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Love

Love

Titel: Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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gesagt!« Aus der Dunkelheit heran schwimmend. Heranschwimmend wie ein Taucher, der – mit Brille und allem – aus dem schwarzen Wasser ans grüne seichte Ufer kommt. Aber natürlich hielten Taucher keine Papiertüten an ihre Brust gedrückt, als wollten sie ihr Herz vor den Angriffen grausamer Witwen schützen, die zu viel wussten. »Ich warn Sie nich noch mal …«
    Lisey achtete nicht auf ihn. Sie wusste nicht, ob Amanda den Pathfinder noch in der Hand hielt, und das war ihr inzwi schen auch egal. Sie war wie rasend. »Haben Cole und Sie in der Gruppentherapie über Scotts Bücher gesprochen? Natür lich haben Sie das. Über das Vaterzeugs. Und dann, nachdem Sie entlassen waren, sind Sie Woodbody begegnet, der ein Daddy aus einem Scott-Landon-Roman hätte sein können. Einer der guten Daddys. Nachdem Sie aus dem Irrenhaus ent lassen worden waren. Nachdem Sie aus der Schreifabrik ent lassen worden waren. Nachdem Sie aus der Lachakademie entlassen worden waren, wie man so sch…«
    Mit einem Aufschrei ließ Dooley die Tüte fallen (ihr Inhalt klirrte) und stürzte sich auf Lisey. Sie konnte noch denken: Ja. Deswegen musste ich die Hände frei haben .
    Amanda kreischte ebenfalls, sodass ihre Schreie sich mit seinen überlappten. Von den dreien war nur Lisey ruhig, weil Lisey genau wusste, was sie tat … wenn auch nicht genau, weshalb. Sie versuchte nicht, wegzulaufen. Sie öffnete ihre Arme für Jim Dooley und fing ihn sich ein wie ein Fieber.
    Er hätte sie zu Boden geworfen und wäre auf ihr ge landet – Lisey zweifelte nicht daran, dass dies seine Absicht war –, wenn der Schreibtisch nicht gewesen wäre. Sie ließ sich von Dooleys Gewicht zurückdrängen, roch den Schweiß in seinen Haaren und auf seiner Haut. Sie spürte auch die Rundung der Nachtsichtbrille, die sich in ihre Schläfe grub, und hörte ein gedämpftes rasches Klicken dicht unter ihrem linken Ohr.
    Das sind seine Zähne, dachte sie . Das sind seine Zähne, die er in meinen Hals zu schlagen versucht.
    Ihr Hintern klatschte gegen die Längsseite von Dumbo's Big Jumbo. Amanda kreischte erneut auf. Es ertönte ein lau ter Knall, begleitet von einem grellen Lichtblitz.
    »Lass sie in Ruhe, du Wichser!«
    Starke Worte, aber sie hat in die Decke geschossen , dachte Lisey und verstärkte den Druck ihrer hinter Dooleys Nacken gefalteten Hände, während er sie nach hinten bog wie eine Tanzpartnerin zum Abschluss eines besonders leidenschaft lichen Tangos. Sie konnte Pulverdampf riechen, ihre Ohren dröhnten, und sie spürte sein Glied: schwer und fast vollstän dig erigiert.
    »Jim«, flüsterte sie, während sie ihn weiter umklammer te. »Ich gebe dir, was du willst. Lass mich dir geben, was du willst.«
    Sein Griff lockerte sich etwas. Sie ahnte seine Verwirrung. Dann landete Amanda wie eine Katze jaulend auf seinem Rücken, und Lisey wurde erneut nach hinten gedrückt, sodass sie fast auf dem Schreibtisch lag. Ihr Rückgrat knarrte war nend, aber sie sah den ovalen Fleck seines Gesichts über sich – gut genug, um zu erkennen, wie ängstlich es aussah. Hat er von Anfang an Angst vor mir gehabt?, fragte sie sich.
    Jetzt oder nie, kleine Lisey.
    Lisey suchte seine Augen hinter den unheimlichen runden Gläsern, fand sie und fixierte sie. Amanda jaulte noch immer wie eine Katze auf einem heißen Grill, und ihre Fäuste be arbeiteten Dooleys Schultern. Beide Fäuste. Also hatte sie diesen einen Schuss auf die Decke abgegeben und dann den Revolver fallen gelassen. Na ja, vielleicht war es besser so.
    »Jim.« Gott, sein Gewicht erdrückte sie. »Jim.«
    Sein Kopf sank herab, als würde er von der Konzentration in ihrem Blick und der Kraft ihres Willens angezogen. Trotz dem fürchtete Lisey einen Moment lang, dass sie ihn selbst so nicht erreichen würde. Aber mit einem letzten verzweifelten Aufbäumen – Pafko an der Wand, hätte Scott gesagt und da mit weiß Gott wen zitiert – gelang es ihr doch. Sie atmete den Fleisch- und Zwiebelgeruch seines Abendessens ein, als sie ihren Mund auf seinen presste. Mit ihrer Zunge zwang sie seine Lippen auf, küsste ihn noch heftiger und gab so ihren zweiten Schluck aus dem Pool weiter. Sie fühlte die Süße aus ihrem Mund schwinden. Die Welt, die sie kannte, begann zu schwanken und ebenfalls zu schwinden. Das geschah rasch. Die Wände wurden durchsichtig, und die vielfältigen Düfte jener anderen Welt erfüllten ihre Nase: Jasmin, Bougainvillea, Rosen, nachtblühende Cereus -Kakteen.
    »Geromino«, sagte sie,

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