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Lucas

Lucas

Titel: Lucas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Brooks
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Stimme zu unterdrücken. »Da bin
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mir
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icher.«
    Sein Lächeln verschwand und er trat auf mich zu. Sara zog ihn zurück. »Bleib lieber weg von der«, sagte sie zu ihm undstarrte mich dabei an. »Du weißt nicht, wo sie vorher gewesen ist.«
    Jamie lächelte und schob seine Zunge in die Zahnlücke. Sarah ließ ihre Hand unter sein Shirt gleiten und starrte mich dabei immer weiter an. Ihre Augen waren mit nichts vergleichbar, das ich je in meinem Leben gesehen hatte: eiskalt, gefühllos und unmenschlich. Es war beängstigend.
    Dominic trat neben mich. »Hör nicht auf sie«, flüsterte er. »Sie ist verrückt.« Dann hob er die Stimme und sprach zu Jamie: »Und, wie läuft’s so, Tait? Hältst du die Dinge immer noch am Kochen?«
    Die Worte fielen beiläufig, aber der Ton seiner Stimme war scharf.
    »Aber sicher doch.«
    »Ich nehme an, du hast von Angel gehört.«
    Jamie lächelte kalt. »Schockierend, was?«
    »Und jetzt ist der Junge weg.«
    »Angeblich.«
    »Sieht aus, als hättest du erreicht, was du wolltest.«
    »Ich immer, McCann.«
    »Du lässt keine Scheiße in dein Heim, hab ich Recht?«
    »Genau.«
    »Was ist mit mir?«
    »Du hast bekommen, was du verdienst.«
    Dom seufzte und schüttelte den Kopf. »Du liebst deine kleinen Spielchen, was?«
    »Wie ich gesagt hab, du hast bekommen, was du verdienst.« Er sah mich an. »Und du auch. Wie schläfst du denn jetzt so?«
    »Nicht besonders«, sagte ich. »Aber wenigstens hab ich mir in letzter Zeit nicht in die Hose gemacht.«
    Sein Gesicht erstarrte. Sara schaute ihn an und Dominic mich, aber für einen kurzen Moment existierte keiner von beiden. Es gab nur mich und Jamie Tait und die gemeinsame Erinnerung daran, wie er mit blutüberströmtem Gesicht auf dem Weg lag, die Hose voll gesogen mit Pisse. Ich fand es nicht besonders toll von mir, ihm dieses Bild wieder vor Augen zu führen, es war eine ziemlich billige Masche, aber ich muss gestehen, in diesem Moment, als wir dastanden und einander anstarrten, genoss ich die Demütigung in seinem Gesicht.
    Sara warf mir einen mörderischen Blick zu, dann zischte sie in Jamies Ohr: »Wovon redet sie?«
    Er antwortete nicht, sondern starrte mich weiter an.
    Sara schüttelte ihn. »
Jamie!
«
    »Halt die Klappe«, fuhr er sie an. »Wir gehen.«
    »Ich will wissen   –«
    »Klappe!« Er versuchte sie fortzuziehen, dann drehte er sich noch einmal um und stieß mir seinen Finger entgegen: »Du – ich krieg dich noch, du kleines Miststück. Dann wirst du dir wünschen, du hättest ihn nie aufgehalten. Denk dran . . . genau
daran
.« Dann drehte er sich auf den Hacken um und marschierte die Straße hinunter, Sara taperte hinter ihm her und warf mir über die Schulter hasserfüllte Blicke zu.
    Dominic schaute ihnen nach.
    Ich seufzte schwer.
    Simon schob seinen Kopf aus der Tür an der Rückseite des Stands. »Was sollte das denn? Ist er weg? Alles in Ordnung?«
    »Ja . . . alles bestens«, sagte ich. »Bin gleich zurück.« Er sah besorgt aus. »Ehrlich«, sagte ich zu ihm. »Du brauchst dir echt keine Sorgen zu machen. Er war ein bisschen betrunken, das ist alles. Ich muss nur noch schnell was mit Dominic bereden. Bin sofort wieder da.«
    Simon sah nicht gerade glücklich aus, aber auf der anderen Seite wirkte er eigentlich nie sonderlich glücklich. Er nickte zögernd, dann verschwand er wieder im Stand. Als ich mich umschaute, blickte mich Dominic mit einer Mischung aus Stolz und Verwirrung an.
    »Tja«, sagte er. »Das war ja interessant.«
    »Du hast damit angefangen.«
    Er lächelte. »Mir scheint bloß, die besten Sachen hab ich verpasst. Erzählst du mir mal, worum es da eben ging?«
    »Besser, wenn du es nicht weißt.«
    Er zog die Augenbrauen hoch und sah mich an.
    »Hör zu«, sagte ich, »ich muss zurück. Wir reden später drüber, ja? Dann erzähl ich dir alles, was ich kann.«
    Er nickte. »Soll ich vielleicht lieber auf dich warten? Nicht dass ich glaube, Jamie hat irgendwas vor, aber für den Fall, dass er doch   –«
    »Nein – aber danke. Ich komm schon klar.«
    »Wenn du’s sagst.«
    Er kam zu mir, nahm mir den Hut ab und zerzauste mir mein Haar. Ich spürte, wie sich ein Kloß in meinem Hals löste.
    Dann sagte ich: »Ich bin immer noch sauer auf dich, Dom. Ich hab dir bis jetzt nicht verziehen.«
    »Das geht schon in Ordnung«, antwortete er, setzte denHut wieder auf meinen Kopf und zog ihn mir bis über die Augen. »Ich kann warten.«
    Als ich den Hut wieder hochgeschoben hatte, blickte

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