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Lotterie der Liebe

Lotterie der Liebe

Titel: Lotterie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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Leidenschaft halten. Sie haben gestern Abend gespielt, denn sonst säßen wir jetzt nicht hier. Daher haben wir zumindest das gemein.”
    “Ich hatte das Gefühl, Sie waren überrascht, als Sie mich im Spielsalon sahen.”
    “Das war ich. Auf Grund unserer früheren Gespräche hätte ich gewettet, dass ich Sie am allerwenigsten in einer solchen Umgebung antreffen würde.”
    Amy hatte das Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen. “Oh, gestern Abend habe ich nur gespielt, weil Amanda mich dazu überredet hat, beim Whist einzuspringen. Und dann wollte Ihre Schwester Siebzehnundvier spielen. Mrs. Wren hat mich provoziert, und ich habe mich provozieren lassen. Wissen Sie, früher war ich beim Siebzehnundvier ziemlich gut, und das wollte ich der Dame beweisen.” Amy ließ den Kopf hängen. “Ich weiß, das stellt mich nicht in ein gutes Licht.”
    Jonathan sah belustigt aus. “Sie haben gespielt, um sich zu rächen, Miss Bainbrigde? Das hätte ich nie von Ihnen gedacht. Und Sie haben sich vom Spielfieber anstecken lassen? Das haben Sie doch, nicht wahr? Geben Sie es zu.”
    “Nein, ganz gewiss nicht”, entgegnete Amy heftig. Sie wusste, dass sie log.
    “Wie kam es dann, dass Sie um einen doppelten Einsatz gespielt haben, Miss Bainbridge?”
    Sie biss sich auf die Unterlippe. “Ich bin mir nicht ganz sicher”, antwortete sie. “Jemand hat das vorgeschlagen, und ich merkte, dass mich das Spiel mitriss. Wissen Sie, ich hatte vor, nach der nächsten Partie auszuscheiden, doch ich gewann und gewann. Aber bei dem Gedanken, was ich tat, war mir sehr bald unwohl. Gleichviel, ich sehe nicht, dass wir irgendwelche Gemeinsamkeiten haben.”
    “Im Gegenteil! Wir mögen nicht völlig übereinstimmen, aber in der letzten Viertelstunde haben wir uns zumindest sehr angeregt über ein Thema unterhalten. Man muss nicht immer einer Meinung sein. Manchmal ist es viel interessanter, unterschiedliche Standpunkte zu vertreten.”
    Amy lächelte. “Das gebe ich zu, aber dadurch wird die Spielleidenschaft nicht zu einer unserer Gemeinsamkeiten.”
    “Ganz recht. Was gibt es noch?”
    Amy senkte die Lider. “Ich weiß nicht.”
    Jonathan betrachtete sie gespannt. “Ah, ich merke, Sie erinnern sich daran, dass ich Ihnen gesagt habe, ich sei ein Frauenheld. Nun denken Sie, das Interesse an Frauen würde mich sehr beschäftigt halten. Leider ist das kein Gegenstand, über den wir ausführlich reden können, zumindest noch nicht.”
    Verärgert errötete Amy. “Das hätten Sie mir nicht sagen müssen. Alle Welt redet darüber.”
    Jonathan straffte sich. “
Das
ist ein interessantes Thema! Der Ruf, den man hat. Warum sollte man glauben, dass alles, was man erzählt bekommt, wahr ist?”
    Amy sah ihn kriegerisch an. “In diesem Fall stimmt es vermutlich, da Sie es bestätigt haben.”
    “Ja, natürlich. Aber es wäre interessant, sich eingehend damit zu befassen. Wie ich hörte, sollen Sie sehr zurückhaltend sein und kaum etwas äußern. Ich habe jedoch festgestellt, dass das überhaupt nicht stimmt. Lassen Sie das als Beispiel gelten?”
    “Natürlich”, antwortete Amy und war bemüht, sich nicht im Mindesten geschmeichelt zu fühlen. “Aber das tut jetzt nichts zur Sache, Mylord. Wir sind im Begriff, festzustellen, dass wir keine Gemeinsamkeiten haben.”
    “Sie versuchen, das zu belegen. Ich tue das nicht. Ich suche nach Gemeinsamkeiten. Was wissen Sie sonst noch über mich?”
    “Sie können gut kutschieren?”
    “Fahren Sie gern aus?”
    “Ja”, antwortete Amy unrettbar ehrlich, hatte jedoch, als sie merkte, wohin das führte, das Gefühl, der Fußboden tue sich unter ihren Füßen auf. “Leider habe ich nicht viel Gelegenheit dazu.”
    “Wunderbar! Dann könnte ich mit Ihnen im Park ausfahren. Dadurch verstreichen einige Stunden.”
    “Wie soll ich das verstehen?”
    “Ich meine, dass dadurch etwas von der Zeit verstreichen würde, die wir zusammen verbringen sollen. Aber die Stunde, die wir vorhin vereinbart hatten, ist noch nicht vergangen. Sind Sie schon gelangweilt?”
    “Nein”, gab Amy zu und hatte den Eindruck, die Falle öffne sich noch weiter. “Aber …”
    “Haben Sie noch einen Einwand gegen meine Gesellschaft?”
    “Nein.” Natürlich hatte sie den, doch sie konnte nicht darüber sprechen. Es war nicht so, dass sie seine Gesellschaft nicht genoss. Das Gegenteil traf zu, auch wenn sie nicht hätte erklären können, warum. Er war die Art Mann, die sie verabscheute und verachtete, aber

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