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love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Paura
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persönlicher Fußabstreifer, steht am Kaffeeautomaten und raucht, obwohl Rauchen eigentlich nicht erlaubt ist, außer offiziell in der Raucherecke und inoffiziell in jeder Toilette.
    »Guten Morgen, Anna«, begrüße ich sie leise, damit Kortmann meine Anwesenheit nicht mitbekommt, falls er sich irgendwo in der Nähe der Kaffeequelle auf die Lauer gelegt haben sollte wie ein Löwe vor das Wasserloch. Wir armen Gazellen müssen immer auf der Hut sein.
    »Oh, hallo! Guten Morgen, Pia!«, ruft Anna, die in einem früheren Leben wohl Trompete geblasen hat, damals vor Jericho. »Möchtest du auch einen Kaffee?«
    »Ist die Erde rund?«
    Sie schaut mich verwirrt an. »Dann lieber einen Tee?«
    Ich habe schon lange aufgegeben, Annas Gedankengängen folgen zu wollen. In ihrem Kopf muss es so ähnlich aussehen wie auf meinem Schreibtisch, nur dunkler.
    »Anna, habe ich schon jemals hier einen Tee getrunken?«
    Meine Frage bringt Anna kurz ins Grübeln. »Oh, ich verstehe!« Sie lacht und droht mir scherzhaft mit dem Zeigefinger. »Das ist eine Fangfrage, richtig? Aber diesmal falle ich nicht darauf rein.«
    Dann setzt sie sich an ihren nur ein paar Schritte entfernten Schreibtisch, ohne mir einen Kaffee herausgelassen zu haben. Na, klasse! Jetzt kann ich mir nicht einmal selber einen holen, ohne sie damit bloßzustellen. Warum kann ich nicht so gemein und rücksichtslos sein wie zum Beispiel die Teuser? Warum bin ich zu all den Idioten auf der Welt nur immer so nett? Und wenn ich doch einmal fies zu jemandem bin, dann war der gleich in der Fremdenlegion und weiß, wie man einen Menschen mit dem kleinen Finger tötet.
    Seufzend und kaffeelos betrete ich meinen Arbeitsbereich, eine Art offene Umkleidekabine, in die jemand einen Schreibtisch implantiert hat. Drei brusthohe, hellgraue Raumteiler umgeben einen hellgrauen Stuhl, einen hellgrauen Computer und ein hellgraues Telefon. Von diesen Arbeitsgehegen gibt es viele in unterschiedlichen Größen und Formen. Von oben betrachtet, also wenn man zwischen den Neonröhren kleben würde, sähe das Großraumbüro mit seinen vielen verwinkelten Stellwänden aus wie ein Irrgarten. Und das ist es ja auch: ein Garten für Irre.
    Ich werfe meinen Computer an und checke die Mails. Dreck, Müll, Schrott. Und mein Spamfilter hat auch wieder versagt. Eine Million Werbemails schreit mich aus dem Mail-Postfach an: Viagra!!! Haarwuchsmittel!!! Penisverlängerung!! Hallo, ihr Deppen, ich bin eine Frau - auch wenn es auf meinem Schreibtisch so unaufgeräumt aussieht wie in einer anatolischen Männer-WG. Ich brauche keine Penisvergrößerung. Ich brauche eine Schreibtischvergrößerung und einen Kaffee. Vorsichtig spähe ich über meine Bürowand, und als ich Anna zum Kopierer marschieren sehe, pirsche ich mich zur Kaffeetränke.
    »Frau Herzog!«, höre ich plötzlich jemanden rufen, und da kommt auch schon Dr. Kortmann wichtig auf mich zugelaufen. Mist! Wenn er es wagen sollte, mich wegen der Geschichte von vorgestern blöd anzumachen, dann doppelwhopper ich ihm eine. Und wenn er sie herumerzählt haben sollte, dann: Raazongaa!
    Aber Kortmann spricht mich nicht auf unsere letzte, peinliche Begegnung an, zumindest nicht direkt. »Guten Morgen. Ein schickes Kleid tragen Sie heute«, bemerkt er mit einem Lächeln, hinter dem sich ein Grinsen versteckt. In seiner Stimme schwingt leichte Enttäuschung mit. Bestimmt darüber, dass ich das Kleid angezogen und mir nicht unter den Arm geklemmt habe.
    »Danke. Schöner Anzug«, revanchiere ich mich. Warum soll man Männern keine Komplimente machen, wenn sie ausnahmsweise einmal nicht blind in den Altkleidersack gegriffen haben.
    »Ja? Finden Sie? Meine Frau legt mir immer meine Anzüge raus. Sie glaubt, ich hätte keinen guten Geschmack. Deshalb will ich sie und ihren Bruder ja auch mit einem stilvollen Büroambiente überraschen, wenn sie das nächste Mal hierherkommen. Ihr Angebot mit den Bildern steht doch noch?«
    Ich nicke. »Sie können jederzeit wieder vorbeikommen und sich zum Ausprobieren so viele aussuchen, wie Sie wollen. Mein Freund weiß Bescheid. Sie müssen sich allerdings die Augen verbinden, bevor Sie unser Haus betreten.«
    Er schaut mich erstaunt an und ich winke lachend ab. »Nein, das brauchen Sie natürlich nicht. Ich habe mir einen Bademantel zugelegt.«
    »Ich habe die Sache ohnehin an Beate delegiert«, sagt Kortmann. »Kommen Sie kurz in mein Büro? Ich möchte etwas mit Ihnen bereden.«
    Sein Büro ist ungefähr hunderttausend

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