lovely toyboy (German Edition)
auf und ziehe mir umständlich meine Socken und Baggy an, während ich auf Toms Erklärung lausche.
„Naja, ich hab Vico abgefangen und da war dieser Sven dabei. Er hat sich als sein Mitbewohner vorgestellt und meinte auch gleich, dass du bei ihnen zuhause gewesen bist, nachdem ich Vico gesagt habe was du vorhast. Der war natürlich relativ überrascht, wegen deinem Besuch in seiner Wohnung und ziemlich wütend, dass du dich auf Gilda eingelassen hast. Das sah schon schwer nach Eifersucht aus, wenn du mich fragst, na und dann haben wir zusammen überlegt was wir machen können. Ich musste dann aber los, weil ich Schicht habe. Warte mal kurz, Kundschaft“, unterbricht Tom seinen Redeschwall und ich kann es mir nicht verkneifen ein bisschen genauer hinzuhören, um endlich herauszufinden was Tom neuerdings eigentlich für einen Job hat, da er so ein Riesengeheimnis daraus macht. Keiner unserer Freunde weiß wo Tom seit zirka zwei Monaten nebenbei jobbt.
>>Habt ihr den auch in Latex und M?---- Ja, da hinten, drittes Regal ganz oben<< finde ich das Gespräch zwischen Tom und irgendeinem Typen, der mehr als schwul klingt, sehr merkwürdig und kann mich natürlich nicht zurückhalten, als Tom sich endlich wieder an meinem Handy meldet.
„Biste noch dran?“, hakt er eher vorsichtig nach und entlockt mir wahrhaftig ein Schmunzeln.
„Bin noch dran“, kann ich es nicht lassen meiner Stimme einen amüsierten Klang zu verpassen, der natürlich bei meinem Freund sämtliche Alarmglocken läuten lässt.
„Prima“, ist Toms Unmut darüber unschwer zu überhören.
„Ey Alter, willste mir vielleicht irgendwas sagen?“, ist es mir kaum möglich ernst zu bleiben und ich kann mir bildlich vorstellen, wie Tom bereits der Schweiß ausbricht, dass ich unbewusst hinter sein kleines Geheimnis gekommen bin.
„Ich… nö... wieso?“, zögert er mit seiner Antwort für meinen Geschmack etwas zu lange und breche unter seinem Gestotter vor Lachen beinahe zusammen. Dennoch beschließe ich nebenbei schon mal das Haus meiner Eltern zu verlassen, nachdem ich mir auch noch mein Shirt übergezogen habe, damit ich endlich nach Hause in meine eigenen vier Wände komme.
„Latex? Größe M? Hallo, glaubst du, ich bin auf den Kopf gefallen?“, feixe ich mir einen ab und höre ganz deutlich Toms kapitulierendes Seufzen.
„Max ich… also… bitte behalt´s für dich, ja? Ich… die anderen… ich will nicht, dass die das wissen“, bettelt er mich regelrecht an, obwohl ich für mich längst beschlossen habe, es niemandem zu erzählen, was ohnehin nie zur Debatte stand, weil ich der Ansicht bin, Tom kann selbst entscheiden wem er erzählt, womit er sein Geld verdient und so wirklich schlimm ist es ja auch gar nicht.
„Gib mir die Adresse, ich komme vorbei und keine Sorge, von mir erfährt keiner was“, erkläre ich ihm, weil ich meinen Plan kurzerhand umgeworfen habe und zuhause jetzt alleine sowieso nur wieder in Selbstmitleid verfallen würde. Weshalb ich zügig in mein Auto steige, um umgehend zu der angegebenen Adresse von Tom zu fahren, wo ich wenig später vor einem mit blickdichter Folie verklebten Schaufenster und dem auffordernden Schriftzug „Verwöhn dich!“, stehe, ehe ich zum ersten Mal ein derartiges Geschäft betrete und direkt Tom hinter dem Verkaufstresen ausmache. Irgendwie ist es mir auf eine seltsame Art unangenehm und ich traue mich kaum irgendwohin zu sehen, weil mein erster Blick an einigen doch recht erschreckenden Utensilien hängen bleibt, weshalb ich hastig Tom ansteuere, ohne einen Blick nach rechts oder links zu riskieren, was meinem Kumpel ein amüsantes Grinsen abverlangt.
„Mach dich nicht über mich lustig, ich hab dich in der Hand, vergiss das nicht“, drohe ich ihm gespielt böse mit meinem Zeigefinger, ehe wir beide loslachen müssen, weil von Tom die Anspannung abfällt und ich mich, dank ihm hier, nicht ganz so fehl am Platz fühle.
„Du guckst wie ein verschrecktes Kaninchen“, kann sich Tom einen dummen Spruch über meinen Zustand jedoch nicht unterdrücken und erntet dafür einen empörten Blick von mir.
„Ja toll, ich verkehre ja auch nicht täglich in diesen… diesen… Kreisen“, mache ich eine ausschweifende Handbewegung, ohne meinen sturen Blick von Tom zu lösen, weil ich das ganze Drumherum lieber nicht genauer betrachten möchte. Was ich bisher gesehen habe reicht mir vollkommen.
„Da solltest du dich aber mal besser dran gewöhnen“, grinst mich mein Kumpel wissend an und
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