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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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eingetreten war, fühlte er eher, als dass er ihn sah.
    » Salaam aleikum. « Mauritanias Augen blieben geschlossen, als er seinen Besucher begrüßte, ohne seine schwankende Hin- und Herbewegung einzustellen. »Verzeihen Sie, Abu Auda, das ist mein einziges Laster. Der klassische indische Raga war, schon lange bevor die Europäer das entwickelt haben, was sie als klassische Musik bezeichnen, Bestandteil einer hoch entwickelten Kultur. Das bereitet mir fast ebenso viel Vergnügen wie der Raga selbst. Meinen Sie, Allah wird mir das und meinen Hochmut verzeihen?«
    »Besser Allah als ich. Für mich ist es bloß Lärm, der mich ablenkt.« Der hünenhaft gebaute Abu Auda schnaubte geringschätzig. Er trug immer noch den wallenden weißen Umhang und die goldgesäumte Kaffiyeh, die er in dem Taxi getragen hatte, als Hauptmann Bonnard ihm die Aufzeichnungen des toten Laborassistenten übergeben hatte. Leider war der Umhang inzwischen von zu vielen in Paris verbrachten Tagen schmutzig und vom Regen durchnässt. Und keine seiner Frauen war in Paris, die für ihn hätte sorgen können, was äußerst lästig war, sich aber nicht ändern ließ. Er schob seine Kaffiyeh zurück, und sein langes schwarzes Gesicht mit dem kantigen Kinn, der kleinen, geraden Nase und den vollen Lippen wurde sichtbar. »Wollen Sie meinen Bericht hören, oder werden Sie weiterhin meine Zeit vergeuden?«
    Mauritania schmunzelte und schlug die Augen auf. »Unbedingt Ihren Bericht. Allah möge mir vergeben, aber Sie werden das ja nicht, oder?«
    »Allah hat mehr Zeit als wir«, erwiderte Abu Auda, ohne auch nur die Andeutung eines Lächelns.
»Ja, allerdings, Abu Auda, allerdings. Dann wollen wir uns diesen ach so wichtigen Bericht anhören, ja?« Mauritanias Augen blitzten amüsiert, aber darunter war ein stählernes Glitzern zu erkennen, das seinen Besucher dazu veranlasste, mit Klagen aufzuhören und zur Sache zu kommen.
»Mein Beobachter am Pasteur-Institut meldet, dass Ihre Person, dieser Smith, dort erschienen ist«, erklärte Abu Auda. »Smith hat mit Dr. Michael Kerns gesprochen, allem Anschein nach einem alten Kameraden von ihm. Mein Mann konnte nur einen Teil des Gesprächs mithören, als sie von Zellerbach redeten. Anschließend hat Smith das Pasteur verlassen, in einem kleinen Café ein Bier getrunken und dann die Metro genommen, wo unser jämmerlicher Schwachkopf ihn verloren hat.«
Mauritania fiel ihm ins Wort. »Hat er Smith verloren, oder hat Smith ihn ausgetrickst?«
Abu Auda zuckte die Schultern. »Ich war nicht dabei. Er hat etwas Seltsames berichtet. Smith schien ziellos herumzugehen, bis er an eine Buchhandlung kam, wo er eine Weile stehen blieb, dann plötzlich lächelte, sich abwandte und in einer Metrostation verschwand.«
»Ah?« Mauritanias blaue Augen wurden heller. »So, als ob er vielleicht bemerkt hätte, dass er beim Verlassen des Pasteur beobachtet wurde?«
Die grünbraunen Augen blitzten. »Ich würde mehr wissen, wenn dieser Idiot ihn nicht an der Metrostation aus den Augen verloren hätte. Er hat zu lange gewartet, um ihm nach unten zu folgen. Bei Allah, dafür wird er mir bezahlen!«
Mauritanias Gesichtszüge verfinsterten sich. »Und was dann, Abu?«
»Wir haben Smith erst heute Abend wieder entdeckt, als er an der Wohnung der Tochter auftauchte. Unser Mann dort hat ihn gesehen, aber wir glauben nicht, dass Smith das bemerkt hat. Smith war fast eine Viertelstunde in ihrer Wohnung, und dann sind sie zusammen mit dem Aufzug heruntergefahren. Als sie ins Freie trat, haben vier Mann sie angegriffen. Ah, das war hervorragende Arbeit! Wollte Allah, dass das unsere Leute gewesen wären. Sie haben Smith zuerst von der Frau getrennt, indem sie ihn hinter der Tür festhielten, und haben die Frau weggeschleppt. Bis Smith sich gefasst hatte und die Verfolgung aufnahm, hatten sie die Frau bereits im Wagen, obwohl sie sich heftig gewehrt hat. Er hat einen der Männer getötet, aber die übrigen sind entkommen. Smith hat den Toten gründlich untersucht, seine Pistole an sich genommen und ist verschwunden, ehe die Polizei eintraf. Er hat an einem Hotel in der Nähe ein Taxi gefunden. Unser Mann hat ihn bis zu den Champs Élysées verfolgt, wo er ihn ebenfalls verloren hat.«
Mauritania nickte beinahe zufrieden. »Dieser Smith will nichts mit der Polizei zu tun haben, achtet argwöhnisch darauf, ob er verfolgt wird, versteht es, einen Beschatter abzuschütteln, gerät nicht aus der Fassung, wenn er angegriffen wird und kann mit einer

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