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Luc - Fesseln der Vergangenheit

Luc - Fesseln der Vergangenheit

Titel: Luc - Fesseln der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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Van auf ihn zugeschossen kam und ihn zu einem riskanten Bremsmanöver zwang. Der Sportwagen brach mit dem Heck aus und kam parallel zu dem Van mit einem Ruck zum Stehen. Luc wurde nach vorne geschleudert, aber vom Gurt zurückgehalten. Ehe er reagieren konnte, waren zwei Männer beim Porsche. Beide richteten Pistolen auf ihn, einer riss die Tür auf. »Hände so, dass wir sie sehen können. Ganz langsam und vorsichtig aussteigen.«
    »Was soll das? Seid ihr verrückt geworden? Ich bin … «
    »Wir wissen, wer Sie sind, DeGrasse. Und wir wissen auch, wer neuerdings zu Ihren Freunden gehört.«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden.«
    »Das können Sie alles meinem Boss erzählen. Und jetzt raus aus dem Wagen, ehe wir nachhelfen.«
    Ohne weitere Diskussion befolgte Luc die Anweisung.
    »Hände aufs Wagendach und Füße auseinander. Ich bin sicher, Sie wissen, was wir erwarten.«
    Luc ignorierte die sarkastischen Bemerkungen, die ihn provozieren sollten. Widerstandslos ließ er sich durchsuchen. Wie erwartet nahmen sie ihm Handy und Dienstwaffe ab und entfernten zusätzlich den Akku aus seinem Mobiltelefon. Die Überprüfung mittels eines handflächengroßen Geräts auf einen verborgenen Sender brachte Luc innerlich zum Grinsen. Exakt damit hatten sie gerechnet, so dass nicht er ein entsprechendes Gerät trug, sondern Chris sich unauffällig an den Van herangemacht und ihn mit einem Peilsender versehen hatte. Wenn es später notwendig war, konnte Luc eine in seiner Armbanduhr verborgene Wanze aktivieren, die jedes Wort zu seinen Männern übertrug. Im Moment war das Gerät ausgeschaltet und damit nicht mit den Standardmethoden aufzuspüren. Wer sich mit einem SEAL anlegte, musste sich deutlich besser vorbereiten als diese Kerle, die direkt einem B-Movie entsprungen zu sein schienen.
    Es war Zeit für etwas Widerstand und Unmut. »War’s das jetzt? Was soll das?«
    Die Antwort bestand darin, dass die Männer seine Arme auf den Rücken zerrten und ihm Handschellen anlegten. Luc fluchte, als sich das Metall viel zu fest in seine gerade verheilte Haut grub. »Jetzt reicht es aber. Solltet ihr mir nicht wenigstens meine Rechte vorlesen? Wie lautet die Anklage?«
    »Erwiesene Dummheit. Rein in den Van mit dir. Entweder freiwillig oder auf die unsanfte Art.«
    Luc bevorzugte die zweite Alternative und revanchierte sich für die arroganten Bemerkungen mit einem Fußtritt zwischen die Beine. Zusammengekrümmt ging der bisherige Wortführer zu Boden, aber aus dem Van sprang ein weiterer Mann mit gezückter Pistole und beendete Lucs Gegenwehr. Trotzdem war er zufrieden. Allzu schnelles Nachgeben hätte höchstens den Verdacht seiner Entführer geweckt. Dennoch rang er um Fassung, als er brutal auf die Ladefläche des Vans geworfen wurde und sie ihm eine Kapuze über den Kopf zogen. Normalerweise hätte er die vorübergehende Orientierungslosigkeit weggesteckt, jetzt brachte die Behandlung unerwünschte Erinnerungen an Warzai zurück. Wut half ihm, seine Beherrschung wiederzufinden. Es war unglaublich, dass CIA -Agenten, die im Inland eigentlich gar nicht tätig werden durften, auf diese Art und Weise mit einem Navy-Offizier umgingen. Es gab nichts, das sie ihm direkt vorwerfen konnten. Auf das Ergebnis von Jays Recherchen war er gespannt und auf die Abrechnung mit seinen Entführern freute er sich schon jetzt.
    Niemand sagte ein Wort. Luc kannte die gängigen Techniken gut genug und wusste, dass sie ihn mit dem Schweigen und der Ungewissheit einschüchtern wollten. Aber damit würden sie bei ihm keinen Erfolg haben. In der ersten Kurve wurde er auf der Ladefläche herumgeschleudert und stieß schmerzhaft mit dem Kopf gegen die Seitenwand. Dadurch hatte er einen Anhaltspunkt, wo er sich auf der Ladefläche befand. Als er sich langsam aufrichtete, wurde er mit einem nicht wirklich brutalen Fußtritt daran gehindert. »Unten bleiben.«
    Statt einen weiteren Versuch zu unternehmen, schob Luc sich unauffällig dichter an die Wand heran, bis seine Hände auf Metall stießen. Perfekt. Damit war sichergestellt, dass seine nächsten Aktionen von seinen Entführern nicht beobachtet werden konnten. Die ewigen Wiederholungen in ihrem Training machten sich jetzt bezahlt. Problemlos gelang es ihm, den dünnen Draht aus seinem Gürtel zu ziehen und in das Schloss der Handschellen zu bugsieren. Dann wurde es kniffeliger. Es ging ihm keineswegs darum, die Fesseln loszuwerden, sondern er wollte die Metallbügel lediglich so weit lockern,

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