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Lost Land, Der Aufbruch

Lost Land, Der Aufbruch

Titel: Lost Land, Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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geschlossen. Er und Sally kauerten unter den Ästen eines Olivenbaums, der inmitten einer Ansammlung großer Felsen wuchs. Als er zum Rand des größten Felsbrockens kroch, hörte Tom, wie Sally eines ihrer Messer zog. Er blendete dieses Geräusch aus und konzentrierte sich auf den dunklen Wald jenseits der Felsen. Vor der Errichtung ihres provisorischen Lagers hatte Tom Arme voll trockener Zweige gesammelt und sie auf jedem Pfad verteilt, über den sich vielleicht jemand nähern konnte. Jetzt hatte das Knacken eines dieser Zweige sie beide aufhorchen lassen.
    Es folgte ein zweites, dann ein drittes Knacken. Wer auch immer da draußen war, scherte sich nicht darum, ob er Geräusche verursachte. In dieser Welt konnte das nur zwei Dinge bedeuten: Entweder reiste die betreffende Person in Begleitung einer so schwer bewaffneten Truppe, dass sie nicht fürchtete, die Aufmerksamkeit der lebenden Toten auf sich zu lenken, oder es handelte sich um die lebenden Toten selbst.
    Tom kroch weiter vorwärts, blieb dann reglos liegen und wurde Teil des Felsens, der Schatten und des Waldes. Widerstrebend hatte er ein wenig von Sallys Kadaverin akzeptiert, weil es nahezu unmöglich gewesen wäre, sie für die Nacht auf einen Baum zu bugsieren. Mit einem verletzten Arm und einer schlimmen Stichwunde durfte Sally froh sein, wenn sie überhaupt laufen konnte, von Klettern ganz zu schweigen.
    Einen Moment später trat eine Gestalt hinter einem Rhododendronstrauch hervor: ein Junge, der bei seinem Ableben etwa 13 Jahre alt gewesen sein musste. Jetzt war er unsterblich, im grausamsten Sinne des Wortes. Sein Blick wanderte über die Lücke zwischen den Felsbrocken und dem Olivenbaum, blieb aber nicht an Tom haften. Der Mund des Jungen stand offen, die Lippen wirkten gummiartig. Er trug ein schmutziges, ausgebleichtes T   -   Shirt der Los Angeles Lakers und eine Art Badehose mit einem Muster aus lodernden Totenschädeln, aber keine Schuhe. Seine blutleere Haut war so stark zerfetzt, dass Tom Sehnen und Knochen erkennen konnte. Am liebsten hätte er die Augen geschlossen oder weggeschaut, aber der Teenager war noch immer ein Zombie und stellte noch immer eine Bedrohung dar.
    Tom regte sich nicht, während der tote Junge über den Pfad wankte und in der Dunkelheit verschwand. Er wollte sich gerade wieder in den Kreis aus Felsblöcken zurückziehen, als er innehielt und sich aufrichtete. Schimmerte der Himmel im Südosten etwa rötlich? Das Blätterdach der Bäume war zu dicht, um mehr als einen kleinen Ausschnitt des Firmaments sehen zu können, aber Tom glaubte, dort einen roten Schein zu erkennen. Oder handelte es sich nur um eine optische Täuschung? Schwer zu sagen.
    Tom entspannte sich und kehrte in den Schutz der Felsen zurück.
    Â»Zombie?«, fragte Sally.
    Â»Zombie«, bestätigte Tom.
    Â»Hast du ihn befriedet?«
    Â»Nein.«
    Sie lachte leise. »Weichei.«
    Er zuckte die Achseln. Jeder, der Tom kannte, wusste, dass er einen Zombie nur dann tötete, wenn es zu einem Abschlussauftrag gehörte oder er sich selbst verteidigen musste. Der Untote hatte weder ihn noch Sally bemerkt und stellte deshalb keine unmittelbare Gefahr dar.
    Tom setzte sich auf den Boden und reichte Sally seine Feldflasche. Sie nahm einen Schluck und gab sie ihm zurück.
    Â»In letzter Zeit wimmelt es in den Wäldern von Zombies«, bemerkte Sally. »Seit ungefähr zehn Tagen kann man keine zwei Schritte machen, ohne über einen zu stolpern.«
    Â»Wirklich?«, fragte Tom überrascht. »Diese Region war doch immer relativ ruhig. Deshalb habe ich die Kids hier heraufgebracht. Wodurch werden die Zombies denn angezogen?«
    Â»Keine Ahnung, aber seit Kurzem kommt so allerhand aus dem Osten. Seltsame Sachen. Ich habe eine kleine Herde Zebras gesehen, die über den gleichen Wildwechsel liefen wie Elche. Sogar Affen. Habe keinen Affen mehr gesehen, seit ich vor einer Million Jahren mit meinen Kindern in San Diego im Zoo war, aber in letzter Zeit sind mir jede Menge begegnet.«
    Â»Ich habe ein Rhinozeros gesehen«, sagte Tom und erzählte ihr von der Begegnung mit dem Ungetüm.
    Â»Wow. Viele dieser Viecher kommen aus den dichteren Wäldern des Nationalparks, aber noch mehr von weiter östlich. Keine Ahnung, warum. Irgendwas da draußen jagt den Wildtieren so viel Angst ein, dass sie hierherfliehen, und vielleicht folgen die Zombies den

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