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Louisiana-Trilogie 3 - Am Ufer des Ruhmes

Louisiana-Trilogie 3 - Am Ufer des Ruhmes

Titel: Louisiana-Trilogie 3 - Am Ufer des Ruhmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Bristow
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Cornelia gesorgt wurde, und zwang sich selbst, etwas Obst zu essen und ein paar Tassen Kaffee zu trinken. Nachdem sie sich umgekleidet hatte, ließ sie sich auf den Stufen der Verandatreppe nieder, lehnte sich gegen eine der Säulen und wartete auf Kester.
    Es war nahezu vier Uhr, als das Auto durch das Parktor gefahren kam. Als Kester aus dem Wagen stieg, lief sie auf ihn zu. Sie reichten einander die Hände und sagten fast gleichzeitig: »Kannst du mir verzeihen?«
    Danach redeten sie ein wenig durcheinander und wußten offenbar beide nicht genau, was sie sagten. Eleanor versuchte, alles auf einmal herauszusprudeln, und auch Kester sprach in wirren und abgehackten Sätzen auf sie ein. Sie gingen ins Wohnzimmer zum Kaminfeuer. Eleanor ließ sich auf dem Sofa nieder, und Kester legte ihr, vor ihr kniend, den Kopf in den Schoß.
    Sie versuchte, ihm klarzumachen, daß sie ihm lange schon vergeben habe, lange, bevor er nach Hause gekommen sei. Alles, was sie wissen wolle, sei, ob sie auch seine Vergebung habe. Ach, Vergebung; erst mußte er doch einmal erzählen, was geschehen und wie das alles gekommen sei. Er hatte nicht die Absicht gehabt, Isabel Valcour aufzusuchen, gewiß nicht. Oh, er war ärgerlich gewesen, als er fortfuhr, gewiß, und es war schwer, jetzt zu sagen, was in seinem Kopfe vorging. Jedenfalls war er schon früh am Abend völlig betrunken. Oder wenigstens hatte er gemeint, es zu sein, obwohl er sich an alles erinnern konnte, was geschehen war. »Ich sehe den Buffettier an Joe's Platz noch vor mir«, sagte er. »Er meinte, ich solle in dem Zustand nicht fahren, aber ich habe gesagt, ich könne jedes Auto zu jeder Zeit und an jedem Ort fahren. Als ich dann draußen an der Luft war, wurde es besser, ich bin, glaube ich, sehr vorsichtig gefahren, jedenfalls weiß ich noch, daß ich das Auto mit großer Behutsamkeit um das Colston-Warenhaus, dessen Gebäude so weit in die Straße hinausragt, gesteuert habe. Aber wie mir der Kopf langsam klarer wurde, da kam auch die Erinnerung zurück an alles, was du gesagt hattest, und die Wut kam wieder in mir hoch. Ach, Eleanor, es war mir alles egal, ich dachte, es wäre mir ganz gleich, ob ich dich noch einmal wiedersähe oder nicht, und es käme jetzt nicht mehr darauf an, was weiter geschähe. Ich bin dann, nicht absichtlich, die Uferstraße entlang gefahren, ohne bestimmten Grund, weißt du, nur so kraft der Gewohnheit; obwohl – ich will nicht lügen, und es ist sehr schwer, nachträglich zu sagen, was mir im Kopfe herumging, denn ich war ja doch sehr betrunken. Und ich merkte dann auch bald, daß das Auto mir nicht mehr gehorchte, ich war bald auf der linken und bald auf der rechten Straßenseite und bald in der Mitte, und ich war auch wieder nicht so betrunken, daß ich die Gefahr nicht erkannt hätte, und ich wollte durchaus weder mich noch sonst jemand ums Leben bringen.«
    Er machte eine Pause und starrte vor sich hin. »Und dann war ich vor Isabels Haus«, fuhr er nach einem Weilchen fort. »Es war alles dunkel, nur aus einem Fenster der oberen Etage fiel Licht.« Er stöhnte und fuhr sich durch das verwirrte Haar. »Oh, Eleanor«, sagte er, »kannst du dir ausdenken, wie dir zumute wäre, wenn du des Morgens erwachtest und sähest dich von Ratten und Kröten und allerlei Gewürm umgeben? Wenn du dir das vorstellen kannst, dann weißt du ungefähr, wie mir heute morgen zumute war.« Er seufzte wieder und starrte vor sich hin. Er habe den größten Teil des Tages damit verbracht, daß er durch die Wälder gefahren sei, sagte er, er habe am versumpften Seeufer gestanden und Stecken in das Wasser geworfen und versucht, mit sich ins reine zu kommen, um nach Hause fahren und ihr gegenübertreten zu können.
    Sie könne ihm alles das genau nachfühlen, sagte Eleanor. Sie hatte eine schlaflose Nacht hinter sich und hatte viel nachgedacht. Sie meinte, die Puritaner und überhaupt alle Leute, die die Sitten- und Moralgesetze aufstellten, hätten nicht die Hälfte von dem begriffen, was sie predigten, wenn sie die Behauptung aufstellten, es gäbe nur eine Sünde, durch welche eine Ehe gebrochen würde. Sie habe die Ehe gebrochen so gut wie er. Sie seien beide treulos gewesen, und alles, was sie tun könnten, sei, sich zu schwören, daß sie hinfort nie mehr treulos sein wollten.
    Danach war zwischen ihnen eine lange Stille. Kester hielt ihren Leib mit den Armen umschlungen und seinen Kopf in ihrem Schoß gebettet. Ihre Hände streichelten sein zerzaustes Haar. Mit

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