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Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Titel: Lucky - Nur eine Frage der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anita Sprungk Suzanne Brockmann
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herumstehst.
    Seine schon bald alte Freundin Syd saß in finsteres Schweigen gehüllt und die Arme vor der Brust verschränkt neben ihm in seinem Pick-up, während er sie zurück zu ihrem Wagen fuhr, der noch auf dem Parkplatz des Polizeireviers stand.
    Erster Schritt: Fang ein freundliches Gespräch an. Finde ein vertrautes Thema, etwas Gemeinsames. Familie. Die meisten Menschen haben Familie.
    “Meine kleine Schwester heiratet in ein paar Wochen.” Lucky warf Syd einen freundlichen Blick zu, aber sie zeigte keinerlei Reaktion. “Ich kann es noch gar nicht richtig glauben. Wissen Sie, mir ist so, als wäre sie gerade erst zwölf geworden. Tatsächlich ist sie zweiundzwanzig, und in den meisten Staaten ist sie damit alt genug, um zu tun, was sie will.”
    “In allen Staaten ist sie damit alt genug”, erwiderte Sydney. Schau an. Sie hörte also tatsächlich zu. Wenigstens ein bisschen.
    “Ja”, lächelte Lucky, “ich weiß. Das war ein Scherz.”
    “Oh”, gab sie zurück und schaute wieder aus dem Seitenfenster.
    O-kay.
    Lucky redete weiter freundlich drauflos. “Ich bin nach San Diego gefahren, um sie zu besuchen und ihr die Sache auszureden. Ich wollte sie wenigstens dazu bringen, noch ein Jahr zu warten. Wissen Sie, was sie mir geantwortet hat? Ich wette, Sie kommen nie drauf.”
    “Darauf würde ich auch wetten”, erwiderte Syd. Sie klang ein wenig feindselig, aber immerhin antwortete sie ihm.
    “Sie sagte: Wir können kein Jahr warten.” Lucky lachte. “Ich natürlich sofort auf 180. Wo ist meine Kanone? denke ich. Hat der Kerl doch tatsächlich meine Schwester geschwängert! Dafür will ich ihm wenigstens den Schrecken seines Lebens einjagen. Und dann eröffnet Ellen mir, in einem Jahr sei die Haltbarkeitsfrist für Gregs Samen abgelaufen.”
    Jetzt hatte er endlich Syds ganze Aufmerksamkeit.
    “Greg hatte Leukämie, vor vielen, vielen Jahren. Und bevor die Behandlung in Angriff genommen wurde, die sein Leben retten sollte, ihn aber unfruchtbar machen würde, hat er Samen in einer Samenbank deponiert. Heutzutage ist die Technik schon viel weiter fortgeschritten, und tiefgekühlter Same bleibt wesentlich länger zeugungsfähig. Aber wenn Ellen und Greg ein gemeinsames Baby wollen, müssen sie sich beeilen. Die Erfolgsaussichten einer Befruchtung mit Gregs vor fünfzehn Jahren eingelagertem Samen sinken bereits jetzt.”
    Lucky warf Syd einen Seitenblick zu, und sie wandte sich ab. Komm schon! flehte er sie schweigend an. Spiel mit! Lass uns Freunde sein. Ich bin doch ein netter Kerl!
    “Ellen liebt diesen Mann sehr”, fuhr er fort, “und Sie sollten sehen, wie er sie anschaut. Er ist fast siebzehn Jahre älter als sie, aber es ist so verdammt offensichtlich, dass er sie liebt. Also, was hätte ich anderes tun sollen, als den beiden alles Glück dieser Erde zu wünschen?”
    Syd gönnte ihm tatsächlich einen kurzen Blick. “Wie nehmen Ihre Eltern das Ganze auf?”
    Lucky schüttelte den Kopf. Besser hätte es nicht laufen können. Das war die Gelegenheit, ein bisschen die Ich-armer-kleiner-Waisenjunge-Tour zu reiten. Damit war er bisher noch bei jeder Frau durchgedrungen. “Keine Eltern, nur Ellen und ich. Mom starb schon vor Jahren an einem Herzinfarkt. Wissen Sie, man hört zwar nicht viel davon, aber Frauen sind genauso infarktgefährdet wie Männer und …” Er unterbrach sich. “Entschuldigen Sie. Bei dem Thema kann ich mich immer nicht bremsen, da muss ich dozieren. Ich meine, sie war noch so jung, und dann war sie einfach nicht mehr da.”
    “Das tut mir leid”, murmelte Syd.
    “Danke. Noch härter als mich hat es aber Ellen getroffen”, fuhr er fort. “Sie war noch ein Kind. Ihr Vater starb, als sie noch klein war. Wir haben nicht denselben Vater, und ich weiß nicht, was eigentlich aus meinem geworden ist. Vielleicht ein tibetanischer Mönch, der ein Schweigegelübde abgelegt hat, um dagegen zu protestieren, dass Jefferson Airplane sich aufgelöst hat.” Er warf ihr ein Lächeln zu. “Ja, ich weiß, was Sie denken. Mit meinem Spitznamen sollte ich reiche Eltern haben, die in Bel Air leben. Ich hab’s versucht. Vor ein paar Jahren. Ich habe dieses ältere Pärchen versucht zu überreden, dass sie mich adoptieren, aber die beiden wollten einfach nicht.”
    Treffer! Sie lächelte tatsächlich über seinen Scherz. Er hatte doch gewusst, dass sie irgendwo Sinn für Humor haben musste.
    “Jetzt, wo Sie schon viel zu viel über mich wissen”, fuhr er fort, “sind Sie aber

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