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Lotterie der Liebe

Lotterie der Liebe

Titel: Lotterie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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Tat. Ich kaufe mir oft Lose. Wissen Sie, Miss Bainbridge, ob Lady Amanda lange in der Stadt bleibt? Sie wollte mir ihre Pläne nicht verraten.”
    Amy kaschierte ihre Irritation durch ein geduldiges Lächeln. Sie konnte ebenso hartnäckig sein wie der Duke. “Ich bin nicht informiert, was Amanda vorhat, Euer Gnaden. Vielleicht sollten Sie sie direkt fragen. Gab es einen Gewinn auf Ihr Lotterielos?”
    “Leider nein.” Nun merkte Amy, dass Seine Gnaden durch ihre Entschlossenheit, das Thema weiterzuverfolgen, wirklich verblüfft war. Sie wusste, mehr Fragen konnte sie ihm nicht stellen, da er nicht dumm war und vielleicht den Grund erriet, weshalb sie es tat. Es war schwierig, denn sie durfte nicht preisgeben, dass sie nach dem rechtmäßigen Eigentümer der dreißigtausend Pfund suchte.
    “Aber Sie sind ganz sicher, dass Sie nichts gewonnen haben?”, fragte sie beharrlich. “Hatten Sie das Los bei sich?”
    “Natürlich, aber leider gab es darauf keinen Gewinn”, wiederholte der Duke of Fleet. “Wieso dieses plötzliche Interesse an meiner Spielleidenschaft, Miss Bainbridge? Man könnte denken …”
    Zum Glück war man in diesem Augenblick durch die vorgeschriebenen Schrittfolgen genötigt, sich voneinander zu lösen, und kam eine ganze Weile lang nicht wieder zusammen. Als man schließlich erneut aufeinander traf, war der Tanz fast zu Ende. Der Duke hatte einen fragend belustigten Ausdruck in den Augen, als er sich verneigte. Er gab jedoch nicht zu erkennen, dass er auf Amys Gesellschaft verzichten wollte.
    “Vielen Dank für den Tanz, Miss Bainbridge. Was Ihr Interesse an meinem Lotterielos betrifft …”
    “Oh, das war nur reine Neugier meinerseits”, unterbrach sie und schaute sich nach einer Fluchtmöglichkeit um. Leider fand sie nicht gleich einen Vorwand, um sich vom Duke of Fleet trennen zu können.
    “Ich verstehe.” Er lächelte. “Ich gebe zu, das Thema interessiert mich.”
    “Ich befürchte, mich interessiert es nicht!”, log sie dreist und gähnte diskret hinter vorgehaltenem Fächer. “Sie wissen doch, dass ich Glücksspiele verabscheue, Euer Gnaden.”
    “Ja, ich habe so etwas gehört”, murmelte er. “Das macht Ihre Hartnäckigkeit, mich über das Los auszufragen, umso bemerkenswerter. Wenn das Thema Sie jedoch langweilt, dann werde ich es wohl fallen lassen müssen, damit ich Sie nicht verärgere.”
    Amy war ungemein erleichtert. Nun musste sie nur noch zusehen, wie sie ihn loswurde. Er hatte sie zu ihrem Sessel zurückbegleitet, machte aber keine Anstalten, sich zu entfernen. Im Gegenteil! Er beobachtete sie halb neugierig, halb belustigt. Sie fühlte sich unbehaglich. Sie glaubte nicht, dass er an ihr persönlich interessiert war, denn schließlich hatte er seine Bewunderung für Amanda deutlich zum Ausdruck gebracht. Sie wusste jedoch, dass sie auf der Tanzfläche mit ihrer wenig delikaten Taktik sein Interesse geweckt hatte. Sie war sicher, er werde gleich die Lotterie wieder zur Sprache bringen. Daher fächelte sie sich Kühlung zu, bemerkte, es sei sehr heiß, und hoffte auf Rettung. Die auch nahte, jedoch nicht in der erhofften Form.
    “Oh, da kommt Jonathan, zweifellos in der Absicht, Sie zum Tanz aufzufordern”, murmelte der Duke of Fleet. “Sie dürfen sich geschmeichelt fühlen, Miss Bainbridge. Er bevorzugt nie eine bestimmte junge Dame.”
    Nach dieser Äußerung klopfte ihr das Herz bis zum Hals. Ihr war gleichzeitig heiß und kalt, während sie ihm entgegensah. Sie war nicht fähig, den Blick von Seiner Lordschaft zu wenden. Das war eigenartig. Sie hatte ihn seit einigen Tagen nicht gesehen, jedoch viel an ihn gedacht.
    Sie war auch nicht die Einzige, die über sein Erscheinen beunruhigt war. Die Debütantinnen wichen ihm alarmiert aus. Sie hätten sich nicht beunruhigen müssen. Amy sah, dass er ihnen nicht die mindeste Aufmerksamkeit schenkte, während er durch die Menschenmenge auf sie zukam.
    “Guten Abend, Jonathan.” Der Duke of Fleet schaute amüsiert von ihm zu Amy. “Ich nehme an, du bist hergekommen, um mir Miss Bainbridge zu entreißen?”
    Jonathan verneigte sich. “Ihr Diener, Miss Bainbridge. Guten Abend, Sebastian. Möchten Sie tanzen, Madam?”
    Der Duke, der offenbar damit rechnete, dass Amy einverstanden war, lächelte und schlenderte davon. Amy hätte dem Earl am liebsten einen Korb gegeben, wusste jedoch, dass sie unbedingt mit ihm reden musste. Alle anderen für das Los infrage kommenden Kandidaten waren ausgeschieden. Folglich

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