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Loslassen - Als Lebenshilfe Und Heilung

Loslassen - Als Lebenshilfe Und Heilung

Titel: Loslassen - Als Lebenshilfe Und Heilung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfrida Müller-Kainz , Hedwig Hajdu
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einer Versuchung darstellen.
    Wir könnten uns selbst keine Warnungen zukommen lassen, denn wir wissen oft nicht, dass uns Gefahr droht oder beurteilen eine Situation falsch. Wenn wir erinnert werden, einen bestimmten Gegenstand, den wir im Laufe des Tages benötigen, nicht zu Hause zu vergessen, so ist das eine Belohnung. Auch diese Art Denkanstoß, der gerade im richtigen Augenblick kommt, können wir nicht selbst produzieren.
    Wir besitzen jedoch die Fähigkeit, einen Denkanstoß zu verfolgen, weiterzuspinnen, ihn zu nutzen oder ihn beiseitezuschieben. Greifen wir einen Denkanstoß auf, so geben wir ihm Energie, und es reiht sich Gedanke an Gedanke. So entwickeln sich Gedankengänge. Welche Auswirkungen Gedanken auf uns und auf unser Umfeld haben, hängt davon ab, wie viel Energie wir einsetzen. Wenn wir uns die Macht der Gedanken ansehen, so wird ganz deutlich, dass Loslassen von zerstörerischen Gedanken wie Kritik, Angst und Sorgen von großer Bedeutung ist.
    Gehen wir zurück zur ursprünglichen Frage. Sind wir verantwortlich für unsere Gedanken? Ja, denn wir verursachen die Denkanstöße durch unser Verhalten. Gute Einfälle und angenehme Denkanstöße sind Belohnungen. Wir brauchen aber auch die unangenehme Sorte der Denkanstöße, um daraus zu lernen und um uns zu bewähren. Sie zielen auf unsere Schwächen ab.
    Hier ein Beispiel: Jemand hat sich vorgenommen, sofort nach dem Aufwachen aufzustehen, unabhängig von Tag und Uhrzeit. Sofort aufzustehen ist richtig, denn die Regeneration ist abgeschlossen. Aber schon kommt ein Versuchungsdenkanstoß. »Heute habe ich mehr Zeit« oder »Heute mache ich eine Ausnahme«, »Disziplin hin oder her, ich mag nicht.« Probieren Sie aus, wie der Tag läuft, wenn Sie der Versuchung nachgeben, und was geschieht, wenn Sie einem solchen Denkanstoß keine Energie zukommen lassen. Achten Sie auch auf Ihre Gefühle.
    Denkanstöße sind eine Hilfe für uns, die wir uns durch unsere Bereitschaft zur Weiterentwicklung verdient haben. Sie könnten jetzt sagen: »Da handle ich mir also unangenehme Denkanstöße ein, wenn ich mich um die Entfaltung meiner Persönlichkeit bemühe. Nein, danke.«
    Richtig ist, dass wir uns durch gute seelische Leistung diese Fürsorge durch Gott und die Naturgesetze verdienen. Sie wenden dafür Energie auf. Es wäre eine Strafe, wenn wir keine Prüfungen in Form von Denkanstößen bekämen, denn das würde bedeuten, dass wir einer solchen Zuwendung nicht würdig sind.
    Wie sollen wir mit Denkanstößen umgehen? Sie alle sind Teil unserer Tagesschule. Positive Denkanstöße anzunehmen und, wenn nötig, in Taten oder Verhaltensweisen umzusetzen, ist nicht schwierig. Bei unangenehmen, destruktiven Denkanstößen wie Sorgen, Angst, Zweifel oder Kritik, bei denen es sich stets um Versuchungen handelt, gilt es, eine Prüfung zu bestehen. Wir haben die freie Wahl, ob wir sie verfolgen wollen oder nicht. Wir können uns weiterhin Sorgen machen, Angst haben, am Gelingen einer Sache zweifeln oder kritisieren. Wenn wir unsere Schwäche erkennen, dann können wir solche Gedankengänge bewusst loslassen. Je öfter uns das gelingt, desto seltener und weniger intensiv tauchen entsprechende Denkanstöße auf. Schließlich bleiben sie ganz weg, wenn wir es geschafft haben, die Schwäche zu überwinden, die wir loslassen sollten. Es gilt an die Stelle von Sorgen, Ängsten und Zweifeln Vertrauen in die göttliche Führung zu setzen.
    Wie sieht das Loslassen von Versuchungs-Denkanstößen in der Praxis aus? Wie können Sie loslassen, was Sie quält oder stört? Indem Sie diese Denkanstöße zurückweisen, entziehen Sie ihnen Energie und bekunden Ihren Willen, das Richtige zu tun. Versuchen Sie, das Positive an einer Situation zu erkennen und den Lernprozess zu sehen. Auf diese Weise geben Sie positiven Gedanken Energie und setzen diese den destruktiven Gedanken entgegen. »Wenn man fähig ist, sich von seinen Problemen zu distanzieren (die Bürde zu übertragen), wird man unwillkürlich Erleichterung erfahren«, sagt Florence Scovel Shinn in ihrem Buch Das Lebensspiel und seine mentalen Regeln . Auch die Bibel vertritt diesen Standpunkt. Im Psalm 55 heißt es, dass wir unsere Bürde auf den Herrn übertragen sollen.
    Destruktive Gedankengänge haben allerdings die Tendenz, immer wieder aufzutauchen, denn sie sind Prüfungen in Bezug auf Vergebung, positive Lebenssicht oder Gottvertrauen. Um sie endgültig loszuwerden ist es notwendig, einmal gründlich darüber

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