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Love

Love

Titel: Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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den PT Cruiser gestohlen und in der Zeit gefahren, in der er Sie belauert hat, Mrs. Landon. Davon waren wir überzeugt. Und er hatte ihn in der alten Kies grube versteckt, wenn er ihn nicht brauchte, auch davon waren wir überzeugt. Wir konnten es nur nicht beweisen, weil er …«
    »Weil er alle seine Fingerabdrücke abgewischt hatte.«
    »Genau. Aber Plug und ich sind noch ein paarmal rausge fahren …«
    »Plug?«
    »Entschuldigung, Joe. Deputy Alston.«
    Plug, dachte Lisey. Erstmals wurde ihr bewusst, auf klar sichtige Weise, dass dies reale Männer mit realen Leben waren. Mit Spitznamen. Plug, dachte sie. Deputy Joe Alston, auch be kannt als Plug.
    »Mrs. Landon? Sind Sie noch da?«
    »Ja, Dan. Darf ich Dan zu Ihnen sagen?«
    »Klar doch. Jedenfalls sind wir ab und zu wieder rausgefah ren, um zu sehen, ob nicht noch was zu finden ist, weil vieles darauf hindeutete, dass er sich längere Zeit in der Kiesgrube aufgehalten hat – Bonbonpapiere, ein paar RC -Flaschen, sol ches Zeug.«
    » RC «, sagte sie leise und dachte: Bool, Dan. Bool, Plug. Bool, das Ende.
    »Richtig, das war anscheinend seine Lieblingsmarke, aber auf keiner der weggeworfenen Flaschen war ein Fingerab druck von ihm zu finden. Der einzige schon gespeicherte Abdruck gehörte einem Kerl, der Ende der Siebzigerjahre mal ein Auto geklaut hat und jetzt im Quick-E-Mart drüben in Oxford arbeitet. Wir vermuten, dass die sonstigen Fingerabdrücke an den Flaschen ebenfalls vom Verkaufspersonal stammen. Aber gestern Mittag, Mrs. Landon …«
    »Lisey.«
    Eine kurze Pause, während Boeckman darüber nachdachte. Dann fuhr er fort: »Gestern Mittag, Lisey, hab ich auf einem Fußweg, der aus der Kiesgrube führt, den großen Preis ge funden – die Abdeckung der Innenbeleuchtung. Er hatte sie abgezogen und in die Büsche geworfen.« Boeckmans Stimme wurde lauter, klang triumphierend – nicht mehr wie die eines Deputy Sheriffs, sondern völlig menschlich. »Und sie ist der einzige Gegenstand, den er nicht mit Handschuhen angefasst oder später abgewischt hat! Ein fetter Daumenabdruck auf einer Seite, ein kräftiger dicker Zeigefinger auf der ande ren! Wo er das Kunststoffteil angefasst hat. Heute Vormittag haben wir das Ergebnis zugefaxt bekommen.«
    »John Doolin?«
    »Genau! Übereinstimmung in neun Punkten. Neun!« Wie der eine Pause, und als er dann weitersprach, klang seine Stimme weniger triumphierend. »Wenn wir den Dreckskerl jetzt bloß noch finden könnten.«
    »Er wird schon wieder auftauchen«, sagte sie und warf einen sehnsüchtigen Blick auf ihr Thunfischsandwich. Sie hatte ihre Überlegungen in Bezug auf Amanda vergessen, aber ihren Appetit zurückgewonnen. Das erschien ihr als fai rer Tausch, vor allem an einem so glutheißen Tag. »Und selbst wenn nicht, hat er aufgehört, mich zu belästigen.«
    »Er ist aus der Castle County verschwunden, darauf würde ich meinen Ruf verwetten.« In die Stimme von Deputy Sheriff Dan Boeckman schlich sich unüberhörbar etwas Stolz ein. »Ihm ist hier der Boden unter den Füßen etwas zu heiß geworden, deshalb hat er den geklauten Wagen stehen lassen und ist abgehauen. Plug glaubt das auch. Jim Dooley und Elvis sind beide nicht mehr unter uns.«
    »Plug, kommt das daher, dass er Tabak kaut?«
    »Nein, Ma'am, ganz und gar nicht. In der Highschool waren wir beide Verteidiger bei den Castle Hill Knights, dem Foot ballteam, das in der Klasse A die Staatsmeisterschaft ge wonnen hat. Die Bangor Rams waren haushohe Favoriten, aber wir haben sie entzaubert. Seit den Fünfzigerjahren das erste Team aus unserem Teil von Maine, das einen Goldenen Football gewonnen hat. Und Joey, den konnte niemand stop pen, die ganze Saison lang nicht. Auch wenn drei, vier Geg ner an ihm hingen, ackerte er sich weiter durch. Daher haben wir ihm den Spitznamen Plug verpasst, und ich nenne ihn noch heute so.«
    »Glauben Sie, dass er mir eine verpassen würde, wenn ich ihn so nennen würde?«
    Dan Boeckman lachte entzückt. »Nein! Er würde sich ge schmeichelt fühlen!«
    »Also gut. Ich bin Lisey, Sie sind Dan, und er ist Plug.«
    »Hört sich gut an.«
    »Und vielen Dank für den Anruf. Das war erstklassige Poli zeiarbeit.«
    »Danke, dass Sie das sagen, Ma'am. Lisey.« Sie konnte die Befriedigung in seiner Stimme hören, und das tat ihr gut. »Melden Sie sich bitte, wenn wir noch etwas für Sie tun kön nen. Oder falls dieses Subjekt wieder von sich hören lässt.«
    »Das tue ich.«
    Lisey machte sich mit einem Lächeln auf dem

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