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Loreley - Basalt

Loreley - Basalt

Titel: Loreley - Basalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Lewentz
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Wein. Lediglich Kommissar Schuster und sein Kollege Hoffmann waren noch voll und ganz mit dem Mord beschäftigt.
    »Gegen zehn kommt der Freund von der Lorenz zu mir«, teilte Schuster seinem Kollegen Hoffmann mit.
    »Kann also nicht mehr lange dauern, bis er hier ist. Kann ich bei der Befragung dabei sein?«, erkundigte sich Hoffmann.
    »Natürlich.« Schuster griff nach seiner Kaffeetasse und ging im Zimmer auf und ab.
    Etwa zwei Minuten später klopfte Heribert Weinand an der Tür. Er war ein hochgewachsener Mann.
    Schuster erkundigte sich zunächst nach dem Beruf von Weinand und erfuhr, dass er in derselben Kanzlei wie Frau Lorenz tätig war. Anschließend fragte Schuster nach dem Wohnort von Weinand.
    »Ich lebe in Bad Ems.«
    Schuster sah für eine Sekunde zu Hoffmann. »Sagt Ihnen der Name Winfried Weinand etwas?«
    »Das ist mein Vater!« Verwundert sah Heribert Weinand den Kommissar an.
    »Sie haben bestimmt mitkommen, dass Ihr Vater den Ermordeten aus dem Basaltpark in Bad Marienberg gefunden hatte?«, bemerkte Hoffmann. Weinand schluckte und blickte ihn irritiert an. Dann öffnete er hastig zwei Knöpfe seines Hemdes und lockerte seine Krawatte. Hoffmann sah, dass Schweiß an seiner Stirn lief.
    »Ich …«, fing Weinand an zu stottern. Schuster reichte ihm freundlich lächelnd ein Glas Wasser. Weinand trank einen Schluck und versuchte erneut seine Antwort zu formulieren. »Ich habe davon nichts gewusst.«
    »Wie kann das sein?«, hakte Hoffmann sofort nach.
    »Mein Vater und ich haben kein enges Verhältnis. Es ist mir aber peinlich, nichts davon mitbekommen zu haben.« Weinand zuckte während er sprach immerzu mit seinen Augen.
    »Wir haben vom Unfall Ihrer Mutter gehört, bitte schildern Sie mit Ihren Worten doch einmal den Unfallhergang«, bat Schuster.
    »Am siebenundzwanzigsten Juni letzten Jahres hat sich der Unfall ereignet. Meine Mutter war an diesem Tag auf einem Betriebsausflug. Am Morgen hatten wir noch miteinander telefoniert. Ich hatte meine Mutter gefragt, ob sie mir einen Kartoffelsalat fürs Wochenende zubereiten könne …« Weinand unterbrach für einige Sekunden seine Schilderungen und nahm sein Wasserglas in die Hand Schuster hatte den Eindruck, dass Weinand ein überaus nervöser Mensch war, sagte aber nichts. Er wollte den Mann nicht unter Druck setzen.
    »Gegen siebzehn Uhr kam der Anruf von meinem Vater. Er teilte mir mit, dass Mutter auf einem Zebrastreifen überfahren worden war. Zuerst wollte ich es nicht glauben. Doch mein Vater hätte mit so etwas niemals gespaßt. Ich bin aus meinem Büro geeilt und nach Braubach gefahren. Als ich an der Unfallstelle ankam, wiesen nur noch einige Blutflecke auf der Straße daraufhin, was passiert war«, schniefte Weinand, er nahm ein Taschentuch aus seiner Jacke und putzte seine Nase. »Minutenlang habe ich an dem Zebrastreifen gestanden und auf die Blutspuren gestarrt. Dann bin ich nach Bad Ems gefahren. Ich fuhr direkt zu meinem Elternhaus, das meine Eltern auch nach ihrem Umzug in den Westerwald behalten hatten. In den Wintermonaten blieb meine Mutter während der Woche öfter in dem Haus. So hatte sie morgens nicht die Probleme mit einer weiten Fahrt und den Behinderungen durch Schnee.«
    »Sie haben aber nicht in demselben Haus gewohnt wie Ihre Mutter?«, wollte der Kommissar nun wissen.
    »Nein, ich lebe in der Innenstadt.«
    »Sie haben vorhin erwähnt, am Unfalltag nach Bad Ems gefahren zu sein. Sind Sie dort auf Ihren Vater getroffen?«, erkundigte sich Hoffmann mit ruhiger Stimme.
    »Ja. Mein Vater saß im Lieblingssessel meiner Mutter und weinte. So aufgelöst hatte ich ihn noch nie gesehen. Er sprach von Mord. Mein Vater war überzeugt, dass meine Mutter absichtlich überfahren wurde.«
    »Wie ist Ihr Vater zu dieser Annahme gekommen?« Schuster sah ihn ebenso erwartungsvoll an wie Hoffmann.
    »Anfangs war es wohl nur so ein Bauchgefühl. In den folgenden Tagen erfuhren wir, dass meine Mutter für den Besitzer der Fabrik, Herrn Müller, noch etwas aus dem Schiff hatte holen müssen. Das war auch der Grund, warum Mutters Kollegen zu dem Zeitpunkt des Unfalls bereits einige Meter von dem Zebrastreifen entfernt gewesen waren.« Hoffmann registrierte, dass Weinand unentwegt auf seine Hände starrte, die er zu einer Faust geballt hatte.
    »Ich werde mir die Unterlagen von dem Unfall kommen lassen«, beschloss Schuster und griff zum Telefon.
    Weinand erkundigte sich währenddessen bei Hoffmann nach dem Mord im Basaltpark. »Wer war der

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