lovely toyboy (German Edition)
bereitet mir ein sehr merkwürdiges Gefühl mit seiner Äußerung, die mich irgendwie nichts Gutes ahnen lässt und wie erwartet trifft mich sein nächster Kommentar volle Breitseite.
„Was glaubst du woher ich Vico eigentlich kenne?“, wackelt er anzüglich mit seinen Augenbrauen und lässt alle Farbe aus meinem Gesicht verschwinden, nur um mich im nächsten Moment mit einer ausgeprägten Röte zu versorgen.
„Ist zwar eigentlich Geschäftsgeheimnis, aber dir kann ich es ja verraten“, beugt Tom sich verschwörerisch über den Tresen und flüstert fast nur noch.
„Dein Herzbube kauft seine Kondome und Gleitgel hier bei uns. Ich weiß also welche Sorte ihr verwendet und ich glaube dein Liebster hat es auf etwas abgesehen“, zwinkert Tom mir zu, was mir gar nicht gefällt. Ich mag es nicht, wenn mein Kumpel so geheimnisvoll tut und ich völlig ahnungslos bin. Was er aber scheinbar beheben will, denn ohne zu zögern, holt er eine schwarze Schachtel unterm Ladentisch hervor und öffnet sie.
„Was is´n das?“, bin ich schon in Versuchung das glänzende Metall in der Schachtel zu berühren und ziehe abrupt meine Hand wieder zurück, als hätte ich gerade vorgehabt etwas Verbotenes zu tun.
„Das mein Lieber, ist ein Fun Wand Zauberstab aus Edelstahl und nicht ganz billig. Vico hat schon etwas länger ein Auge auf den geworfen. Genau genommen seit er das erste Mal mit Sven hier war, kurz nachdem ich hier angefangen habe“, klärt Tom mich über das silberne Ding in der Schatulle auf und treibt wahnsinnige Hitzeschauer durch meine Adern, allein bei dem Gedanken was Vico wohl mit dem Ding anstellen würde. Allerdings ist mir der Verlauf dieses Gesprächs dermaßen unangenehm, dass ich es direkt ablenke.
„Ach, ich denke, du kennst Sven erst seit vorhin? Lügner. Und wie kommst du überhaupt dazu ausgerechnet in so einem Laden zu arbeiten?“, setze ich meinem Kumpel eiskalt die Pistole auf die Brust und warte gespannt auf seine Antworten, die ihm sichtlich unangenehm sind. Was allerdings eher an der Tatsache liegt dass er so wenig Vertrauen in seine Freunde hat und diesen Job hier deswegen vor uns verheimlichen wollte.
„Naja… ich konnt ja schlecht sagen, dass ich ihn aus dem Sexshop kenne… deswegen war ich auch nicht wirklich begeistert, dass du dich immer noch mit diesem Vico triffst… ich dachte… der plaudert vielleicht aus, dass ich hier arbeite… naja… und das… ich brauchte dringend einen Nebenjob… wegen… Josefine… da hat Tobias, ein ehemaliger Studienkollege mir das hier angeboten. Dem gehört der Laden… euch konnte ich ja schlecht fragen… mir ist die ganze Sache so schon unangenehm genug“, klingt Tom überraschend kleinlaut und verwirrt mich doch ein wenig.
„Moment… also, dass mit Sven und Vico verstehe ich, auch dass mit Tobias, aber wer ist Josefine und was hat die damit zu tun?“, bin ich wirklich neugierig, was es mit diesem Weib auf sich hat, da ich niemanden aus unserem Bekanntenkreis mit diesem Namen kenne, doch Tom setzt schon zu meiner Aufklärung an.
„Josefine war die kleine Brünette von der Silvesterparty“, versucht Tom mir das Mädel in Erinnerung zu rufen, was anhand der Tatsache, dass ich mich an dem Abend vollkommen abgeschossen habe nur schwer möglich ist.
„Jedenfalls ist die dicke und will das Balg unbedingt kriegen, was für mich bedeutet, dass ich ihr Unterhalt für das Gör zahlen muss und deshalb habe ich mir schon mal einen Zweitjob gesucht, verstehste?“, schockt er mich doch ganz schön mit dieser Information, weil es schon ein komischer Gedanke ist, dass einer meiner Freunde plötzlich Vater wird, auch wenn er nicht wirklich begeistert von der Tatsache scheint.
„Jetzt weißt du Bescheid, dann darf ich auch langsam mal erfahren, was jetzt mit dir und Vico ist“, befördert Tom mich eiskalt in mein eigenes Gefühlschaos zurück, weshalb ich verzagend meinen Kopf seufzend auf den Ladentisch haue und wünschte einfach aus einem endlosen schlechten Traum aufzuwachen. Was logischerweise nicht passiert, viel mehr streut mein Kumpel noch Salz in die Wunde.
„Sag nicht, dass du es vermasselt hast, Alter?“, weiß Tom es doch eh schon und hätte sich von daher auch diese Frage sparen können, welche mir jedoch nur ein fluchendes „Fuck“ entlockt, ehe ich ihn fast schon verzweifelt ansehe.
„Ich hab ihm gesagt, dass er eine Strafe für mich ist“, gestehe ich ihm schließlich und lasse meinen Kopf erneut auf den Ladentisch donnern,
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