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Lord Peter 03 - Keines natürlichen Todes

Lord Peter 03 - Keines natürlichen Todes

Titel: Lord Peter 03 - Keines natürlichen Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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Restaurant gelernt hatte. »Kurz vor meiner Abfahrt habe ich einen Brief von der armen Bertha bekommen, und da hatte sie Ihr Inserat mit hineingelegt. Ich hab nichts damit anzufangen gewußt, aber jetzt möchte ich gern alles wissen, was in diese schreckliche Geschichte Licht bringen kann. Wie hat es geheißen – ein Mord?«
    »Bei den Ermittlungen wurde auf natürlichen Tod erkannt«, sagte Mr. Murbles, »aber wir sind der Meinung, daß der Fall ein paar Ungereimtheiten enthält, und darum wären wir Ihnen überaus dankbar, wenn Sie uns bei unseren Nachforschungen helfen könnten, auch im Zusammenhang mit einer anderen Sache, die vielleicht damit zu tun hat, vielleicht auch nicht.«
    »Na klar«, sagte Mrs. Cropper. »Sie sind bestimmt in Ordnung, wenn Mrs. Gulliver das sagt, denn ich hab noch nie erlebt, daß sie sich in einem Menschen getäuscht hat, nicht wahr, Mrs. Gulliver? Ich werde Ihnen alles sagen, was ich weiß, obwohl das nicht viel ist, denn das Ganze ist für mich ein entsetzliches Rätsel. Nur möchte ich jetzt nicht gern, daß Sie mich aufhalten, denn ich will gleich zu meiner Mutter. Sie ist jetzt sicher furchtbar dran, wo sie doch immer so an Bertha gehangen hat, und nun steht sie ganz allein da, bis auf das junge Mädchen, das sich um sie kümmert, und das ist bestimmt kein großer Trost, wenn man so plötzlich seine Tochter verloren hat.«
    »Wir werden Sie keine Sekunde aufhalten, Mrs. Cropper«, sagte Mr. Murbles. »Wenn Sie gestatten, schlage ich vor, wir begleiten Sie bis London und stellen Ihnen unterwegs ein paar Fragen, und dann würden wir Sie – immer Ihr Einverständnis vorausgesetzt – gern sicher nach Hause zu Mrs. Gotobed begleiten, wo das auch sein mag.«
    »Christchurch, Nähe Bournemouth«, sagte Lord Peter. »Ich fahre Sie direkt hin, wenn Sie möchten. Das spart Zeit.«
    »Also, Sie wissen aber auch alles, was?« rief Mrs. Cropper nicht ohne Bewunderung. »Aber jetzt sollten wir uns lieber beeilen, sonst verpassen wir noch den Zug.«
    »Sehr richtig«, sagte Mr. Murbles. »Darf ich Ihnen meinen Arm anbieten?«
    Da Mrs. Cropper mit dieser Regelung einverstanden war, machte man sich, nachdem die üblichen Einreiseformalitäten erledigt waren, auf den Weg zum Bahnhof. Doch als sie durch die Bahnsteigsperre gingen, stieß Mrs. Cropper plötzlich einen kleinen Schrei aus und streckte den Kopf vor, als ob sie etwas erblickt hätte.
    »Was ist denn, Mrs. Cropper?« flüsterte Lord Peters Stimme ihr ins Ohr. »Glauben Sie, jemanden erkannt zu haben?«
    »Ihnen entgeht nichts, wie?« meinte Mrs. Cropper. »Sie würden einen guten Kellner abgeben, Sir – und das soll keine Beleidigung sein –, das ist ein echtes Kompliment von jemandem, der sich auskennt, Sir. Ja, ich hatte gedacht, ich hätte jemanden gesehen, aber es kann nicht stimmen, denn kaum hatte sie mich gesehen, ist sie weggegangen.«
    »Wen glauben Sie denn gesehen zu haben?«
    »Also, ich hab gemeint, es wäre Miss Whittaker, bei der Bertha und ich früher gearbeitet haben.«
    »Wo war sie denn?« »Gleich da drüben an dem Pfeiler – eine große Dunkle mit karmesinrotem Hut und grauem Pelz. Aber jetzt ist sie weg.« »Entschuldigen Sie mich.«
    Lord Peter hängte Mrs. Gulliver von seinem Arm ab und geschickt in Mr. Murbles freien Arm ein und stürzte sich ins Gewühl.
    Mr. Murbles, völlig unbeeindruckt von diesem sonderbaren Betragen, bugsierte die beiden Damen in ein Erster-KlasseAbteil, auf dem Mrs. Cropper die Inschrift las: »Reserviert für Lord Peter Wimsey mit Begleitung.« Sie erhob ein paar Einwände wegen ihrer Fahrkarte, aber Mr. Murbles antwortete nur, es sei für alles gesorgt, und auf diese Weise sei sichergestellt, daß sie ungestört blieben.
    »Aber jetzt ist Ihr Freund zurückgeblieben«, sagte Mrs. Cropper, als der Zug anfuhr.
    »Das sähe ihm gar nicht ähnlich«, erwiderte Mr. Murbles, indem er seelenruhig ein paar Decken ausbreitete und seinen altmodischen Zylinderhut gegen irgend so eine komische Reisemütze mit Klappen vertauschte. Bei all ihren Sorgen konnte Mrs. Cropper nicht umhin, sich zu fragen, wo er diese viktorianische Reliquie nur erstanden haben könne. In Wahrheit wurden Mr. Murbles Kopfbedeckungen nach eigenen Entwürfen extra von einem sündhaft teuren Hutmacher im West End angefertigt, bei dem Mr. Murbles als Gentleman alter Schule in allerhöchstem Ansehen stand.
    Von Lord Peter allerdings war in der nächsten Viertelstunde nichts zu sehen, bis er plötzlich mit liebenswürdigem

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