Love at Stakes 04 - Vampire tragen keine Karos-ok-KM-neu
genug hierbleibt, findest du es vielleicht heraus.«
Verdammt richtig. Jean-Luc nickte.
»Er bleibt nicht hier«, sagte Heather mit Nachdruck.
Verdammt falsch. Er schnitt hinter der Tür eine Grimasse.
Heather senkte die Stimme. »Ich will wissen, ob du von ihm irgendwelche merkwürdigen Schwingungen empfängst.«
»Bis jetzt nicht. Du weißt, die meisten Visionen kommen nachts in meinen Träumen zu mir.«
»Dann geh schlafen.«
Fidelia lachte. »Ich kann dir nicht garantieren, dass ich von ihm träume... aber du vielleicht. Ich kann sehen, dass du ihn magst.«
Jean-Luc ging auf Zehenspitzen näher an die Küchentür. Er musste Heathers Antwort einfach hören. Stattdessen hörte er nur, wie jemand in etwas wühlte.
»Haben wir keine Dreifach-Schokoladen-Eiskrem mehr?« Heather machte ein entnervtes Geräusch und knallte die Kühlschranktür zu.
»Du verdrängst die Tatsachen«, verkündete Fidelia.
»Nein, es ist mir vollkommen klar, dass ich zu viel wiege.«
»Nein«, entgegnete Fidelia, »du willst nicht zugeben, dass du dich zu Juan hingezogen fühlst.«
»Er heißt John.«
Er verzog das Gesicht. Keine von ihnen sprach es richtig aus.
»Er sieht sehr gut aus«, flüsterte Heather, »aber er ist zu bevormundend.«
»Nein, nein. Chica, er ist nicht wie dein Ex. Du glaubst nur gerade, dass alle Männer schlecht sind.«
»Irgendetwas an ihm stimmt nicht, deshalb kann ich ihm nicht vertrauen.«
Fidelia schnalzte mit der Zunge. »Dann lass uns seine Karten fertig legen und abwarten, was sie uns verraten.«
Jean-Luc eilte zurück ins Wohnzimmer und betrachtete die Karten auf dem Couchtisch. Nachdem Fidelia sie gemischt hatte, hatte sie ihn gebeten, sieben Karten auszuwählen. Nur eine war bis jetzt aufgedeckt, die blöde Eremitenkarte. Normalerweise glaubte er an so einen Unsinn nicht. Über die Jahrhunderte hatte er zu viele Scharlatane kennengelernt. Dennoch hatte es an seinem Stolz gekratzt, dass jemand so einfach seine Einsamkeit in die Welt hinausposaunte.
Natürlich war er einsam. Wie konnte er eine Frau umwerben, wenn er wusste, dass Lui sie umbringen würde?
»Ich bin mir nicht sicher, dass er ist, was er vorgibt zu sein«, erklang Heathers weiche Stimme aus der Küche. »Er hat... Geheimnisse.«
Sie war eine aufmerksame Frau. Jean-Luc beugte sich über den Tisch und drehte die nächste Karte um. Sein Herz blieb stehen.
Die Liebenden. Es war so verlockend, auf eine glückliche Zukunft zu hoffen und auf eine glorreiche Zusammenkunft mit einer liebenden Frau. Aber wie konnte das mit Heather Wirklichkeit werden? Sogar wenn sie Lui überlebte und ihm vergab, ihr Leben in Gefahr gebracht zu haben, wie konnte sie einen Liebhaber akzeptieren, der untot war?
Er hörte, wie die zwei Frauen den Flur betraten, nahm schnell die Karte der Liebenden und steckte sie zurück in den Stapel. Dann griff er eine andere wahllose Karte und legte sie mit dem Bild nach unten, dorthin, wo die Liebenden gewesen waren. Schnell setzte er sich in den Ohrensessel und versuchte, gelangweilt auszusehen.
»Wir sind wieder da!« Fidelia kam mit wehenden Röcken in den Raum marschiert. Sie ließ sich in die mittlere Kuhle der Couch fallen und stellte ihre Handtasche neben sich.
»Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?« Heather deutete mit einer Hand, in der sie ein Glas Eiswasser hielt, auf die Küche. Die Eiswürfel klangen wie ein Windspiel zusammen.
»Nein, danke.« Jean-Luc umklammerte die Lehnen seines Sessels, um nicht aufzustehen. Er hatte mehrere Jahrhunderte durchlebt, in denen gute Manieren es verlangten, dass man sich erhob, wenn eine Dame den Raum betrat. Solche Gewohnheiten waren schwer abzulegen, aber es würde noch schwerer sein, zu erklären, woher er diese Angewohnheit überhaupt hatte. Heather vermutete bereits zu viel.
»Wie wäre es, wenn wir Ihre Karten fertig lesen?« Fidelia beugte sich vor und stützte ihre Ellenbogen auf ihre Knie.
Heather stellte ihr Glas auf einen Untersetzer neben den Karten. »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich zusehe?«
»Nein. Ich habe nichts zu verbergen.« Er war so ein Lügner.
Sie sah ihn misstrauisch an, als sie sich auf die Armlehne des Sofas setzte. Sie zog ein hellblaues Chenillekissen auf ihren Schoß und drehte die Fransen zwischen ihren Fingern.
»In Ordnung, die zweite Karte.« Fidelia deckte auf.
Gott sei Dank war er die Liebenden losgeworden. Was auch immer er gegen sie getauscht hatte, würde eine Verbesserung sein.
»Der Narr«, verkündete
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