Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
Vom Netzwerk:
Feuergefecht oder bei der Explosion des Marschflugkörpers umgekommen sein muss. Diese verdammten Schweine haben gejubelt. Siegesschreie. Daran ändert sich doch nichts.«
»Du hast Recht. Es kann nicht sein, verdammt.« Randi verzog das Gesicht. »Dennoch eröffnet das Möglichkeiten, die wir nicht einfach ignorieren dürfen. Wenn Jon noch lebt …«
Marty stieß die Bettdecke weg und sprang aus dem Bett, schwankte, musste sich am Bettrahmen festhalten, fühlte sich plötzlich wieder schwach. »Mir ist ganz egal, was ihr beide sagt. Jon ist am Leben! « Für ihn stand das fest. Er hatte seine Entscheidung getroffen, hatte alle anderen Nachrichten einfach verdrängt, die zu schmerzlich waren, als dass er sie glauben wollte. »Wir müssen auf Randi hören. Es könnte sein, dass Jon uns dringend braucht. Wenn ich bloß daran denke, wie er vielleicht leidet, wie er allein und verwundet irgendwo in der heißen algerischen Wüste liegt … oder vielleicht sind diese widerlichen Terroristen, während wir hier reden, dabei, ihn zu töten! Wir müssen ihn finden!« Die Wirkung der Medikamente begann langsam nachzulassen, und das Leben schien ihm plötzlich voller Möglichkeiten zu sein. Ein Supermann, bewaffnet mit einem Computer und der Macht des Genies.
»Beruhige dich, mein Junge. Du weißt, du neigst immer dazu, alle Bereiche der Logik hinter dir zu lassen.«
Marty richtete sich zu seiner ganzen Größe auf, womit seine wütend blickenden Augen etwa die Höhe von Peters Brust erreichten. »Mein Universum ist nicht nur logisch«, verkündete er, sichtlich um Zurückhaltung bemüht, »es reicht sogar weit über dein beschränktes Begriffsvermögen hinaus, du ignoranter Brite!«
»Durchaus möglich«, räumte Peter trocken ein. »Trotzdem solltest du nicht vergessen, dass wir im Augenblick in meinem Universum leben. Nehmen wir an, Jon wäre tatsächlich nicht tot. Nach dem, was Randi berichtet hat, ist er zumindest ein Gefangener. Oder, zuallermindest, ist er verwundet, wird verfolgt und muss sich versteckt halten. Damit stellt sich die Frage, wo ist er und wie können wir mit ihm Verbindung aufnehmen? Seit diese Dreckskerle unsere Satelliten in ihrer Gewalt haben, sind unsere elektronischen Kommunikationsmittel ja mit Ausnahme von kurzen Distanzen und kurzen Kontakten ausgeschaltet.«
Martys Mund klappte auf, weil er scharf antworten wollte, doch dann verzerrte sich sein Gesicht in hilfloser Qual, als er sich abmühte, sein immer noch nur mit halber Kapazität funktionierendes Gehirn so auf das Problem anzusetzen, wie er sich das wünschte.
Randi überlegte. »Wenn ihm die Flucht gelungen ist – besonders, wenn Chambord bei ihm ist –, dann hätte der Halbmondschild ihn verfolgt. Dafür würde Mauritania mit Sicherheit sorgen. Wahrscheinlich hat er diesen Killer, Abu Auda, hinter ihnen hergeschickt. Nach allem, was ich gesehen habe, versteht Abu Auda sein Geschäft. Wenn also Jon und irgendwelche von den anderen tatsächlich am Leben sind, dann befinden sie sich wahrscheinlich noch in Algerien.«
»Aber wenn er nicht entkommen ist«, gab Peter zu bedenken, »wenn niemand entkommen ist – und nach dem, was gerade mit den amerikanischen Satelliten passiert ist, würde ich sagen, dass der Halbmondschild Dr. Chambord immer noch in seiner Gewalt hat –, dann ist Jon ein Gefangener. Und wir haben nicht die leiseste Ahnung, wo man ihn gefangen hält.«
    *
    Ungeduldig und von tiefer Sorge erfüllt, saß Fred Klein auf der verschrammten Holzbank, die der Präsident von seiner Ranch in Taos in sein privates Büro im Obergeschoss des Weißen Hauses hatte bringen lassen. Er ließ den Blick über die schweren Bücherregale wandern, ohne sie richtig zu sehen, und dachte über das nach, was zu besprechen war. Sehnsüchtig wünschte er sich, seine Pfeife anzünden zu können, die immer noch in der Brusttasche seines formlosen Anzugjacketts steckte. Er kreuzte die Beine übereinander, und das obere fing fast sofort wie das Pendel eines Metronoms zu schwingen an.
    Als der Präsident eintrat, entging ihm die Erregung des Chefs von Covert-One nicht. »Ich bedauere Ihren Verlust außerordentlich, Fred. Ich weiß, wie sehr Sie Dr. Smith geschätzt haben.«
    »Ihr Beileid ist möglicherweise verfrüht, Sir.« Klein räusperte sich. »Ebenso wie die Feier unseres so genannten Sieges in Algerien.«
    Die Rückenmuskeln des Präsidenten spannten sich; er ging zu dem alten Sekretär, den er sich aus Taos mitgebracht hatte, und setzte sich.

Weitere Kostenlose Bücher