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Luc - Fesseln der Vergangenheit

Luc - Fesseln der Vergangenheit

Titel: Luc - Fesseln der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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Mistkerlen einige Details verschwiegen, aber nichts, das wirklich wichtig gewesen wäre.
    »Das klingt nicht gut. Was ist mit den Luftbildern?«
    Damit hatte Scott den nächsten wunden Punkt getroffen. »Nichts. Ich bin sicher, dass der Bericht der Deutschen falsch ist. Ich habe jeden Zentimeter auf den Satellitenbildern überprüft. Das Dorf, in dem ich festgehalten wurde, ist nicht einmal in der Nähe des Ortes, den Andi angibt. Es passt doch wirklich außerordentlich gut, dass er auch den Flugbericht des Helis abgezeichnet hat.«
    »Du glaubst, die Deutschen arbeiten mit den Taliban zusammen?«
    »Nein, ja, ich weiß nicht. Ich glaube, dass ihnen absichtlich Informationen zugespielt worden sind und sie als Gegenleistung Hamids Dorf schützen. Und ich will wissen, von wem und warum.«
    »Dann frag ihn.«
    Luc knallte seine Dose auf den Tisch. »Danke für den Tipp, Scott. Soweit war ich auch schon und habe deswegen morgen Mittag einen Termin beim Alten. Leider fällt mir kein anderer Weg ein, wie ich sonst mit Andi Kontakt aufnehmen kann. Der Name von jedem KSK -Angehörigen ist im Bericht verfremdet worden. Ich weiß nur, dass er Major ist, kenne aber nicht mal seinen Nachnamen.«
    »Hu, beiß mich nicht. Ich kann nichts dafür, dass dich erst die Ärzte und dann diese Schlapphüte tagelang auseinandergenommen haben.«
    Luc presste die Hand so fest um die Dose, dass Dellen zurückblieben. »Danke, dass du mich daran erinnerst.«
    Nach der Wiedervereinigung ihres Teams in Afghanistan und dem Rückflug nach Kalifornien waren ihm keine ruhigen Stunden mehr vergönnt gewesen. Zunächst hatten ihn Mediziner zwei Tage lang durchgecheckt und allen möglichen Tests unterzogen, und als Luc glaubte, dass wieder Normalität einkehren würde, hatten die Geheimdienstler ihr Recht gefordert. Endlos hatten CIA -Agenten ihn mit Fragen nach Details seiner Gefangenschaft und den Taliban gelöchert. Jasmins Existenz hatte er ihnen komplett verschwiegen und sein widersprüchliches Verhältnis zu den Kazim-Brüdern neutral beschrieben, aber trotz der ewigen Wiederholungen zweifelten sie offen oder versteckt an seiner Darstellung. Ihre Drohung, ihn wegen Verrat von Staatsgeheimnissen festzusetzen und anzuklagen, entbehrte jeder Grundlage und hatte ihn dennoch tief getroffen. Sein kühler Konter, dass er mit sofortiger Wirkung auf einen Anwalt bestand, hatte ihm zwar eine Atempause verschafft, aber seine Wut nicht gedämpft. Allerdings hatte Scott recht, es gab keinen Grund, seine schlechte Laune an seinem Freund auszulassen.
    »Tut mir leid. Dir ist schon klar, dass der Admiral morgen gar nicht anders kann, als mich auf unbestimmte Zeit zu suspendieren? Ich fasse es einfach nicht.« Luc hasste sich selbst dafür, wie resigniert er klang. Er war niemals einem Kampf ausgewichen oder hatte aufgegeben und würde jetzt nicht damit anfangen.
    »Nun mal langsam, Boss. So schnell lässt der Alte keinen seiner Jungs fallen. Sag mir lieber, was du wegen deiner Jasmin zu tun gedenkst. Hast du dir da was überlegt?«
    Bisher war Scott der Einzige, der die vollständige Wahrheit kannte, aber das würde sich am nächsten Tag ändern. »Der Admiral kann im Zweifel auch nichts gegen die CIA unternehmen, aber das werde ich morgen erfahren. Wegen Jasmin treffe ich mich morgen früh mit meinem Bruder. Es gefällt mir zwar nicht, Jay da mit reinzuziehen, aber er kann beim FBI ihre Fingerabdrücke am schnellsten analysieren lassen – sofern die Techniker auf dem Taschenmesser denn überhaupt was finden. Ich wüsste nicht, was ich sonst tun kann.«
    Scott stieß einen leisen Pfiff aus. »Wenn deine Lady mit ihrer Verschwörungstheorie richtig liegt, dann wird es nicht unbemerkt bleiben, wenn Jay ihre Fingerabdrücke identifiziert. Damit könntest du mächtig Staub aufwirbeln – immer vorausgesetzt, es ist etwas dran, dass deine Jasmin von der Regierung gejagt wird.«
    »Ich weiß. Aber genau das beabsichtige ich, um weiterzukommen. Was soll ich denn sonst tun? Ich habe Jay vorgewarnt, dass er gefragt werden könnte, woher er Fingerabdrücke hat. Wenn sich da tatsächlich jemand rührt, nur weil er ihre Prints durch den Computer jagt, dann wissen wir auch, mit wem wir es zu tun haben. Ich muss nur dafür sorgen, dass er nichts abbekommt, falls sich jemand nicht nur aufs Fragen beschränkt.«
    »Ach was, Jay kann auf sich aufpassen. Außerdem schuldet er dir noch was. Ich habe nicht vergessen, dass es uns zwei Tage gekostet hat, dein Spielzeug zu

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