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Loretta Chase

Loretta Chase

Titel: Loretta Chase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein verlockend beherrschter Earl
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wäre an
der Zeit, es auf einen Versuch ankommen zu lassen«, fand er. »Nein«, sagte sie.
»Ich schaffe das schon. Und zwar ohne Hilfe von Amateuren .« Er machte Anstalten
zu gehen. Doch nach ein paar Schritten sah er es wieder vor sich, ihr Gesicht,
und hörte den verächtlichen Ton, in dem sie » Amateure « gesagt hatte. Er
blieb stehen, stützte sich mit einer Hand an der Wand ab und blickte zu Boden.
Doch zu spät. Er konnte sich nicht beherrschen. Er lachte. Und lachte. Und
konnte gar nicht mehr aufhören zu lachen.
    Sie sprang
auf. »Da gibt es überhaupt nichts zu lachen, du elender, eingebildeter
Dickschädel!« Mit zwei Schritten war er bei ihr, zog sie an sich und küsste
sie. Sie wehrte sich, doch nur kurz. Dann schlang sie die Arme um seinen Hals
und erwiderte seinen Kuss mit wütender Leidenschaft. Und gleich darauf begann
sie am ganzen Leib zu beben, riss sich los und lachte nun auch, dieses tiefe,
samtene Lachen, das den Raum ebenso erfüllte wie sein Herz und das sich wie ein
Wasserfall der Glückseligkeit über ihn ergoss.
    »Ich
schaffe es nicht«, sagte sie lachend und stampfte mit dem Fuß auf. »Ich würde
mir am liebsten das Haar raufen.«
    Er zog sie
wieder an sich und strich über ihre roten Locken. »Vielleicht liegt es gar
nicht an dir«, meinte er. »Vielleicht hat der Schließmechanismus sich im Laufe
der Jahre verzogen und funktioniert nicht mehr.«
    »Was
dann?«, fragte sie. »Einen Vorschlaghammer nehmen?«
    »Damit
könntest du dich abreagieren, würdest aber die Kiste zerstören und vielleicht
auch das, was sich darin befindet«, sagte er. »Was wir brauchen, ist ein
Schmied.«
    Am
selben Abend
    »Du bist
spät dran, Mary«,
sagt Roy und ließ das Hausmädchen vor Schreck zusammenfahren,
als es den Weg zur Kate hinaufgeeilt kam, die es sich mit seinem Bruder
teilte.
    »Es geht
ihm doch gut, oder?«, fragte Mary besorgt. »Ihr habt nicht ...«
    »Jock passt
schon auf. Wir wollen ja schließlich nicht, dass seinen Fingern was passiert,
was? Wie sollte er dann arbeiten? Wo hast du so lange gesteckt?«
    »Es ist
Sonntag«, sagte sie. »Fast alle hatten den Nachmittag frei.«
    »Aber du
nicht. Glaud hat’s mir erzählt. Ich hätte es gern von dir gehört, Mary.«
    »Sie zahlen
extra, wenn man den halben Tag arbeitet«, sagte sie. »Du weißt, dass ich das Geld
brauche.«
    »Und du
solltest wissen, dass du nicht einfach so nach Hause schleichen kannst, ohne mir
Bericht zu erstatten«, sagte er. »Wenn ich du wär, würd ich anfangen zu reden.«
    Sichtlich
nervös schaute sie sich um.
    »Da is’
keiner«, sagte er ungeduldig.
    »Sie ...
sie haben was gefunden«, stammelte sie. »Die Miss und Seine Lordschaft.
    Außer ihren
Leibdienern waren alle weg, und sie haben gar nicht gemerkt, dass ich noch da
war. Ich ... hab gelauscht, so wie du es wolltest.«
    »Ich weiß,
dass du gelauscht hast. Aber was hast du gehört ?«
    »Sie haben
eine Kiste gefunden.«
    Roy
schnaufte einmal tief ein und aus. »Eine Kiste, was du nicht sagst.«
    Mary
schaute sich wieder um. Stumm rang sie die Hände.
    »Los,
erzähl es mir«, sagte er. »Dann fühlst du dich gleich besser. Glaud wird sich
auf jeden Fall
besser fühlen.« Er lachte.
    »Sie haben
in einem der alten Wachräume im Südturm eine eisenbeschlagene Kiste gefunden,
kriegen sie aber nicht auf, und jetzt wollen sie morgen die Kiste zum Schmied
bringen, und mehr weiß ich auch nicht«, ratterte sie herunter. »Lass mich jetzt zu
ihm, bitte. Glaud wartet auf sein Abendessen.«
    Sie
versuchte, an ihm vorbeizukommen, aber er packte sie beim Arm. »Sie wollen also zum
Schmied«, sagte er. »Wann?«
    »Früh«,
sagte sie. »Gleich morgens, bevor es sich herumgesprochen hat. Bevor die Arbeiter
kommen. Damit sie schon beim Schmied sind, wenn er seine Werkstatt aufmacht,
und zeitig zurück sind, ohne großes Aufsehen zu erregen.«
    Er ließ sie
los. »Los, geh schon rein«, sagte er. »Und sag Jock, er soll rauskommen.« Sie
huschte hinein. Kurz darauf kam Jock heraus. Roy teilte ihm die Neuigkeiten
mit.
    Montag, 31. Oktober
    Von der Burg bis zum Dorf war es keine
Meile. Eine kurzer Weg, selbst wenn man ihn im Schritttempo zurücklegte. Lisle
führte ein Pferd am Zügel, das einen Lastkarren zog. Darauf lag die hartnäckig
verschlossene Kiste, eingehüllt in eine alte Pferdedecke. Olivia lief neben dem
Karren her. Es war ein kalter, regnerischer Morgen, und die meisten der
Arbeiter hatten sich noch nicht mal auf den Weg nach Gorewood Castle gemacht.
Die

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