Love at Stakes 05 - Der Vampir der aus der Kälte kam-ok
Profil klang eher nach Don Juan auf Viagra. Je mehr sie las, desto mehr fühlte sie sich, als würde ihr Dampf aus den Ohren kommen.
Das Telefon klingelte wieder. Und wieder. Und wieder. Die Liste der Namen war jetzt auf vierunddreißig Frauen und zwei Männer angewachsen, die alle glaubten, Ian wäre heißer als flüssiges Magma. Wie sollte sie so jemals Sabrina finden? Oder für ihre Klausur lernen?
Das Telefon klingelte wieder. Sie nahm ab. »Ja, Ian ist heiß! Aber es geht der Reihe nach.«
»Cool.« Das Mädchen am anderen Ende schmatzte auf ihrem Kaugummi herum. »Teilen ist okay. Steht er auf Gruppensex?
Toni verzog angewidert das Gesicht. »Das müssen Sie ihn selber fragen.«
»Okay.« Sie ließ eine Kaugummiblase platzen. »Und wer sind Sie?«
»Ich bin... seine Bewährungshelferin.«
»Cool. Ich hab auch einen. Bin wegen versuchter Anstiftung erwischt worden.«
»Ich hasse es, wenn das passiert.«
»Ja. Also dieser Ian, ist der echt so reich, wie in seinem Profil steht?
Toni biss ihre Zähne zusammen. »Geben Sie mir einfach Ihren Namen und Ihre Telefonnummer.« Sie schrieb die Informationen auf und knallte den Hörer hin. »Ich halte das nicht mehr aus!«
Sie wühlte in der Schreibtischschublade und fand einen breiten schwarzen Filzstift. Damit stakste sie ins Schlafzimmer und starrte wütend hinab auf Ian. »Wenn ich meine Klausur nicht bestehe, bist du schuld!« Dann strich sie sein weißes T-Shirt glatt und schrieb in Großbuchstaben »WAHNSINNIG HEISSER HENGST" darauf. Darunter schrieb sie noch: »Für eine schöne Zeit, wende dich an Travis.«
Dann stapfte sie hinab ins Erdgeschoss und stellte den Anrufbeantworter an. Den Vampiren würde das zwar nicht gefallen, aber sie hatte nicht vor, ihre letzte Klausur für Ians Liebesleben aufs Spiel zu setzen. Während sie in den Keller hinabging, hörte sie, wie das Telefon wieder klingelte. Denen im Keller ging es gut, also rief sie Howard an, um ihren Zehn-Uhr-Bericht abzuliefern. Sie erklärte ihm, was es mit dem Anrufbeantworter auf sich hatte, und er zeigte sich einverstanden.
Während sie in der Küche ihr Mittagessen aß, klingelte das Telefon noch zwölfmal. Es klingelte immer noch, als sie nach oben in ihr Schlafzimmer ging. Sie stöpselte das Telefon dort aus, damit sie in Ruhe lernen konnte. Sie sah noch einmal um eins und um vier nach den Jungs, um ihre Nachmittagsberichte abliefern zu können.
Noch einmal rief sie im Krankenhaus an und sprach mit einer Schwester auf der Station, auf der Sabrina gelegen hatte. Sabrina war mit Angehörigen gegangen, verriet sie ihr, aber mehr wollte sie nicht sagen. Das mussten Sabrinas Tante und Onkel gewesen sein, weil sie die einzigen Angehörigen waren, die Sabrina noch hatte. Toni konnte sich nicht an ihren Nachnamen erinnern. In ihrer Wohnung würde sie diese Information sicher finden. Dass Sabrina sie nicht zurückrief, war allerdings absolut ungewöhnlich, also machte Toni sich weiterhin Sorgen.
Um Viertel nach vier tauschte sie ihre Uniform gegen Zivilkleidung und ging in die Küche hinab, um sich einen Snack zu machen. Die Jungs wachten sicher bald auf, sodass sie sofort verschwinden konnte. Glücklicherweise ging die Sonne im Dezember früh unter.
»Guten Abend.« Dougal kam in die Küche geschlendert, gefolgt von Phineas. Beide gingen direkt zum Kühlschrank und nahmen einige Flaschen Blut heraus.
»Hey, Jungs.« Sie aß den letzten Bissen Salat. »Gut geschlafen?«
Die Tür flog auf, und Ian marschierte hinein. Er starrte Toni wütend an und schlug mit der Hand auf sein schwarz beschmiertes T-Shirt. »Was, verdammt noch mal, soll das?«
4. KAPITEL
Ian hatte vergessen, wie hübsch sie war - hübsch genug, um seine Gedanken für einen Augenblick durcheinanderzuwirbeln. Aber egal, wie glänzend und golden ihr Haar war oder wie rosig und sanft geschwungen ihr Mund oder wie ihr grüner Pullover genau zu dem lebhaften Grün ihrer Augen passte - man konnte keinem Wachposten vertrauen, der einen schlafenden Vampir mit Graffiti beschmierte.
Phineas warf nur einen Blick auf ihn und prustete sein Frühstück über die ganze Küchenanrichte. Dann begann er dreckig zu lachen. Dougal versuchte wenigstens, sein Lachen zu unterdrücken.
»Iiiihhh.« Toni verzog ihr Gesicht angesichts der blutigen Schweinerei.
»Keine Sorge, Süße, ich mach das sauber.« Phineas schnappte sich einen Schwamm aus der Spüle. »Du hast ihn gut getroffen.«
»Ich würde das nicht gut nennen.« Ian starrte Toni
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