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Luc - Fesseln der Vergangenheit

Luc - Fesseln der Vergangenheit

Titel: Luc - Fesseln der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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überraschte Luc. »Ja. Das ist richtig.«
    »Dachte ich mir. Dann war es nach der Explosion bestimmt sehr schwer, dich zu überwältigen. Warzai hat deinen Freund jedenfalls nicht, weder tot noch lebendig. Sonst hätte er sich damit gebrüstet.« Luc registrierte die offensichtliche Abneigung gegen Warzai, die bei jedem Wort durchschimmerte. Vielleicht konnte er das später noch ausnutzen. »So weit die Fakten, jetzt wird es komplizierter. Offiziell gab es in den letzten Tagen keine Opfer bei den internationalen Truppen. Es ist zwar eine umfangreiche Suchaktion im Gange, aber es gibt weder Belohnungen noch Beschreibungen von vermissten Soldaten.« Kalil lächelte spöttisch. »Oder Entwicklungshelfern oder Reportern oder was auch immer du bist. Und auch in diversen Foren oder Blogs weiß man nichts von getöteten oder vermissten Soldaten. Damit würde ich darauf tippen, dass dein Freund den Anschlag überlebt hat und sie dich suchen. Ein Todesfall wäre schon durchgesickert.«
    Die unverblümte Anspielung, dass er Soldat sei, ignorierte Luc und klammerte sich stattdessen an die Hoffnung, dass Scott überlebt haben könnte. Der Verweis auf diverse Internetseiten überraschte Luc, aber darüber würde er später nachdenken. Seine Knie wurden zunehmend wackeliger und er hatte genug damit zu tun, aufrecht stehen zu bleiben. »Danke«, brachte er hervor und verfluchte sich sofort dafür, wie unsicher seine Stimme klang.
    »Dann wäre wohl alles geklärt.« Trotzdem trat Hamid ein weiteres Mal dicht an ihn heran. Viel zu dicht für Lucs Geschmack, aber er traute seinem Körper nicht genug, um zurückzuweichen. Blinzelnd kämpfte er gegen die verschwimmende Sicht an. »Halt dich besser an unsere Vereinbarung, ansonsten wirst du mich noch anflehen, dich Warzai zu überlassen. Hast du das verstanden?«
    »War ja nicht so schwer, aber ich halte mein Wort. Ich hoffe, du auch.«
    Mit einem Laut, der irgendwo zwischen Schnauben und Lachen angesiedelt war, verließ Hamid das Haus. Sein Bruder folgte ihm, nachdem er Jasmin etwas zugeflüstert hatte, auf das sie mit einem angedeuteten Fausthieb reagierte. Dann stand sie vor Luc. So dicht, dass der Duft ihrer Haare in seine Nase stieg. Ihr Mund bewegte sich und sie redete auf ihn ein, aber das Rauschen seines Blutes in seinen Ohren übertönte ihre Worte. »Tut mir leid, ich … « Vergeblich tastete er nach dem Stuhl. Er brach in die Knie. Das Letzte, das er wahrnahm, war Jasmins besorgte Miene, als sie sich über ihn beugte, dann wurde es dunkel.

5
    Das leise Gerede zweier Frauen, unterbrochen von hellem Kinderlachen, drang allmählich in Lucs Bewusstsein und beendete den angenehmen Dämmerzustand. Mit zunehmendem Erwachen wurde das Hämmern in seinem Kopf unerträglich. Er hatte nichts gegen Kinder, aber jeder Ton fuhr ihm wie eine Klinge in den Schädel und er hätte einiges dafür gegeben, wenn das Kind endlich verschwinden oder wenigstens schweigen würde.
    Unauffällig testete er seine Bewegungsfreiheit, aber keine Fesseln schränkten ihn ein. Obwohl er nach wie vor Probleme hatte, Hamids Verhalten zu begreifen, würde er sich deswegen nicht beschweren und jeden Vorteil nutzen. In drei Tagen musste er fit genug sein, um alleine ohne Ausrüstung in der Bergwelt zu überleben.
    Die Stimmen wurden leiser und verstummten schließlich ganz. Ein angenehmer Lufthauch strich über ihn hinweg und milderte die Hitze. Die Tür musste weit offen stehen. Der herbe, aber angenehme Duft einiger unbekannter Kräuter vermischte sich mit dem Wind, und Luc wusste, dass sich Jasmin über ihn beugte. Er sollte endlich die Augen öffnen und mit ihr reden, sich umsehen, nach Fluchtwegen und Waffen suchen, aber das erschien wie eine unüberwindliche Anstrengung.
    »Hey, bist du wach?«
    »Nein.«
    Ihr leises Lachen fuhr ihm direkt ins Herz. »Lass mich raten: Mörderische Kopfschmerzen, als ob du ein Wochenende mit Alkohol und Frauen durchgemacht hättest.«
    Er zwang seine Lider auseinander. Als er ihr spöttisches Grinsen sah, wünschte er sich, er hätte darauf verzichtet. »Weiß nicht, so einen Scheiß habe ich nie gemacht.«
    »Ich hatte dir gesagt, dass du Ruhe brauchst. Mit einer Gehirnerschütterung ist nicht zu spaßen und jetzt bekommst du die Quittung. War es das wert?«
    Was meinte sie? Die Anstrengung, den Brüdern stehend gegenüberzutreten? »Ja, definitiv.«
    »Männer! Ihr und eure dämlichen Machtspielchen. Mach die Augen ganz auf und sag mir, ob du doppelt siehst.«
    »Tue ich

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