oder?«
    »Genau.«
    »Was macht der Zug bis Stansted?«
    »Rückfahrkarte?«
    »Einfach.«
    »Einen Augenblick.« Sie rollte mit ihrem Stuhl zu einem Kollegen und rollte wieder zurück.
    »Neunzehn.«
    »Danke.«
    Er verließ die Reiseagentur, ging

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